Archiv der Kategorie: Petition

1764 Unterschriften für Barrierefreiheit überreicht

Am 9.6.2011 konnten die Initiator_Innen der Petition „Barrierefreiheit für die Veranstaltungen des Allgemeinen Vorlesungswesens gewährleisten!“ 1764 Unterschriften für ihr Anliegen an den Vizepräsidenten der Universität, Dr. Holger Fischer, überreichen..

Lars Bruhn vom Zentrum für Disability Studies und Vizepräsident Dr. Holger Fischer gehen durch das

Die Universität Hamburg hat noch immer Defizite bei der Barrierefreiheit. Obwohl grundsätzlich alle Menschen die Möglichkeit haben sollen, an den Veranstaltungen des Allgemeinen Vorlesungswesens teilzunehmen, bekommt ein Großteil der schwerhörigen, ertaubten und gehörlosen Menschen keine finanzielle Unterstützung für GebärdensprachdolmetscherInnen und/oder SchriftmittlerInnen. Auch für Studierende besteht die Möglichkeit einer Finanzierung nur dann, wenn der Besuch in der Studienordnung festgeschrieben ist. Zudem besuchen das Allgemeine Vorlesungswesen auch viele Menschen, die nicht an der Universität eingeschrieben sind.

Die AG Queer Studies, die interessengemeinschaft der Deaf studierenden (iDeas), ein Zusammenschluss gebärdensprachlich kommunizierender gehörloser und schwerhöriger StudentInnen, sowie das Zentrum für Disability Studies (ZeDiS) an der Universität Hamburg haben deshalb die Petition “Barrierefreiheit für die Veranstaltungen des Allgemeinen Vorlesungswesens gewährleisten!“ gestartet und Unterschriften gesammelt, um auf die Benachteiligung insbesondere hörbehinderter und gehörloser Menschen aufmerksam zu machen.

Nach der Überreichung der Unterschriftenlisten wurden symbolisch die Barrieren zum Universitätszugang durchbrochen, indem eine (aus Tapete bestehende) Backsteinmauer im „Tor zur Wissenschaft“ eingerissen wurde. Die Aktion und die zahlreich eingegangenen Unterschriften sehen die Initiator_Innen als vollen Erfolg an. Wir hoffen, dass den wohlwollenden Worten der Universitätsleitung zur Prüfung unseres Anliegens auch Taten folgen und wir schon bald regelmäßig DGS-Dolmetscher_Innen und Schriftmittler_Innen in unserer Vorlesungsreihe einsetzen können.

Die InitiatorInnen danken allen, die die Petition mit ihrer Unterschrift unterstützt haben.

Links:

  • taz: Protest an der Uni – Gehörlose fordern Dolmetscher
  • ZeDis: 1764 Unterschriften für Barrierefreiheit gesammelt
  • Mehr als 1000 Unterschriften für Barrierefreiheit gesammelt

    Am Donnerstag 9.6.2011 um 10 Uhr werden mehr als 1000 Unterschriften für kommunikative Barrierefreiheit an das Universitätspräsidium überreicht. Alle Unterzeichner_Innen der Petition und alle anderen Interessierten sind eingeladen, zum Hauptgebäude der Universität Hamburg zu kommen um unser Anliegen zu bekräftigen.
    Obwohl grundsätzlich alle Menschen die Möglichkeit haben sollen, an den Veranstaltungen des erfolgreichen Allgemeinen Vorlesungswesens teilzunehmen, bekommt ein Großteil der schwerhörigen, ertaubten und gehörlosen Menschen keine finanzielle Unterstützung für GebärdensprachdolmetscherInnen und/oder SchriftmittlerInnen. Selbst für betroffene Studierende besteht die Möglichkeit einer vollwertigen Teilnahme mittels DolmetscherInnen an diesen Veranstaltungen nur dann, wenn deren Besuch in ihrer Studienordnung vorgeschrieben ist.
    Die AG Queer Studies, die interessengemeinschaft der Deaf studierenden (iDeas) sowie das Zentrum für Disability Studies (ZeDiS) an der Universität Hamburg haben deshalb die Petition “Barrierefreiheit für die Veranstaltungen des Allgemeinen Vorlesungswesens gewährleisten!“ gestartet und Unterschriften gesammelt, um auf die Benachteiligung insbesondere hörbehinderter und gehörloser Menschen aufmerksam zu machen. Die Unterzeichnenden fordern die Finanzierung von DGS-Dolmetscher_Innen und Schriftmittler_Innen für das Allgemeine Vorlesungswesen, damit gehörlose, ertaubte und schwerhörige Menschen an den Veranstaltungen teilnehmen können.
    Vor der Übergabe werden am Eingang des Hauptgebäudes der Universität im Rahmen einer Performance symbolisch die Barrieren zum „Tor der Wissenschaft“ eingerissen.

    Gegen Diskriminierung an der Uni-Hamburg

    Kommt alle zur Stupa-Sitzung am 28.4. um gegen Diskriminierung und für einen antirassistischen AStA zu kämpfen!

    Treffpunkt: 17:30 vorm Abaton-Kino

    • Wir fordern die für den AStA-Imagefilm Verantwortlichen um Timo Hempel auf, sich öffentlich für den Film zu entschuldigen. Weiterhin fordern wir die Vorsitzenden des AStA zu einer öffentlichen Distanzierung von dem Film auf.
    • Wir fordern, dass der Film sofort von der Homepage des AStA entfernt und vom AStA weder im Internet noch bei den Einführungsveranstaltungen der Erstsemesterstudierenden ausgestrahlt wird.
    • Wir fordern von der zukünftigen AStA-Koalition die Förderung antirassistischer Arbeit, die z.B. die Verhinderung diskriminierender Diffamierungen durch den AStA gegenüber den Studierenden einschließt.
    • Im Rahmen des Allgemeinen Studierendenausschusses wird ein/e Stelle/Referat für eine*n Antidiskriminierungsbeauftragte*n eingerichtet.

    In Form von unzähligen offenen Briefen und veröffentlichten Stellungnahmen hat eine Vielzahl von Studierenden in den vergangenen Monaten verdeutlicht, dass der am 03.02.2011 veröffentlichte Film des damaligen AStAs insbesondere rassistische und sexistische Stereotype beinhaltet. Schwarze Studierende haben mehrfach in öffentlicher und deutlichster Weise artikuliert, dass der Film einen rassistischen Angriff auf sie darstellt und sie diskriminiert. Trotz des von mehreren hochschulpolitischen Gruppen unterstützten Protestes, schien es der AStA nicht für nötig zu halten, sich zu einer Entschuldigung herab zu lassen, geschweige denn einen Dialog zu suchen oder sich auf eine Diskussion einzulassen. Gegner_innen und Opfern der sexistischen und rassistischen Ressentiments wurden Ignoranz und Süffisanz seitens des AStAs entgegengebracht, wodurch dieser erneut ein perfektes Beispiel für weißes Herrschaftsverhalten abgab. Kommt alle zur Stupa-Sitzung am 28.4. um gegen Diskriminierung und für einen antirassistischen AStA zu kämpfen!

    Treffpunkt: 17:30 vorm Abaton-Kino

    Mach mit: Barrierefreiheit für die Veranstaltungen des Allgemeinen Vorlesungswesens gewährleisten!

    Direkt zur Petition geht es hier.

    Die Universität Hamburg bietet mit dem Allgemeinen Vorlesungswesen ein sehr attraktives Veranstaltungsprogramm an, das der Öffentlichkeit – Studierenden wie Nicht-Studierenden – frei und kostenlos zugänglich ist. Dieses Angebot bleibt aber interessierten schwerhörigen, gehörlosen und ertaubten BürgerInnen verwehrt, weil sie nicht oder nur schwer verstehen können und keine kommunikative Barrierefreiheit gewährleistet ist.
    Aus diesem Grund haben das Zentrum für Disability Studies (ZeDiS), die AG Queer Studies und die Interessengemeinschaft der Deaf studentInnen (iDeas) eine Petition gestartet, mittels der das Präsidium der Universität Hamburg dazu aufgefordert wird, den Einsatz von Gebärdensprachdolmetscher_Innen und Schriftmittler_Innen im Allgemeinen Vorlesungswesen (AVW) durch die Bereitstellung von Mitteln zu ermöglichen. Gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention sind alle Staaten Deutschland dazu aufgefordert, die Prinzipien der Barrierefreiheit in allen öffentlichen Bereichen umzusetzen und ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen zu verwirklichen.

    Die Hoffnung der InitiantInnen besteht darin, dass die Aktion eine Ausbreitung auf weitere Bereiche erfährt, z.B. andere Universitäten und sonstige Bildungsinstitutionen, Behörden, aber auch Bürgerversammlungen, Elternabende, Vereinsveranstaltungen und sonstige.

    Die Ringvorlesung „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ der AG Queer Studies würde von dieser Initiative auch profitieren, da wir dann alle Veranstaltungen mit Schriftmittler_Innen oder Gebärdensprachdolmetscher_Innen besetzen könnten. Dies können wir im Augenblick aufgrund unserer begrenzten finanziellen Mittel nur bei wenigen Veranstaltungen machen, auch wenn wir uns bemühen.
    Es sind daher alle aufgerufen, sich an der Petition zu beteiligen.. Die Online-Petition finden Sie hier.

    Aufruf: „Barrierefreiheit für die Veranstaltungen des Allgemeinen Vorlesungswesens gewährleisten!“

    Zusammen mit dem Zentrum für Disability Studies und iDeas haben wir eine Initiative gestartet, die die Veranstaltungen des Allgemeinen Vorlesungswesens, also u.a. unsere Vorlesungsreihe, barrierefreier wird. Die Universität Hamburg soll Mittel bereitstellen, damit wir und andere Veranstalter_Innen Gebärdensprachdolmetscher_Innen und Schriftmittler_Innen einsetzen können.
    Im Folgenden dokumentieren wir den Aufruf:

    Sehr geehrter Präsident Prof. Dr. Lenzen,

    das Allgemeine Vorlesungswesen an der Universität Hamburg hat mit öffentlichen Vortragsreihen seit seinem Bestehen dazu beigetragen, den BürgerInnen der Stadt Hamburg einen Einblick in Wissenschaft und Forschung zu verschaffen. Jedoch ist es einer ganzen Gruppe von Menschen zumeist verwehrt, den Vorträgen zu folgen, da sie schwerhörig, ertaubt oder gehörlos sind. Sie benötigen DometscherInnen für eine Übersetzung in die Deutsche Gebärdensprache (DGS) und SchriftmittlerInnen, um die Vorträge verstehen zu können. (1) Selbst von Behinderung betroffene Studierende haben häufig Schwierigkeiten für diese Vorlesungen Unterstützung zu bekommen, da die Veranstaltungen keine Pflichtveranstaltungen im Sinne ihrer Studienordnung sind. Somit können viele Personen nicht von den Vorlesungsreihen profitieren und sich weiterbilden.
    Die UN-Konvention für die Rechte der Menschen mit Behinderungen, die auch von der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet wurde, verpflichtet die Vertragsstaaten in Artikel 24, „dass Menschen mit Behinderungen ohne Diskriminierung und gleichberechtigt mit anderen Zugang zu allgemeiner tertiärer Bildung, (…), Erwachsenenbildung und lebenslangem Lernen haben. Zu diesem Zweck stellen die Vertragsstaaten sicher, dass für Menschen mit Behinderungen angemessene Vorkehrungen getroffen werden.“ (2)
    Wir fordern Sie hiermit auf, grundsätzlich unabhängig von etwaigen individuellen Nachteilsausgleichen geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die den Zugang von behinderten Menschen zur Universität Hamburg sicher stellen und es insbesondere allen Menschen ermöglichen, an den Veranstaltungen des Allgemeinen Vorlesungswesens teilzunehmen. Hierzu gehört auch die bedarfsgerechte Finanzierung von entsprechenden Hilfen wie Dolmetschdiensten und SchriftmittlerInnen. Wir bitten Sie darum, lassen Sie den Empfehlungen „Eine Hochschule für Alle“ der Hochschulrektorenkonferenz Taten folgen, setzen Sie sich für die Barrierefreiheit ein, und erhöhen Sie damit die Attraktivität der Veranstaltungen des Allgemeinen Vorlesungswesens auch für behinderte Menschen.


    1 Welche Assistenzform benötigt wird, hängt vom jeweiligen kulturellen Hintergrund ab: Lautsprachlich sozialisierte von Hörbehinderung betroffene Menschen benötigen Schriftmittlung, kulturell gehörlose Menschen Dolmetschung in Deutscher Gebärdensprache.
    2 BRK-Schattenübersetzung