Jennifer Jäckel: Queer – Das sind die ganz verrückten

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenZwischen Petition und Protest ist es mal wieder Zeit für einen Podcast aus der Reihe „Jenseits der Geschlechtergrenzen“. Damit ihr auch in den Semesterferien nicht ohne Input bleibt präsentieren wir euch heute einen Vortrag aus dem Sommersemester 2006. Jennifer Jäckel stellt mit dem Vortrag „‚Queer – das sind die ganz verrückten‘ – Queer Politics in Deutschland im Spannungsfeld von queerer [Theorie und Praxis] und lesbisch-schwulen Politiken“ Ergebnisse aus ihrer Magisterarbeit vor, die sie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau geschrieben hat. Mit Hilfe zweier Gruppendiskussionen nähert sich die Soziologin darin den unterschiedlichen Begriffsverständnissen von „queer“, ihrem subversiven Gehalt und der Frage nach den Möglichkeiten politischer Zusammenarbeit.
Jenny Jäckel ist heute wissenschaftliche Mitarbeiterin im Netzwerk Frauenforschung NRW, wo sie das Projekt „Beruf Professorin: Geschlechtergerechtigkeit in Berufungsverfahren an Hochschulen in NRW“ durchführt.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/jaeckel_2006_CC.mp3[/podcast]
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Die Erkenntnis, dass unter dem Begriff „queer“ in Deutschland nicht ausschließlich (identitäts-)kritische Theorien / Politiken verhandelt werden, ist nicht neu. Das subversive Potential des Begriffs bleibt gerade dann verborgen, wenn Geschichte und Bedeutung nicht bekannt sind. Und dass dies häufig der Fall ist, zeigt sich auch an seiner Verwendung als Synonym für les(bi?)schwule Subkultur. Hier vor allem im Kontext identitätslogischer, binär zweigeschlechtlich organisierter kommerzialisierter Strukturen.
Es stellt sich daher die Frage, ob und wie unter dem Begriff queer subversive Politiken betrieben werden können und was diese kennzeichnen könnte. Welches Verständnis von queer findet sich im Kontext „traditioneller“ lesbischschwuler Gruppen und explizit queer-politisch agierender Gruppen? Wo finden sich Anknüpfungspunkte für queere Praxen zwischen diesen Interessensgruppen? Welche Interessen stehen sich dabei scheinbar unvereinbar gegenüber? Und last but not least ist zu fragen, wie eine Zusammenarbeit in der konkreten Praxis aussehen könnte, das heißt, was queer-politisch agierende Gruppen leisten müssten, um anknüpfen zu können. Eine Grundvoraussetzung dafür stellt der Wille dar, Kooperationen aufzubauen. Ist dies jedoch aufgrund der vielfach von Verletzungen geprägten Erfahrungen überhaupt erwartbar?
Diesen Fragen werden wir anhand von Beispielen aus einer qualitativen Untersuchung nachgehen. Das Datenmaterial hierfür besteht aus den Transkriptionen zweier Gruppendiskussionen zu queer.

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