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Carola Pohlen: Nichtbehinderung? Was soll das bitte sein?

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenNach einer kleinen Pause machen wir weiter in unserer Podcastreihe mit einem Vortrag aus dem Wintersemester 2010. „Nichtbehinderung? Was soll das bitte sein? Ein Versuch, die Gender Studies für die Disability Studies produktiv zu machen“ lautetet das Thema von Carola Pohlen, in dem sie den kaum in den Blick genommenen Begriff der „Nichtbehinderung“ ins Zentrum stellt und untersucht, wie Behinderung und Nichtbehinderung auch historisch voneinander abgegrenzt werden. Carola Pohlen ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Mensch, Ehtik und Wissenschaft in Berlin.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/pohlen_2010_CC.mp3[/podcast]
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Die Disability Studies erlauben es, die gesellschaftlichen Machtverhältnisse in den Blick zu nehmen, die Behinderung als essentialisierenden und an Individuen geknüpften Identitätsmarker hervorbringen. Indem sie die gesellschaftlich spezifischen Bedeutungen von Behinderung und Nichtbehinderung entziffern, können die Disability Studies Aussagen darüber treffen, was unter Behinderung oder Nichtbehinderung zu einem historisch spezifischen Zeitpunkt jeweils zu verstehen ist und wie sie zueinander ins Verhältnis gesetzt werden. Bisher gibt es nur relativ wenige Arbeiten, die sich explizit auch mit Nichtbehinderung beschäftigen. Mit Blick auf das “Human Enhancement” – der biotechnologischen „Verbesserung“ jener Körper, die bereits als “normal” wahrgenommen werden – untersucht der Vortrag mit Bezug auf Diskussionen in den Gender Studies, inwiefern Vorstellungen von Nichtbehinderung mit Normalität verknüpft sind und wie sie normativ werden.