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Gudrun Greb/Kathrin Schrader: „Die Würde ist unantastbar und das ist auch so“

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenNach einer weiteren Pause präsentieren wir euch einen neuen Podcast aus der Reihe „Jenseits der Geschlechtergrenzen“. Diesmal vom Januar 2012, als Gudrun Greb und Kathrin Schrader zu Gast waren, um „Vom Überlebenskampf und alltäglichen Grenzverletzungen Drogengebrauchender SexarbeiterInnen“ zu berichten. Gudrun Greb ist Geschäftsführerin von Ragazza e.V., einer niedrigschwelligen und akzeptierenden Kontakt- und Anlaufstelle mit einem integrierten Gesundheitsraum/Konsumraum in Hamburg St. Georg. Ragazza bietet Hilfen für Frauen, die Drogen konsumieren und der Prostitution nachgehen. Mehr Informationen auf http://www.ragazza-hamburg.de/. Kathrin Schrader ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Arbeit-Gender-Technik, wo sie zur Handlungsfähigkeit drogengebrauchender SexarbeiterInnen promoviert.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/greb_schrader_2012_CC.mp3[/podcast]
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In ganz unterschiedlicher Weise erzählen Drogengebrauchende Sexarbeiterinnen von ihrer persönlichen “Abhärtung”, die es ihnen ermöglicht, überleben zu können. Entweder sie sehen sich als “Härtefall” oder sie negieren existentielle Bedürfnisse, um den Schmerz und die Verletzung nicht spüren zu müssen. Der Konsum von Drogen wird offensichtlich als die einzige zuverlässige Hilfe und Unterstützung wahrgenommen, um den Schmerz und die erlebten Traumata zu bewältigen, weil kein Auffangnetz existiert. “Drogenprostituierte” sind als Junkiehuren, Abhängige, Kranke und Krankheit verbreitende, unprofessionell arbeitende Prostituierte stigmatisiert. Die Stigmata verschränken sich mit einer restriktiven und punitiven Struktur. Das hat eine verheerende Wirkung auf Drogengebrauchende Sexarbeiterinnen, sie werden kriminalisiert und sind nicht mehr als handlungsfähige Subjekte erkennbar. Inwieweit diese Zuschreibungen und Bilder ihrem Alltag und Selbstverständnis entsprechen, welche Auswirkung die repressive Politik in Hamburg auf Drogengebrauchende Sexarbeiterinnen hat, wird im Vortrag diskutiert.

Heute Sophinette Becker, morgen Feministische Werkstatt

Was für eine Woche! Nachdem wir gestern Antke Engels Buchpräsentation im Centro Sociale lauschen durften, steht heute schon der Vortrag von Sophinette Becker in unserer allwöchentlichen Ringvorlesung an.

Morgen Abend (11.06.09, 19-21 Uhr) lädt dann das Feministische Institut Hamburg nach längerer Pause zur 8. Feministischen Werkstatt ein. Sie findet dieses mal nicht in St. Pauli, sondern im Kulturladen Kulturladen St. Georg (Alexanderstr. 16) statt. Anlass für diesen Ortswechsel ist das Thema des Abends:

Aufwertung durch Verdrängung?
Eine feministische Kritik der Stadtteilentwicklung von St. Georg

In St. Georg leben und arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Lebenskonzepten, Religionen und Weltanschauungen, das macht den Stadtteil lebendig und attraktiv. Gleichzeitig führen städtebauliche Veränderungen und die damit einhergehende Diskussion, welche Art zu leben in St. Georg noch akzeptiert wird, zu Auseinandersetzungen im Stadtteil. In der Werkstatt möchten wir mit Jenny Künkel (Wissenschaftlerin zu linker Stadtentwicklung), ragazza e.V., Steffen Jörg (politischer Aktivist), Tita do Rego Silva (bildende Künstlerin aus St. Georg) und Interessent_innen feministische Sichtweisen auf die Veränderungen in St. Georg diskutieren.

Im Anschluss an die Werkstatt laden wir Euch ein, den Film „Empire St. Pauli“ anzuschauen im Park Fiction Openair, Antonistraße.