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Smilla Ebeling: Geschlechterpolitik in Zoologischen Gärten

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenAufgrund einer Materialverknappung posten wir neue Podcasts derzeit nicht so häufig wie gewohnt. Kurz vor Jahresende gibt es jetzt doch noch neuen Stoff in Form eines Vortrages aus dem Jahr 2009, der sich mit der „Geschlechterpolitik in Zoologischen Gärten“ beschäftigt. Die Biologin und Naturwissenschaftsforscherin Smilla Ebeling hatte zu diesem Zeitpunkt eine Juniorprofessur für „Gender, Bio-Technologien und Gesellschaft: Körperdiskurse und Geschlechterkonstruktionen“ an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg inne. Heute ist sie Geschäftsführerin des queeren Café Munck, das dieses Jahr in Hamburg eröffnet wurde und das wir euch genauso empfehlen wie den Vortrag!

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/ebeling_2009.mp3[/podcast]
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Zahlreiche Beispiele aus dem Alltagsleben (wie etwa Kosenamen, Redewendungen, Literatur, Filme, Grußkarten und Werbung) zeigen, dass Menschen Tiere verwenden, um über sich und Gesellschaft nachzudenken und um sich auszudrücken. In Anlehnung an Daston & Mitman (2005) gehe ich davon aus, dass dieses „Denken mit Tieren“ weit verbreitet und etwas Selbstverständliches ist. In meinem Vortrag untersuche ich das „Denken mit Tieren“ im Kontext von Geschlecht und Sexualität in der öffentlichen Bildungseinrichtung des Zoologischen Gartens. Dabei wird deutlich, dass Zoologische Gärten vermeintlich wilde und natürliche Tiere in einem heteronormativen Rahmen präsentieren und ein Bild von der Tierwelt als eine zweigeschlechtlich strukturierte vermitteln. Das „Denken mit ‘wilden’ Tieren“ in Zoologischen Gärten hat Einfluss auf die Vorstellung und Akzeptanz von Geschlecht und Sexualität in der Gesellschaft. Es trägt dazu bei, bestimmte Geschlechter und Sexualitäten als „natürlich“ zu legitimieren und andere als „unnatürlich“ zu verwerfen. Zu diskutieren ist, ob diese Geschlechterpolitik mit Tieren für queere Anliegen genutzt werden kann, etwa durch die Darstellung von Homo-, Inter- und Transsexualität unter Tieren.

Vortrag am Freitag: Queer Animality

Prof. Eva Hayward
Cut Sex Animal – The Social Aesthetic of Trans
Freitag, 4.12.2009, 12 Uhr (c.t.) an der Universität Hamburg
Fachbereich Soziologie, Allende-Platz 1, Raum 245

Außer der Reihe möchten wir Euch zu einem Vortrag mit dem vielversprechenden Titel „Cut Sex Animal – The Social Aesthetic of Trans“ einladen, den wir in Kooperation mit der Koordinationsstelle für Frauenstudien/Frauenforschung ermöglicht haben und der am morgigen Freitag, dem 4. Dezember 2009 stattfindet. Prof. Eva Hayward ist zurzeit Guest Researcher am Center for Gender Research an der Uppsala University in Schweden und Assistant Professor am Department of Cinematic Arts des Interdisciplinary Film and Digital Media Program der University of New Mexico.

Im Vortrag (in englischer Sprache) geht es um den Schnitt am transsexuellen Körper als eine materialisation des Selbst, um die Probleme der Kategorie „menschlich“, um „ambiguously specied/sexed bodies“, und um die tierisch-menschliche Vermischung von Buffalo Bills Haut. In ihrem Vortrag überschreitet Eva Hayward Grenzen von Kunst und Wissenschaft sowie von Intimität, Transsexualität und Animalität.

Ein ausführliches Abstract zum Vortrag findet Ihr weiter unten. Alle Interessierten sind herzlich Willkommen!
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