Archiv für den Tag: 01/11/2009

Radiotermine im November

Aufgrund eines kurzfristigen Unglücksfalls steht das Programm für die kommenden Sendungen auf Radio FSK leider nicht in der gewohnten Voraussicht fest. Nur soviel:

  • Die Sendungen finden regulär statt (02.11.2009, 16.11.2009, …; jeweils 14:00-15:30)
  • Kommenden Montag (02.11.2009) senden wir den Vortrag von Kristina Reiss am 08.07.2009 (sollte unser Archiv Lücken aufwiesen und der Vortrag bereits gesendet worden sein, schickt uns bitte eine Mail)
  • Ergänzend empfehlen wir den ebenfalls zur Jugendarbeit gehaltenen Vortrag von Olaf Stuve (Script auf dieser Seite)
  • Wir halten Euch auf diesem Wege auf dem Laufenden

Zum Vortrag:

Kommunikation von Körper – Körper als Schnittstelle sozialer In- und Exklusion bei Jugendlichen

Prof. Dr. Kristina Reiss, Juniorprofessorin für Kommunikation in pädagogischen Handlungsfeldern an der Carl von Ossietzy Universität Oldenburg.

Die Ausprägung von Körpergefühl, KörperSelbstbild & Handlungspotenzialen Jugendlicher sowie gesellschaftlich geltende Schönheitsnormen sind Resultat kultur- und genderspezifischer Sozialisationserfahrungen. Ein sehr hoher Anteil von – insbesondere weiblichen – Jugendlichen ist mit dem eigenen Körper unzufrieden. Körper(de)formierende Verhaltensweisen im Sinne von BodyModification sind sowohl bei weiblichen als auch männlichen
Jugendlichen als Körperpraxen zunehmend verbreitet. Dabei sind soziale und genderspezifische Attributionen und Stigmatisierungen im Umgang mit Körper und Körperlichkeit von zentraler Bedeutung. Die Kategorien Schönheit und Attraktivität werden im Kontext sozialer Inszenierung und Modifizierung des Körpers – (un)abhängig von Geschlechtergrenzen – zu existentiellen Maßstäben und werden für Jugendliche zu einem zentralen Kriterium sozialer In- bzw. Exklusionserfahrungen. Dabei stellen sich Fragen der Variabilität bzw. Verschmelzung von Männlichkeit und Weiblichkeit, von Mensch und Technik und weiterer Kategorien, die auf der Folie theoretischer Körperdiskurse diskutiert und hinterfragt werden. Dabei wird erörtert, inwiefern die Konstruktion des Körpers der Konstituierung von (Gender)Identitäten dient, wenn mit dem Körper
als variable formbare Größe gehandelt wird. Das Phänomen des Bodyismus, dem Streben und intentionalen Agieren um Perfektionierung und Makellosigkeit des genderisierten Körpers wird dem Wunsch nach Einzigartigkeit und Individualität gegenüber gestellt. In pädagogischer Hinsicht zielt die Reflexion der Instrumentalisierung des Körpers auf einen bewusst positivreflektierten Umgang mit Körperlich- und Befindlichkeiten und damit auf eine nachhaltige Stärkung sozialer Handlungskompetenzen sowie Förderung gesellschaftlicher Partizipationschancen Jugendlicher.

Mittwoch: Bridge Markland

Bridge Markland
Mein Leben und meine Verwandlungen
Mittwoch 04.11.2009, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

Betrachtet Euch hiermit als herzlich eingeladen zum Vortrag im Rahmen unserer Vortragsreihe „Jenseits der Geschlechtergrenzen“. Zu Gast ist die Berliner Tanz-Theater-Performance-Lebens-Künstlerin Bridge Markland, die uns einen Anekdoten- und Videobeispiel-gespickten Vortrag über ihre Tätigkeit hält. Wir erwarten ein extrem unterhaltsames, wie erkenntnisreiches Erlebnis. Die Künstlerin zu ihrem Vortrag:

„In meinem Vortrag berichte ich auf lebhafte und unwissenschaftliche Weise aus meinem Leben und meiner Praxis als darstellende Künstlerin. Wie verschiedene Recherchen, Erlebnisse und Anekdoten zu entscheidenden Performances führten. In meinem Werk setze ich mich vermehrt mit Transgender Verwandlungen und klassischer deutscher Literatur in Wiederspiegelung von Popmusik auseinander. Ich zeige Ausschnitte aus meiner berühmtesten Verwandlungsperformance live im Vortragsaal und berichte zwischendurch von deren Entstehungsgeschichte. Im Anschluss an den Votrag können Fragen gestellt werden