Archiv für den Tag: 10/12/2012

Vortragseinladung 2012-12-12: Trümmerfrauen

Bertold Scharf
„Opfer, nichts als Opfer der Naziverbrechen!“ Die „Trümmerfrauen“ als Gründungsmythos der Bundesrepublik
Mittwoch 12.12.2012, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

Bertold Scharf ist Sozial- und Wirtschaftshistoriker in Hamburg und referiert zum Inhalt seiner Magisterarbeit. Da u.a. für die AG Queer Studies tätig, erwarten wir qua Gruppendruck einen nicht weniger als großartigen Vortrag, um die ‚Hausberufung‘ zu rechtfertigen.

Die „Trümmerfrauen“ sind aus den Erzählungen über die deutsche Nachkriegsgeschichte nicht mehr wegzudenken. Tatkräftige deutsche Frauen seien es gewesen, die in den zerbombten Städten Schutt und Trümmer beseitigt und die Voraussetzungen für den Wiederaufbau und das deutsche „Wirtschaftswunder“ geschaffen hätten, so die gängige Vorstellung. In den letzten Jahren wurde in der historischen Forschung aber Kritik an diesem Bild laut. So kritisierte Elizabeth Heineman, dass sich Frauen besonders gut als „Heldinnen“ der Nachkriegszeit geeignet hätten, da sie unbelasteter von den Verbrechen der NS-Zeit erschienen als Männer. Aber auch die tatsächliche Beteiligung von Frauen an der Trümmerbeseitigung außerhalb Berlins wurde in Frage gestellt. Hat es die „Trümmerfrauen“ in Hamburg überhaupt gegeben? Wer ist damit überhaupt gemeint? Wie konnten sie Teil eines bundesdeutschen Gründungsmythos werden und was ist daran problematisch? In diesem Vortrag wird diesen Fragen am Beispiel Hamburgs nachgegangen und die Ergebnisse zur Diskussion gestellt.

Hinweis: Frauen-VV

Uniweite, studentische Frauen*vollversammlung am 11.Desember 2012 von ab 12.00 Uhr im Raum 111, AP1 (ehemaliges Hart Backbord)

Vor ca. vier Jahren hat der damalige ASTA das Frauen*Referat abgeschafft. Wir, eine Gruppe verschiedener Frauen*, möchten das Referat wieder ins Leben rufen und in der Satzung des ASTAs festschreiben lassen.

Aber wofür brauchen wir so ein Frauen*Referat eigentlich?

In unserer Gesellschaft erfahren Frauen* immer noch vielfältige Formen von Diskriminierung. Sei es struktureller Art in Form von weniger Lohn für dieselbe Arbeit oder die Unterbesetzung in Führungspositionen. Aber Diskriminierung aufgrund des sozialen Geschlechts fängt schon viel früher an:

Traut man Dir nicht zu, schwere Dinge alleine heben zu können?
Wurde ein Beitrag von Dir im Seminar schon mal mit „Typisch Frau“ kommentiert?
Hast Du nachts ein ungutes Gefühl, durch dunkle Straßen zu laufen?
Sind die Diskussionen in Deinem Seminar meist männlich dominiert, obwohl mehr Frauen als Männer anwesend sind?
Machst Du Dir häufiger Gedanken darüber, ob Deine Kleidung zu aufreizend ist?
Stimmst Du Dein Studium jetzt schon auf die Familienplanung ab?

Damit bist Du nicht alleine!
Auf der Frauen*VV wollen wir Euch unsere bisherige Arbeit der Gruppe vorstellen und danach gemeinsam diskutieren, wie unser weiterer Weg aussehen soll. Ob und wie wir uns die Arbeit des Frauen*Referats vorstellen.

Dazu laden wir ein: uniweite, studentische Frauen*vollversammlung am 11.12.2012, ab 12.00 Uhr im Raum 111, AP1 (ehemaliges Hart Backbord)

Menschen, die aufgrund ihrer weiblichen Geschlechtszuschreibung diskriminiert werden, sind herzlich willkommen.

Offene Projektgruppe Frauen*Referat i.A.
Frauen*AG i.A.
Referat für Gleichstellung Antidiskriminierung und Internationales i.A.

Hinweis: Dir sollten aus der Teilnahme an der Frauen*vollversammlung keine Nachtteile entstehen. Zur der Frauen*vollversammlung wird offiziell eingeladen. Sprich mit Deinen Lehrenden, sonst komm zu uns und wir suchen gemeinsam nach einer Lösung.