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Bini Adamczak: bzw. – Beziehungsweise. Liebe & Kapital.

Foto von Bini AdamczakIm Sommersemester 2013 war Bini Adamczak zum zweiten Mal in unserer Reihe zu Gast. Erneut widmete sie sich dem Komplex Kapitalverhältnis und Liebe, die sie im Vortrag jeweils als Beziehungsweise analysiert. Mehr zu „bzw. – Beziehungsweise. Liebe & Kapital.“ erfahrt ihr wie immer im unten stehenden Abstract.

Zur weiteren Lektüre empfehlen wir die beiden Bücher von Bini: „Kommunismus. Kleine Geschichte wie alles anders wird“, hier auch in einer Version zum Zuhören auf youtube, und „Gestern Morgen. Über die Einsamkeit kommunistischer Gespenster und die Rekonstruktion der Zukunft“ (hier ebenfalls als Lesung).

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Ware und Liebe sind Beziehungen, Beziehungsweisen, die zudem in inniger Beziehung zueinander stehen. In beiden maskiert sich eine gesellschaftliche Beziehung von öffentlichem Interesse als bloßes Privatverhältnis, als zweigliedriger Austausch von Dingen und Geld, von Obszönitäten und Zärtlichkeiten – oder beidem zugleich. Als Austausch, jedenfalls, von Arbeit – Waren produzierender oder Arbeitskraft reproduzierender Arbeit; Lohnarbeit oder Liebesarbeit. In beiden Beziehungsweisen manifestiert sich eine erstaunliche Symbiose von Singularität und Universalität, privatester Privatheit und öffentlichster Öffentlichkeit. Die Ware beansprucht – trotz aller Serialität – als gebrauchswertiger Körper immer ein konkretes Bedürfnis zu befriedigen und trägt zugleich einen Preis, als Zeichen ihrer allgemeinen Austauschbarkeit. Die Liebe, ganz ähnlich, behauptet, jedes Mal unverwechselbar und einzigartig zu sein und dudelt doch täglich unentrinnbar in Radio, TV wie Kino. Zu lieben (romantisch) soll ebenso Merkmal einer allgemeinen Anthropologie sein wie zu tauschen (äquivalent) oder zu kacken (individuell). Gerade in der Vereinzelung soll die Allgemeinheit bestehen. Doch der private Handel verbirgt die öffentliche Aushandlung.

Sushila Mesquita: Ban Marriage!

Logo des Podcasts von Jenseits der Geschlechtergrenzen„Ban Marriage! Familienpolitiken aus queer-feministischer Perspektive“ lautete der Titel von Sushila Mesquitas Vortrag im gerade zu Ende gegangenen Sommersemester. Passend zur Pride-Season, in der es auch in diesem Jahr wieder zentral um die Forderung nach ehelicher Gleichstellung gehen wird, setzt sich der Vortrag mit den Ambivalenzen der rechtlichen Anerkennung auseinander und stellt die Frage, wie eine solche Anerkennung aussehen müsste, die nicht hierarchisierend und normierend wirkt. Sushila Mesquita arbeitet in der Genderforschung an der Universität Wien. Sie ist aktiv in vielfältigen Projekten im popkulturell-politischen Bereich, so u.a. für Radio Orange94. Ihre Dissertation „BAN MARRIAGE! Ambivalenzen der Normalisierung aus queer-feministischer Perspektive“ erschien 2011 bei Zaglossus.

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Was passiert, wenn “Ban Marriage!” von den Hidden Cameras mit Sister Sledge’s “We are family” zu einem mash-up vermanscht wird? Ausgehend von queer-feministischen Kritiken an der Institution Ehe und an den Gleichstellungsbestrebungen von Teilen der LGBTIQ-Bewegung will ich zunächst die Ambivalenzen der rechtlichen Anerkennung bestimmter lesbischwuler Beziehungen skizzieren. Im Anschluss daran möchte ich nach rechtlichen Anerkennungsstrukturen suchen, die der gelebten Vielfalt von Wahlfamilien gerecht zu werden vermögen, ohne dabei hierarchisierend und normierend zu verfahren.

Podcast: Christian Klesse – Was tun, wenn nicht alle das Gleiche wollen?

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenDr. Christian Klesse ist Lecturer in Cultural Studies an der Manchester Metropolitan University. Am 15. April 2009 hielt er einen Vortrag über die Schwierigkeiten in der Aushandlung nichtmonogamer Lebensweise und die Grenzen des Konsensmodells. „Was tun, wenn nicht alle das Gleiche wollen???“ lautet Christians Frage, die er im Bezug auf seine Forschung mit nichtmonogamen schwulen Männern und bisexuellen Männern und Frauen in Britannien behandelt.
Im heutigen Podcast (direkt Download) ist einiges an störendem Rauschen zu hören, aber wir wollen euch die Aufnahme nicht vorenthalten und hoffen, ihr verzeiht uns die mangelnde Qualität – der Inhalt macht das wieder wett.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/klesse_2009_CC.mp3[/podcast]
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Polyamory? Klasse !!!! Einverträgliche Nichtmonogamie? Toll !!! Lustbetontes Leben. Klar, da bin ich dabei !!! Verbundenheit in Freiheit? Das Schönste, was es gibt !!! Polyamory (so wie viele andere Formen offener Nichtmonogamie) basieren auf dem Versuch, intime und sexuelle Beziehungen mit mehreren Menschen zu gestalten. Polyamoröse Praxis besteht auf einem offenen und ehrlichen Umgang und propagiert einen Beziehungstil, in welchem Entwicklungen und Grenzen zwischen Partner_Innen ausgehandelt werden. Im Idealfall beschreibt polyamoröse Nichtmonogamie ein nichtmonogames Leben, das durch einen geteilten Konsens getragen wird. Doch was passiert, wenn die Vorstellungen und Bedürfnisse sich nicht decken? Was für Konflikte können in solchen Situationen entstehen? In diesem Vortag beziehe ich mich auf eine Forschung mit nichtmonogamen schwulen Männern und bisexuellen Männern
und Frauen in Britannien. Insbesondere wende ich mich der Frage zu, wie weitere Konfliktlinien und Machtverhältnisse in der Gesellschaft, eine Praxis der Aushandlung verkomplizieren können. Sitzen wir wirklich alle im selben Boot?
Ist Konsens immer möglich?

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