
Ringvorlesung Jenseits der Geschlechtergrenzen Sommersemester 2023
Immer mittwochs von 19:15 bis 20:45
Anmeldung per Mail unter: anmeldungjdg@riseup.net
Ort der Präsenzveranstaltungen: Café Knallhart, Von-Melle-Park 9, Universität Hamburg
Mi 10.05. Janne Martha Lentz (Präsenz) – Gender and the City: feministische Perspektiven auf Stadt
Wie wir von A nach B kommen, den öffentlichen Raum nutzen, wie wir wohnen und unseren Alltag gestalten: Unsere Städte beeinflussen unser tägliches Leben auf verschiedenste Weise. Eine feministische Perspektive auf Stadt zeigt auf, dass dies nicht genderneutral passiert, sondern stark von gesellschaftlichen Machthierachien geprägt ist. Die der Stadtplanung zugrunde liegenden Annahmen, beruhend auf kapitalistischen und patriarchalischen Genderrollen, führen zur Schaffung von Städten, in denen die Bedürfnisse und Lebensrealitäten von FLINTA und Sorgetragenden eine untergeordnete Rolle spielen. Ansätze aus Theorie und Praxis zeigen allerdings auch, dass es anders gehen muss und bereits anders geht. Es wird also Zeit das wir unsere Städte feministisch betrachten!
Mi 31.05. Prof. Dr. Elahe Haschemi Yekani (Online) – Enslavement in British Memorial Culture: Between Nostalgia and Toppled Monuments
Against the backdrop of the toppling of the statue of Edward Colston in Bristol in 2020, this talk discusses British memorial culture around enslavement and abolition and specifically how nostalgia for a British exceptionalism resurfaced in the 2007 events commemorating the bicentennial of the abolition of the slave trade. I will discuss interventions by artists of colour and suggest embracing a queer, less congratulatory mode of engagement with the past that also moves away from frameworks of empathy.
Mi 7.6.2023 Janna Mareike Hilger (Online) – Safe Spaces. Eine genealogische Perspektive
Safe Spaces, also Räume, die marginalisierten Gruppen Sicherheit verschaffen sollen, wurden in den letzten Jahren leidenschaftlich diskutiert – auch in feministischen Kontexten. Das eigentliche Konzept bleibt jedoch häufig im Dunkeln. Dieser Vortrag geht Safe Spaces auf den Grund. Mit Fokus auf die USA wird die verworrene und wechselhafte Geschichte dieser Räume entfaltet, die direkt zum Puls von gegenwärtigen und vergangenen Machtformationen und den darauffolgenden Kritiken und Widerständen führt.
Mi 14.6.2023 Theresa Richarz (Online) – Familienrecht macht Familie? Queerfeministische Perspektiven auf das Abstammungsrecht (Nachholtermin)
Das sogenannte Abstammungsrecht regelt, welche Erwachsenen einem Kind unmittelbar nach der Geburt als rechtliche Eltern zugeordnet werden. Das dient der Absicherung des Kindes – und was noch? Die Anerkennungskämpfe queerer Familien zeigen, dass über das Abstammungsrecht heteronormative Vorstellungen von Geschlecht und Familie hergestellt und legitimiert werden. Quasi am Vorabend einer Reform lautet die Frage: Familie – what‘s law got to do with it? Nach einer Einführung in das geltende Recht erfolgt eine queerfeministische Einordnung der Funktion des Familienrechts, die zur gemeinsamen Diskussion einlädt: Wie könnte das Recht aussehen?
Mi 21.06.2023 Vildan Aytekin + Malika Mansouri (Präsenz) – Our Journey through the »sea of whiteness« – Rassismuserfahrungen von Wissenschaftler:innen of Color. Eine machtkritische Analyse.
Der Beitrag untersucht die Erfahrungen von Lehrenden of Color an deutschen und österreichischen Hochschulen im Kontext von Rassismus. Die Referentinnen präsentieren Erkenntnisse aus Interviews und analysieren mögliche Konsequenzen und Praxen des Widerstands. Dabei geht es um Fragen wie: Welche spezifischen Erfahrungen machen Wissenschaftler:innen of Color? Welche Herausforderungen erleben sie und welche Strategien setzen sie ein, um diesen zu begegnen? Der Beitrag bietet wichtige Einblicke und trägt zur Diskussion über Rassismus an Universitäten bei.
Mi 28.6.2023 Dr. Emelia Quinn (Online) – Queer Veganism
This lecture proposes that there is something distinctly queer about veganism. It will establish that thinking queer theory with and alongside vegan theory provides important nourishment for vegan theoretical perspectives, providing new horizons for thinking about and negotiating vegan modes of being in the world.
Ringvorlesung Jenseits der Geschlechtegrenzen WS 2022/2023
immer mittwochs 19:15 Uhr bis 20:45 Uhr
Anmeldung per Mail unter: anmeldungjdg@riseup.net
Ort der Präsenzveranstaltungen: Café Knallhart, Von-Melle-Park 9, Universität Hamburg
Mi, 2.11. Karima Schulze (Präsenz): „Klassismus im Wissenschaftsbetrieb – und wie wir ihm solidarische Praktiken entgegensetzen können“
In Deutschland sind wir mit einem der klassistischsten Wissenschaftsbetriebe unter den sogenannten Industriestaaten konfrontiert. Insbesondere, wenn es zu Intersektionalitäten kommt, wird es im Wissenschaftsbetrieb für Betroffene oftmals gefährlich; ob Student*in oder Wissenschaftler*in.
Worin bestehen diese Klassismen genauer? Warum ist gerade der Wissenschaftsbetrieb in Deutschland so klassistisch? Welche Funktion haben Klassismen, wer oder was profitiert davon? Wie können wir Klassismen gemeinsam solidarische Praktiken entgegensetzen? Diesen Fragen wollen wir durch einen Vortrag, in den auch praktische Erfahrungen der Betroffenen Referentin miteinfließen und durch eine offene, gemeinsame Diskussion auf den Grund gehen.
Mi, 23.11. Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß (Online): „Biologie und Geschlecht: Nach den aufgeregten Debatten an der HU Berlin. Vortrag mit Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß, Hochschule Merseburg“
Wir müssen sprechen – auch über biologisches Geschlecht (sex). Das wird mit den aktuellen Debatten um die Humboldt-Universität zu Berlin deutlich. Denn: In der Biologie ist schon länger klar, dass es nicht nur zwei Ausprägungsformen des Genitaltrakts gibt, sondern dass sich Genitalien individuell unterschiedlich entwickeln. Doch populär kommt diese Sicht erst verzögert an. Heinz-Jürgen Voß führt hierfür Gründe an, erläutert biologische Geschlechtsentwicklung und zeigt die pädagogischen Zugänge, die die biologischen Vorgänge korrekt darstellen und nach und nach in der Schule ankommen.
Mi, 7.12. Dr. Carolin Wiedemann (Präsenz): „Von der Beharrlichkeit des Patriarchats“
Carolin Wiedemann zeigt, wie grundlegend der Glauben an eine vermeintlich natürliche Geschlechterordnung für die bürgerliche, kapitalistische Gesellschaft ist und dass rechte, liberale und sogar manch linke Antifeminist*innen umso mehr auf dieser alten Ordnung beharren, je stärker sie herausgefordert wird. Und das wird sie: durch kollektive queerfeministische Praxis, auf der Straße und im Alltag.
Mi, 14.12. Carla Ostermayer (Präsenz): „Eine kurze Einführung in die Ideologie des Antifeminismus“
Der Vortrag analysiert den Anstieg des Antifeminismus in Deutschland. Antifeminismus ist Bestandteil der Ideologien radikal rechter Attentäter. Er beschränkt sich jedoch nicht auf dieses Extrem, schließlich ziehen sich antifeministische Debatten über Geschlecht und Sexualität sowie die damit verbundene Idee eines vermeintlich hegemonialen Feminismus von radikal Rechten bis in die sogenannte Mitte der Gesellschaft – Antifeminismus kann als Scharnier zwischen diesen Gesellschaftsgruppen fungieren. Im Vortrag werden zunächst die ideologischen Grundannahmen des Antifeminismus präsentiert. Anschließend wird aus gesellschaftstheoretischer Perspektive analysiert, weshalb es aktuell in Deutschland zu einem Anstieg von Antifeminismus kommt. Dabei wird argumentiert, dass Antifeminismus durch das Propagieren einer ‚natürlichen Ordnung‘, die Stabilität und Sicherheit verspricht, auf aktuelle Krisen reagiert.
Mi, 21.12. Dr. Mustafa Algül (Online): „The Evolution of Queer Television and an Audience Reseach Through Netflix’s TV Series“
Although queer representations in Western television fiction have shown certain developments until today, they have been presented in a problematic framework for many years. Following the change in representational forms in the 1990s, media researchers began to diversify their approaches to explore more comprehensive and visible representations of queer. Queer theory, which is an approach against hegemonic norms and biological essentialism and questions the idea of fixed identity, offered a new and efficient perspective to examine these representations. Thus, queer television studies, which examine queer appearance on television from a broad perspective, gained momentum. The fact that the television industry, institutions and audience practices are in a transformation process in today, directly affects the portrayal of queer narratives and characters on screen. In particular, the production of innovative television content by online streaming services on gender/sexuality-based topics expands the fields of expression and possibilities for queer. The fact that Netflix, with the largest users, is the streaming organization that provides the most space for queer visibility in television content, makes it important to examine the meanings of the contents for the audience. This lecture will primarily encompass the evolution of queer television and some of the processes that paved the way for this transformation. Then, the findings and results of a study on how audiences receive queer visibility in various Netflix original TV series will be presented. In this way, some inferences for the future of queer television and its possible alterations will be expressed.
Mi, 11.1.23 Prof. Dr. Christine Bratu (Online): „Der 48-Stunden-Tag in Akademia: Wie sich die Vereinbarkeit von Sorge- und akademischer Arbeit wirklich herstellen lässt“
In meinem Vortrag möchte ich untersuchen, wie sich akademisches Arbeiten auf befristeten Stellen mit Sorgearbeit vereinbaren lässt. Dass dies möglich sein sollte, wird gesellschaftlich gefordert und auch von den meisten Wissenschaftsorganisationen und Hochschulleitungen als Leitziel propagiert. Doch wie genau lässt sich dieses Ziel umsetzen, wenn der Arbeitskontext vom Prinzip der so genannten Bestenauslese und dem dadurch entstehenden Konkurrenzdenken geprägt ist? Gilt es, alle gleichermaßen fit zu machen für das Wettrennen? Oder sollten wir vielmehr das Wettrennen anders ausgestalten, so dass auch Menschen mit Sorgeverpflichtungen eine faire Chance darauf haben, über die Ziellinie zu kommen? Und was spricht überhaupt dafür, Vereinbarkeit in einem umfassenden Sinne herzustellen? Auf diese (und einige andere Fragen) möchte ich erste Antworten formulieren.
Mi, 25.1.23 Theresa Richarz (Präsenz): „Familienrecht macht Familie? – Queerfeministische Perspektiven auf das Abstammungsrecht“
Das sogenannte Abstammungsrecht regelt, welche Erwachsenen einem Kind unmittelbar nach der Geburt als rechtliche Eltern zugeordnet werden. Das dient der Absicherung des Kindes – und was noch? Die Anerkennungskämpfe queerer Familien zeigen, dass über das Abstammungsrecht heteronormative Vorstellungen von Geschlecht und Familie hergestellt und legitimiert werden. Quasi am Vorabend einer Reform lautet die Frage: Familie – what‘s law got to do with it? Nach einer Einführung in das geltende Recht erfolgt eine queerfeministische Einordnung der Funktion des Familienrechts, die zur gemeinsamen Diskussion einlädt: Wie könnte das Recht aussehen?
VERANSTALTUNGEN
Programm Ringvorlesung „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ Sommersemester 2022
20.04.2022 (Präsenz) Felicia Ewert: Transfeindlichkeit – Geschlecht, Diskriminierung, Solidarität
18.05.2022 (Online, Englisch) Shofie Bahalwan: Queer Affects and Transformative Justice
25.05.2022 (Online, Englisch) Selin Üreten: Exploring the field of intersectionality and diversity in technology
01.06.2022 (Online) Kalle Hümpfner: Trans*rechte sind Menschenrechte! – worum geht es bei der Forderung nach geschlechtlicher Selbstbestimmung?
15.06.2022 (Online) Djalila Boukhari: Rassismuskritik – ohne Intersektionalität funktioniert es nicht!
29.06.2022 (Online) Prof. Dr. Gundula Ludwig: Heteronormativität und Staat
06.07.2022 (Präsenz) Dr. Carolin Wiedemann. Von der Berharrlichkeit des Patriarchats ->diese Veranstaltung fällt leider krankheitsbedingt aus!
13.07.2022 (Präsenz) Zarah Henschen vom Fuck Yeah Sexshopkollektiv: Mit Dildos gegen das Patriarchat?- Feminismus zwischen Ausverkauf und Selbstermächtigung
Die Anmeldung finden pandemiebedingt zum Teil online via Zoom statt. Die Präsenztermine finden in Räumen der Universität Hamburg statt.
Anmeldung unter: anmeldungjdg@riseup.net
Uhrzeit: 19:15- 20:45 Uhr.
Termine Ringvorlesung ‚Jenseits der Geschlechtergrenzen‘ Wintersemester 2021/2022
06.10.21: Francis Seeck: Care trans_formieren. Eine ethnographische Studie zu trans und nicht-binärer Sorgearbeit
20.10.21: Rilando June Lamadjido: „Gute Nacht, träum queer“
17.11.21: Jacqueline Saki Aslan: Klassismus – eine intersektionale Einführung in Verschränkung mit race und gender
24.11.21: Verónica Gago: Feminist International. Scale, concepts and constellation
01.12.21: Bruno Mesquita Araujo: Queer Paradigm and Mental Health: Possible Dialogues?
15.12.21: Dr. Susanne Kaiser: Politische Männlichkeit am Ende des Patriarchats
Alle Veranstaltungen finden pandemiebedingt via Zoom statt. Anmeldung unter: anmeldungjdg@riseup.net Uhrzeit: 19:15 Uhr- 20:45 Uhr.
Termine Ringvorlesung ‚Jenseits der Geschlechtergrenzen‘ Sommersemester 2021
26.05.2021: Leslie Debus: Feministische Emotionen und Emotionen im Feminismus
02.06.2021: Annika Spahn: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt auf Youtube – aktivistische Wissensgenerierung, -vermittlung und -kommunikation in den Gender und Queer Studies
09.06.2021: Alicia Schlender: Von Kümmern, Kummer und der Kleinfamilie. Feministische Familienkritik und Elternschaft heute.
16.06.2021: Jana Haskamp: Femmefeindlichkeit in queeren Kontexten.
23.06.2021: Allyne Andrande e Silva: Black Brazilians Feminisms‘ contributions to transnational feminism.
30.06.2021: Folke Brodersen: „We’re here, we’re queer“ Wie Jugendliche sich selbst als queer bezeichnen.
07.07.2021: Rilando June Lamadjido: „Gute Nacht, träum queer“ Alle Veranstaltungen finden pandemiebedingt via Zoom statt. Anmeldung unter: anmeldungjdg@riseup.net Uhrzeit: 19:15 Uhr- 20:45 Uhr.
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