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Robin Bauer und Gesa Mayer: MonoPoly

Logo des Podcasts von Jenseits der Geschlechtergrenzen„MonoPoly: Monogamie-Norm und Polyamory auf dem Spielfeld der Besitzansprüche, Treue und des Bekanntgehens“ lautete der Vortragstitel von Gesa Mayer und Robin Bauer im Dezember 2010, in dem sie die Realität von Beziehungsformen jenseits der monogamen Zweierbeziehung thematisieren. Gesa Mayer ist Lehrbeauftragte am Department Sozialwissenschaften und promoviert an der Universität Hamburg. Robin Bauer lehrte viele Jahre lang u.a. Gender und Queer Studies an der Universität Hamburg und ist ehemaliges Mitglied der AG Queer Studies.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/bauermayer_2010_CC.mp3[/podcast]
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“Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende …” Das selbstverständlich zu zweit und in aller Regel auch heterosexuell. Das Lebenskonzept der monogamen Zweierbeziehung ist weit verbreitet und wird nur selten infrage gestellt, obwohl man angesichts der hohen Zahl von sogenannten Seitensprüngen in angeblich monogamen Beziehungen von einer Doppelmoral sprechen muss. Doch nicht nur Heterosexuelle sehen in dieser Art des Zusammenlebens oftmals den einzig “richtigen” Weg, glücklich zu werden. Auch viele lesbischwule Menschen reproduzieren die scheinbar selbstverständliche Idee der romantischen Zweierbeziehung, wie beispielsweise die Verlagerung des Schwerpunkts schwul-lesbischer Politik auf die Forderung der “Homo-Ehe” in den 1990er Jahren verdeutlicht. Zwar ist die sogenannte offene Beziehung in Teilen der schwulen Subkultur eher die Norm als sexuelle Exklusivität, diese stellt jedoch die Vorstellung, es gebe den einen richtigen Partner, kaum infrage. Auf der Grundlage ihrer empirischen Forschung stellen Gesa Mayer und Robin Bauer in ihren Vorträgen der Norm der Monogamie in unserer Gesellschaft die Vielfalt tatsächlich gelebter Beziehungsformen entgegen. Sie zeigen, wie sich die Monogamie-Norm historisch entwickelt hat und bis heute auch im Leben von Polyamoristen gleichzeitig wirkungsmächtig bleibt und hintergangen wird. So zeichnen sie ein realistischeres Bild der Möglichkeiten und Grenzen alternativer Beziehungskonzepte jenseits der Logik von egoistischem Verhalten und “heimlichen Affären”.