Kathrin Schrader: Care Revolution

Care Revolution: Menschenwürde statt Humankapital

Vortrag vom 14.01.2015 von Prof. Dr. Kathrin Schrader, Professorin für Menschen in prekären Lebenslagen in der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences.

Care Revolution ist eine politische Aktivität, die konsequent die Verwirklichung menschlicher Lebensbedürfnisse ins Zentrum stellt und den ökonomischen Lehren vom Primat der Wachstumsraten, Profitsicherung und Gewinnmaximierung eine Absage erteilt. Im Mittelpunkt steht ein würdevolles Leben für alle Menschen. Jegliche Formen von Abwertung und Ausbeutung werden abgelehnt. In meinem Vortrag werde ich den Kontext und die Entstehung der Idee Care Revolution herleiten und politische Perspektiven diskutieren.

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Ute Kalender: Körper von Wert

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenIm Sommersemester 2012 hatten wir im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung mit dem Zentrum für Disability Studies die Freude, Dr. Ute Kalender in unserer Reihe zu begrüßen. In ihrem Vortrag „Körper von Wert. Eine queer-feministische und politisch-ökonomische Perspektive auf Reproduktions- und Biotechnologien“ untersucht sie das vielzitierte queere Potential von Reproduktionstechnologien aus der Perspektive der Disability Studies und von postfordistischen Feminismen.
Das Script des Vortrages samt Literaturliste ist beim Zentrum für Disability Studies online als PDF erhältlich. Utes Dissertation „Körper von Wert. Eine kritische Analyse der bioethischen Diskurse über die Stammzellforschung“ erschien 2011 bei transkript.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/Kalender2012.mp3[/podcast]
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Transgender- und Queertheoretiker_innen schreiben Reproduktionstechnologien in der Regel ein ‚transgenderes’ oder ‚queeres’ Potential zu: Reproduktionstechnologien könnten die heteronormative Ordnung von reproduktivem Geschlechtskörper, reproduktiver Geschlechtsidentität und reproduktivem Begehren unterwandern und heteronormative Formen von Elternschaft und Verwandtschaft durcheinander bringen. Dieses queere Potential bildet den Ausgangspunkt meines Beitrages. Im ersten Teil sollen die queeren Möglichkeiten herausgearbeitet und eine Kritik an den diskriminierenden und ausschließenden Aspekten zeitgenössischer deutscher Biopolitik formuliert werden. Der zweite Teil nimmt die problematischen Momente der Technologieverständnisse in Transgender- und Queerbeiträgen in den Blick. Dazu soll auf postfordistische Feminismen und kritische Disability Studies rekurriert werden. Während erste auf das Entstehen neuer Akkumulationsregime samt neuer Arbeitsformen – der sogenannten regenerativen Arbeit – hinweisen, legen die kritischen Disability Studies nicht nur avancierte Analysen heutiger neo-eugenischer Praktiken vor, sondern haben auch auf die kapitalistische Geschichte der Normalisierung hingewiesen. Vor diesem Hintergrund soll gefragt werden, wie Schlüsselbegriffe queer-feministischer Ökonomiekritik (z.B. sexuelles Arbeiten) justiert werden könnten und ob das queere nicht auch ein queerfeindliches und transphobes Potential bedeutet – wie etwa im Fall von Sex Selection oder dem sogenannten Family Balancing.