Autor: Kathrin

  • Vortragsreihe im WiSe 2024/2025

    Diese Seite wird in ein Archiv umgewandelt.

    Aktuelle Informationen zu Queering Academia und das Programm für das Wintersemester 2024/2025 findet ihr auf Instagram:
    https://www.instagram.com/p/DDw7JG7xaF0

  • Vortragseinladung 03-07-19: Rückkehr des Hauptwiderspruchs? Die Kontroversen um Identitäts- und Klassenpolitik in Zeiten des Rechtspopulismus

    Mittwoch, den 03.07.2019 um 19:15 Uhr
    WiWi-Bunker, Von-Melle-Park 5, Raum 0079, Uni Hamburg

    Prof. Dr. Silke van Dyk, Arbeitsbereich Politische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    Öffentlichkeitswirksam wird derzeit darüber gestritten, ob das Erstarken rechter und rechtspopulistischer Kräfte vor allem eine „Notwehr“ der unteren Schichten gegen den (Neo-)Liberalismus ist oder ob hier vielmehr Privilegien gegenüber Geflüchteten, Migrant*innen, Homosexuellen oder Frauen verteidigt werden. Wo Rassismus den einen als wichtige Erklärungskraft gilt, ist dieser für die anderen nur der Ausdruck eines zwar politisch (nach rechts) fehlgeleiteten, grundsätzlich aber berechtigten Strebens nach sozialer Gerechtigkeit. Von liberalen, sozialdemokratischen wie linken Kräften ist derzeit dabei gleichermaßen zu hören, die Überakzentuierung linker Identitätspolitiken, das Eintreten für die Belange von Frauen, Migrant*innen, LGBTQI* oder Schwarzen habe (die in dieser Entgegensetzung weiß und männlich gedachten) Arbeiter*innen und ökonomisch weniger Privilegierten in die Arme der Rechten getrieben. Zugleich ist innerhalb der Linkspartei, unter kritischen Wissenschaftler*innen wie auch in der media­len Debatte eine Re-Nationalisierung der sozialen Frage zu beobachten, im Kon­text derer internationalistische und kosmopolitische Positionen, die auf transnationale Solidarität und Gerechtigkeit setzen (und eine lange Tradition in der Arbeiterbewegung haben) zur Spielwiese privilegierter Intellektueller erklärt werden.
    Der Vortrag setzt sich kritisch mit diesen Diagnosen auseinander und wirft die Frage auf, warum Sexismus, Rassismus und Homophobie in Zeiten der erstarkenden Rech­ten verstärkt zu Nebenwidersprüchen erklärt werden, während die Klassenfrage ver­stärkt als soziale Frage weißer männlicher Arbeiter im globalen Norden kurzgeschlos­sen wird. Ziel des Vortrags soll es auch sein, auszuloten, wie eine emanzipatorische Kritik jenseits der problematischen Entgegensetzung von Klassen- und Identitätspolitik aussehen kann.


  • Vortragseinladung 05-06-19: Zu den Verbindungen zwischen Pick Up-Szene, Maskulismus und rechten/reaktionären Politiken

    Mittwoch, den 05.06.2019 um 19:15 Uhr
    WiWi-Bunker, Von-Melle-Park 5, Raum 0079, Uni Hamburg

    Franziska Schutzbach, Geschlechterforscherin und Soziologin, Universität Basel und München

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    Der Pick-Up-Trend ist in den 1990er Jahren als Selbsthilfesubkultur entstanden: Verunsicherte Männer wollten sich mehr Selbstbewusstsein aneignen, um ihren Erfolg bei Frauen zu steigern. Das Modell entwickelte sich zunächst in den USA zum Riesengeschäft und produzierte eine Schar von Gurus und ‚Werken’. Diese betonen die evolutionsbiologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern und idealisieren stereotype Männlichkeitsattribute wie Stärke und Überlegenheit. Die Szene entwickelte bald eine antifeministische Stoßrichtung und kam mit Büchern wie «Lob des Sexismus» auch in den deutschsprachigen Raum. Frauen und insbesondere Feministinnen wurden beschuldigt, Männer zu entmännlichen und kleinzuhalten. Bald ging es jedoch nicht mehr nur darum, Frauen zu verführen. Die Hypermännlichkeits-Community wurde auch zu einer Brutstätte rechtsnationaler Weltanschauungen und Akteure und spielt heute eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Radikalisierung junger Männer. Auch im deutschsprachigen Raum überschneidet sich aggressiver Maskulismus mit rechten Weltanschauungen und Akteuren.

    Im Vortrag werden die Klassiker der Pick-Up-Szene und deren Grundprämissen analysiert. Weiter wird nachgezeichnet, auf welche Weise sich die Community mit rechtsnationalen Ideologien und Politiken verschaltet. Im Anschluss an aktuelle Männlichkeitsforschung (Lorentzen, Meuser, Kemper uws.) wird eine zeitdiagnostische und geschlechtertheoretische Einschätzung von Maskulismus bzw. „toxischen Männlichkeiten“ versucht.

  • Vortragseinladung 29-05-19: Plüschstudies – Zu postmodernen Subjekten und ihren Erweiterungen

    Mittwoch, den 29.05.2019 um 19:15 Uhr
    WiWi-Bunker, Von-Melle-Park 5, Raum 0079, Uni Hamburg

    Olaf Wachenhausen, fährt Pizza in Hamburg aus und repräsentiert das Interessanz­blog „Die kulturelle Praxis“

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    Wie bei Haraways Cyborg scheinen auch bei Plüschtieren gewohnte Dichotomien nicht ganz zu passen, so beispielsweise die den meisten essenzialistischen Ansätzen zu­grundeliegende von Subjekt und Objekt: Wir können unsere kuscheligen Beglei­ter*in­nen fürs Leben nicht guten Gewissens nur als Objekte bezeichnen, wissen aber, dass sie nicht unabhängig von unserer Subjektivität sind. Wir bilden sozusagen ihr „Wirts­bewusstsein“, wie es der Pionier der Plüschtierpsychoanalyse, Dr. Wood, so treffend formuliert.

    Doch leider behandelt die bisherige Forschung Plüschtiere ansonsten fast ausschließ­lich im Zusammenhang mit Kindern und erklärt das Phänomen der Niedlichkeit meist biologistisch weg („Kindchenschema“). Somit können die transdisziplinären Plüschtier Studies zunächst lediglich Schneisen in dieses neue Forschungsfeld schlagen, hof­fend, am Rande Erkenntnisse über Subjekttheorie, radikale Selfcare und möglicher­weise sogar Gemeinschaftlichkeitsutopien zu finden.

    Plüschtiere werden gebeten, zu ihrem Vortrag ihre großen Trampler („Menschen“ u.ä.) mitzubringen.

  • Einladung zu Lesung und Gespräch 15-05-19: I’m a queerfeminist cyborg, that’s ok

    Mittwoch, den 15.05.2019 um 19:15 Uhr
    Hörsaal ESA C im Hauptgebäude der Uni Hamburg

    I’m a queerfeminist cyborg, that’s ok. Gedankensammlung zu Anti/Ableismus
    Von und mit @MikaMurstein, queere_r, be_hinderte_r Autor_in und Aktivist_in aus Berlin

    Die Veranstaltung wird in die Deutsche Gebärdensprache übersetzt. Rollstuhlzugang über den Innenhof des Hauptgebäudes. In den ersten Stock hochfahren und dann ist der Eingang zu Hörsaal C linkerhand auf dem Gang.

    Es wird darum gebeten, nur geruchsneutrale Deos o.Ä. zu verwenden, um den Raum perfümfrei zu halten.

    Hier das Abstract zur Veranstaltung:

    „I’m a queerfeminist cyborg, that’s okay – Gedankensammlung zu Anti/Ableismus“ veranschaulicht, dass Ableismus sich nicht nur in Be_Hindertenfeindlichkeit erschöpft, sondern auch fester Bestandteil anderer Unterdrückungsformen und des herrschenden
    Wertesystems in der Leistungs-, Verwertungs- und Nützlichkeitsgesellschaft ist.
    Die Texte handeln vom Verknüpfen theoretischen Wissens, gelebter Erfahrung und politischer Praxis, vom persönlichen Weg, di_er Autor_in zum Netzaktivismus, queerfeminismus und disability Aktivismus.
    Vom Internet als unterschätzten Lernort, von untrennbaren Verwobenheiten mehrfach marginalisierter Menschen (Intersektionalität) und last but not least, schädlichen Diskursen in linken und feministischen Räumen, in denen mehrfach Marginalisierte Ausschlüsse erleben und keinen Raum finden.
    Das Nachdenken darüber, wie eine widerständige antiableistische Praxis entwickelt werden kann, zieht sich als roter Faden durch alle Texte und Themen des Buches.“

  • Vortragseinladung 08-05-19: Aaaw(kward) – Marginalisierte Identität(en) & Stereotype

    Mittwoch, den 08.05.2019 um 19:15 Uhr
    WiWi-Bunker, Von-Melle-Park 5, Raum 0079, Uni Hamburg

    Ginnie Bekoe, nicht-binärqueerbeHindertdick_fett Blacktivistin & Rantnerin, Beiratsmitglied in Hiatus der ISD (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) macht Vorträge, Workshops und Poetry vorrangig zu den Verschwurbelungen von Schwarzsein, beHinderung, Fatness & Queerness.

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    Stereotype Vorannahmen, z.B. durch mediale Bilder bei wenig Repräsentation prägen unsere Vorstellungen von marginalisierten Identitäten.

    Wie kann man diese positiven und negativen Einflüsse und Projektionen (gut?) navigieren? Welche Formen von Empowerment sind hilfreich in der Ich-Bildung? Wie kann ein Ich Tokenism und Objektifizierung abwehren?

    Ist sich Raum nehmen vielleicht sogar Selbst-Objektifizierung? Und kann ich nicht ein Ich wie jedes andere sein?

    Gedanken, Ideen und Erfahrungen zum Thema der Ich-Findung unter erschwerten Bedingungen.

  • Vortragseinladung 24-04-19: Kristallisierte Körperpolitik: Hochschulräume und Geschlechterkritik

    Mittwoch, den 24.04.2019 um 19:15 Uhr
    WiWi-Bunker, Von-Melle-Park 5, Raum 0079, Uni Hamburg

    Susanne Kersten, Sozialpädagogin, Promovendin der Humanwissenschaften, Universität Kassel

    Felix Krämer, Historisches Seminar, Universität Erfurt

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    „In welcher Hochschullandschaft entsteht, agiert und bewegt sich queer-feministische Geschlechterkritik? In ihrem Beitrag werden die Referent_innen das Problem zunächst an die Geschichte der Vortragsreihe „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ koppeln und an Diskussionen, die seit den 1990er Jahren hier immer wieder entstanden. Dabei werden sie Überlegungen entfalten, wie sich verschiedene Perspektiven aus dem Umfeld des cultural turn zu Wissensräumen, Sexualitäts- und Klassenpolitiken verhalten, um zu der Frage zu gelangen, wie sich Diskriminierung in eine hegemonietheoretische Dekonstruktion einlesen lässt. Letzteres kann einen Beitrag dazu leisten, gegenwärtige politische Verschiebungen als identitätspolitische Kämpfe erkennbar zu machen. Raumkörperpolitiken – so die im Vortrag entworfene Perspektive – sind immer auch als historisch verfasste und daher gleichzeitig fragile Figurationen zu begreifen. Entsprechend hilft eine an Raumkonzepten, wie sie Foucault oder Deleuze/Guattari entwerfen, orientierte Blickrichtung, die Frage nach Bewegung und Emanzipation anders zu stellen. Räume, Reichweiten und transsektionale Körperbewegungen erhalten dabei den Vorzug vor einer Suche nach Grenzen, konturierten Identitäten und Verein-deutigungen. Das zeigen die Referent_innen abschließend anhand von Diskussionen aus einem Band, den sie unter dem Titel „Doing Space while Doing Gender“ heraus-gegeben haben. Open Access Publikation, frei zugänglich unter diesem Link: http://www.transcript-verlag.de/media/pdf/c8/df/01/oa9783839435366.pdf

  • Vortragseinladung 10-04-19: Lesung: Nicht nur Mütter waren schwanger – Unerhörte Perspektiven auf die vermeintlich natürlichste Sache der Welt

    Mittwoch, den 10.04.19 um 19:15 Uhr
    Von-Melle-Park 5, Raum 0079

    Lesung: Nicht nur Mütter waren schwanger – Unerhörte Perspektiven auf die vermeintlich natürlichste Sache der Welt

    Johanna Montanari, Autorin und Lektorin des Buches, Doktorandin in Europäischer Ethnologie, Berlin

    Alisa Tretau, Herausgeberin und Autorin, arbeitet außerdem als Regisseurin, Performerin und Workshopleiterin, Berlin

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    Der Sammelband „Nicht nur Mütter waren schwanger – Unerhörte Perspektiven auf die vermeintlich natürlichste Sache der Welt“ vereint persönlich geschilderte Erfahrungen mit Schwangerschaft, die im gesamtgesellschaftlichen Diskurs oft überhört werden: Es geht um unerfüllte und lesbische Kinderwünsche, um trans-männliche oder alters-unty­pische Schwangerschaften, genauso wie um Abtreibung und Fehlgeburt, Repro-Medi­zin, Pränataldiagnostik und vieles mehr. Das Buch will den einengenden und Druck ausübenden Blick, Schwangerschaft sei für die cis-Heteronorm die „natürlichste Sache der Welt“, für alle anderen hingegen unmöglich, aufweichen und dabei alternative Vi­sionen entwickeln: für mehr Offenheit und Selbstbestimmung im Umgang mit Kinder­wünschen, Schwangerschaft und Eltern-Sein.

  • Neues Programm online

    Verehrte Freund*innen der AG Queer Studies,
    in vier Wochen geht es los und unser Programm für das Sommersemester ist jetzt online! Verschafft euch gerne in Ruhe einen Einblick, während wir uns auf euren zahlreichen Besuch freuen!

    Bis bald,

    eure AG Queer Studies (mehr …)

  • Vortragseinladung 30-01-19: Das Umami wohldosierten Widerstands. Mondsucht oder Farðu veginn? Feiner Fug für hirnwunde Zeiten.

    Mittwoch, den 30.01.19 um 19:15 Uhr
    Abweichend in Hörsaal ESA C

    Das Umami wohldosierten Widerstands. Mondsucht oder Farðu veginn? Feiner Fug für hirnwunde Zeiten.

    Blessless Mahoney, Dekanin der Eberhardt-Anbau-Scheibenschwenkpflug-Universität, Brake an der Weser
    Didine van der Platenvlotbrug, Pröpstin der Elsa-Sophia-von-Kamphoevener-Fernuniversität, Katzen-Ellenbogen

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen. Manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen. Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Woher kommen wir und wohin gehen wir? Wer bin ich? Was ist der Sinn des Lebens? Alles Fragen, die die beiden Professorinnen der Beredsamkeit diesmal nicht klären werden.
    Im pataphysischen Sinne geht es in dieser philosophischen „Lecture d’action“ um eine experimentelle Rhythmisierung von Weltwahrnehmung, die die Relativität unserer hermetischen Selbstreflexionen transformiert. Das Komische des in uns Eingeschriebenen wird evoziert. Ego cogito cogito cogito, ergo sum sum sum herum: Ich denke darüber nach, dass ich darüber nachdenke, dass ich denke. Danke.