Schlagwort: gesellschaft

  • Vortragseinladung 30.06.2010 – Geschlecht & Behinderung

    Dr. Anke Langner
    Geschlecht und Behinderung: Zwei soziale Konstrukte treffen aufeinander
    DER VORTRAG ENFÄLLT LEIDER
    Mit DGS- & Schriftmittlung

    Anke Langner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Modellkolleg der Universität zu Köln stellt uns ihre Forschungsergebnisse zu Geschlecht in der Behindertenpädagogik vor. Doch sollte die Ableismuskritik auch praktische Konsequenzen haben, deshalb wird es Mittwoch sowohl Schriftmittlung, als auch Übersetzung in DGS (Deutsche Gebärdensprache) geben.

    Die Referierende zu ihrem Vortrag

    Ausgehend von der Frage, was Behinderung ist, und einem folgenden kurzen historischen Abriss der Rolle des Geschlechts in der Behindertenpädagogik wird nach dem Verhältnis von Behinderung und Geschlecht gefragt. Diese Verhältnisbestimmung wird anhand von empirischem Material vorgenommen. Dieses umfasst Beobachtungen und Interviews mit Menschen mit einer sogenannten „geistigen Behinderung“. Zentral für die Charakterisierung der alltäglichen Aushandlung von Behinderung und Geschlecht sind Gewalt und Gewaltverhältnisse, denen in dem Vortrag daher eine zentrale Rolle zukommt.

  • PartyProgramm

    Wie Ihr mitbekommen haben werdet, feiern wir am 19.06.2010 ab 21 Uhr im Centro Sociale mit Euch ein rauschendes Fest:

    Hier Folgt das qualitätativ wie quantitativ überwältigende Programm:

  • 20 Jahre – Die Jubiläumsparty am 19. Juni 2010 im Centro Sociale

    AG Queerstudies & Freund*Innen 20 Jahre „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ Jubiläumsparty Samstag, 19. Juni 2010, 21 Uhr, Sternstraße 2 im Centro Sociale

    Die AG-QueerStudies feiert 20 Jahre ‚Jenseits der Geschlechtergrenzen‘. Anno 1990 – das Veröffentlichungsjahr von „Gender Trouble“ – als studentisches Projekt an der Uni Hamburg gestartet, besteht die immer noch selbstorganisierte Vortragsreihe seit nunmehr zwei Dekaden. Damals wie heute geht es um kritische Interventionen in die Produktion von (Hetero-)Normalitaeten. Denn: Wir sind gekommen, um zu bleiben  – und uns an den Verhältnissen zu reiben! Was für ein Anlaß zum Feiern! Mit queer-kulturellem Rahmen-Programm, Stößchen, (auch veganer) Torte und Tanz, am 19. Juni ab 21 Uhr im Centro Sociale. Das – umfangreiche wie grandiose – Programm findet sich hier

  • Vortragseinladung: 21.04.2010 – „Hermaphroditismus 1900“

    Fabienne Imlinger, Mag. phil.
    Der Fall des Hermaphroditen : Hermaphroditismus zwischen Autobiographie und Medizin um 1900
    Mittwoch, 21. April 2010, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Kommenden Mittwoch begeben wir uns in die Geschichte für ein geradezu paradigmatisches Thema in der Untersuchung der Herstellung von „Geschlecht“.

    Vortragsabstract:

    Jenseits der Geschlechtergrenzen – damit könnte, und allzu treffend, der ontoepistemologische Ort des Hermaphroditen umschrieben sein: Der Hermaphrodit ist jenseits der Geschlechtergrenzen, sowohl zeitlich als auch räumlich gesehen – außerhalb, daneben, nach, vor. Der Hermaphrodit ist jenseits der Geschlechtergrenzen, wofern er die als Raum metaphorisierte Ordnung der Geschlechter überschreitet – weder/noch, beides zugleich, dazwischen. In einer geschlechtlich binär codierten Welt ist der Hermaphrodit nicht nur ein Grenzfall; er ist der Ausnahmezustand.

    In meinem Vortrag möchte ich der (natur-)wissenschaftlichen Rhetorik des Hermaphroditen als Ausnahmezustand nachgehen, wofern dies eine der hegemonialen Strategien war und ist, geschlechtlich uneindeutige Menschen in ihrer ›Jenseitigkeit‹ zu denken – mit aller Ambivalenz, die dieser dem Hermaphroditen zugewiesen onto-epistemologische Ort beinhaltet. Ausgehend vom medizinischen Diskurs in Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts möchte ich zeigen, wie – möglicherweise auch warum – in historischer Perspektive insbesondere der Begriff des Monströsen für die Auseinandersetzungen um Hermaphroditismus von Bedeutung war und in der medizinischen Rhetorik auch noch prägend blieb, als Hermaphroditen sich längst vom Monster zur wissenschaftlichen Tatsache ›normalisiert‹ hatten.

  • Vortrag von Swantje Köbsell: Behinderung und Geschlecht

    Diesen Mittwoch findet unsere zweite Kooperationsveranstaltung mit dem Zentrum für Disability Studies (ZeDiS) statt. Es referiert Swantje Köbsell, Behindertenpädagogin der Universität Bremen, Mitglied der emanzipatorischen Behindertenbewegung und der AG Disability Studies. Bei der Veranstaltung werden Schriftmittler*Innen und DGS-Dolmetscher_innen (Deutsche Gebärdensprache) anwesend sein.

    Behinderung wurde lange Zeit lediglich als physischer Defekt betrachtet; behinderte Menschen galten als geschlechtslos. Die Reduzierung von Behinderung auf individuelle körperliche Merkmale ohne Einbeziehung gesellschaftlicher Dimensionen wurde zunehmend – und in besonderem Maße von behinderten Menschen selbst – als „medizinisches Modell von Behinderung“ kritisiert und durch ein soziales Modell von Behinderung ersetzt. Nach diesem wird Behinderung nun nicht mehr in der individuellen Beeinträchtigung, sondern in der gesellschaftlichen Reaktion darauf verortet. Behinderung wurde jedoch auch hier als scheinbar geschlechtsneutrales Phänomen betrachtet. Gleichzeitig wurde durch den Fokus auf die gesellschaftlichen Dimensionen von Behinderung der Körper zunehmend „unsichtbar“. Behindert-Werden ist kein geschlechtsneutraler Prozess, vielmehr hat das Zusammenspiel von Beeinträchtigung und Geschlecht für Frauen und Männer in vielen Bereichen sehr unterschiedliche Auswirkungen. Mit dem Einbezug der Genderperspektive begann der Körper im Diskurs um Behinderung zumindest mittelbar eine Rolle zu spielen. Direkt thematisiert wurde er kaum, da die Befürchtung bestand, dass man damit denen in die Hände spielen würde, die nach wie vor ein verkürztes, medikalisiertes Verständnis von Behinderung haben. Diese Ignoranz dem beeinträchtigten Körper gegenüber wird inzwischen von Wissenschaftler/inn/en der Disability Studies in Frage gestellt und das Zusammenspiel von Behinderung, Geschlecht und anderen Diskriminierungskategorien zunehmend aus einer intersektionalen Perspektive untersucht.

    Swantje Köbsell
    Behinderung und Geschlecht
    Mittwoch 17.06.2009, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

  • Vortrag von Sophinette Becker: Wie queer sind die realen Subjekte?

    Nach der Pfingstpause wird am kommenden Mittwoch Dr. phil. Sophinette Becker in unserer Vortragsreihe fragen „Wie queer sind die realen Subjekte?“. Sophinette Becker ist Leiterin der Sexualmedizinischen Ambulanz der Uniklinik Frankfurt am Main. Ihr Vortrag war ursprünglich für das vergangene Wintersemester geplant und wird am 10. Juni 2009 nachgeholt.

    Der poststrukturalistische Genderdiskurs hat die Auflösung der Geschlechterdifferenz bzw. das Verschwinden der Geschlechter ausgerufen, mal mit mehr, mal mit weniger revolutionärem Pathos. In der Tat erodiert die binäre diskursive Ordnung der Geschlechter – zugleich existiert sie aber fort, selbst in ihren Zerfallserscheinungen. Auch den extremsten Inszenierungen, Maskeraden, Parodien haftet noch das an, wovon sie sich abstemmen. Diese ‚Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem‘ wird ein Thema des Vortrags sein. Die Potenziale und Grenzen des poststrukturalistischen Genderdiskurses werden unter 4 Aspekten diskutiert: Geht es ganz ohne Ontologie? Geht es ganz ohne Subjekte? Gibt es keinen (geschlechtlichen) Körper jenseits seiner Diskursivierung? Geht es ohne gesamtgesellschaftlichen Bezug? Ob die Queer Theory neben ihrer wichtigen Funktion als Kritik an der heteronormativen Definition von Geschlecht und Begehren auch eine emanzipatorische Lebenspraxis beschreibt, soll am am Beispiel von SM diskutiert werden.

    Sophinette Becker
    Wie queer sind die realen Subjekte?
    Mittwoch 10.06.2009, 19:15, Von Melle Park 5 (”Wiwi Bunker”) 0079