Schlagwort-Archive: intersektionalität

Veranstaltungshinweise SoSe2011

Zentrum für Disablity Studies (ZeDiS)
Ringvorlesung “Behinderung ohne Behinderte!?
Perspektiven der Disability Studies”
Montag 04.04.2011, 16:00, Edmund Siemers Allee 1 („ESA-Westflügel“) 221

Assoziation Kritische Psychologie
Auch Du hast (k)einen freien Willen! – Selbst-organisiertes Seminar zum Thema: Kritisch-psychologische und neurowissenschaftliche Perspektiven auf die Kontroverse um den „freien Willen“
Donnerstag, 14.04.2011 18:00, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 4098

AG Menschenbilder
Philosophie & Praxis
Freitag, 08.04.2011 12:30, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 4098

Freies Senderkombinat Hamburg
Jenseits der Geschlechtergrenzen : Vortragsdokumentation der AG QueerStudies
Jeden 1. und 3. Montag im Monat 14:00-15:30; 93,0 MHz UKW

Ins neue Semester startend haben wir eine Menge Veranstaltungshinweise.


Das ZeDiS beginnt ihre Ringvorlesung am Montag – 04.04.2011 -, ebenfalls mit einer allgemeinen Vorstellung. Das Semesterprogramm findet Ihr hier


Die Assoziation Kritische Psychologie Hamburg veranstaltet auch dieses Semester einen Lesekreis:

Auch du hast (k)einen freien Willen!

Selbst-organisiertes Seminar zum Thema:
Kritisch-psychologische und neurowissenschaftliche Perspektiven auf die
Kontroverse um den „freien Willen“

Seit einigen Jahren deutet sich in der Psychologie ein Paradigmenwechsel
an: Nich nur an der Uni Hamburg steigt die Bedeutung
neurowissenschaftlicher Forschung. Deren Anspruch, menschliches Handeln
durch experimentelle Methoden der Hirnforschung erklären zu können, ist
derweil nich unumstritten. Angemahnt wird, dass sich in der Psychologie
ein biologischer Determinismus Bahn bricht, der die Gesellschaftlichkeit
menschlichen Lebens verkennt und diese stattdessen aus biologischen bzw.
genetischen Dispositionen ableitet.

Im Sommersemester möchten wir uns daher in einem selbst-organisierten
Seminar mit kritisch-psychologischen neurowissenschaftlichen
Perpsektiven auf menschliches Handeln auseinandersetzen. Ziel ist es,
nich nur eine Einführung in zentrale Vorstellungen der Kritischen
Psychologie zu geben, sondern uns auch mit Debatten, wie der Kontroverse
um den „freien Willen“ zu beschäftigen.

Auftaktveranstaltung am 14. April:

Alle Interessierten sind daher herzlich zu einem einführenden Vortrag
zum Thema am 14. April um 18:00 Uhr ein. Hier werden einige
Referent_innen eine Einführung in die Kritische Psychologie und die
Debatte um die Neurowissenschaften geben sowie organisatorische Fragen,
wie etwa den Semesterplan klären. Wir treffen uns an der Uni Hamburg im
Wiwi-Bunker (Von-Melle-Park 5), Raum 4098 (4. Etage).

Wöchentlicher Lesekreis jeden Donnerstag um 18:00 Uhr:

Darauffolgend werden wir das Seminar wöchentlich anbieten. Wir treffen
uns jeweils Donnersags vom 18:00 bis etwa 20:00 Uhr, ebenfalls im Raum
4098 im Wiwi-Bunker (Von-Melle-Park 5). Aktuelle organisatorische
Informationen, Hinweise zu Literatur und Weiteres findet ihr auf der
Homepage der „Assoziation Kritische Psychologie Hamburg“:
www.kripsyhamburg.wordpress.com

Kontakt:
kritischepsychologie_hh@yahoo.com | www.kripsyhamburg.wordpress.com


Zuguterletzt beschäftigt sich das studentische Menschenbilderseminar freitags 12:30, wiwi 4098 dieses Semester mit „Philosophie & Praxis“, welche philosphischen Hintergründe haben scheinbar pragmatische Ansätze der Psycholigie und was waren die äußerst praktischen Folgen scheinbar abstrakter Philosophie? Webpräsenz: www1.uni-hamburg.de/menschenbilder


Vergeßt auch nicht, daß die AG QueerStudies Vorträge, Veranstaltungshinweise und manchmal mehr jeden 1. und 3. Montag im Monat auf FSK sendet.

Ina Kerner: Zum Verhältnis von Rassismus und Sexismus

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenFür die heutige Ausgabe des Podcasts haben wir einen etwas älteren, aber nach wie vor aktuellen Vortrag aus dem Sommersemester 2007 ausgewählt. Ina Kerner ist damals nach Hamburg gekommen, um über das Verhältnis von Rassismus und Sexismus zu sprechen und die verschiedenen Möglichkeiten einer theoretischen Beschreibung dieses Verhältnisses zu diskutieren. Zu diesem Thema ist 2009 ein Aufsatz von Ina Kerner in den Feministischen Studien erschienen: „Alles intersektional? Zum Verhältnis von Rassismus und Sexismus„. Ina Kerner ist mittlerweile Juniorprofessorin für Diversity Politics am Institut für Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/kerner_2007_CC.mp3[/podcast]
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Vortragseinladung 30.06.2010 – Geschlecht & Behinderung

Dr. Anke Langner
Geschlecht und Behinderung: Zwei soziale Konstrukte treffen aufeinander
DER VORTRAG ENFÄLLT LEIDER
Mit DGS- & Schriftmittlung

Anke Langner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Modellkolleg der Universität zu Köln stellt uns ihre Forschungsergebnisse zu Geschlecht in der Behindertenpädagogik vor. Doch sollte die Ableismuskritik auch praktische Konsequenzen haben, deshalb wird es Mittwoch sowohl Schriftmittlung, als auch Übersetzung in DGS (Deutsche Gebärdensprache) geben.

Die Referierende zu ihrem Vortrag

Ausgehend von der Frage, was Behinderung ist, und einem folgenden kurzen historischen Abriss der Rolle des Geschlechts in der Behindertenpädagogik wird nach dem Verhältnis von Behinderung und Geschlecht gefragt. Diese Verhältnisbestimmung wird anhand von empirischem Material vorgenommen. Dieses umfasst Beobachtungen und Interviews mit Menschen mit einer sogenannten „geistigen Behinderung“. Zentral für die Charakterisierung der alltäglichen Aushandlung von Behinderung und Geschlecht sind Gewalt und Gewaltverhältnisse, denen in dem Vortrag daher eine zentrale Rolle zukommt.

Konferenz: Cripping Neoliberalism: Interdisciplinary Perspectives on Governing and Imagining Dis/Ability and Bodily Difference

Cripping Neoliberalism: Interdisciplinary Perspectives on Governing and Imagining Dis/Ability and Bodily Difference

International interdisciplinary conference organized by Departments of Gender Studies and Anthropology, Faculty of Humanities, Charles University in Prague

Dates: October 8-9, 2010
Proposal Deadline: June 20, 2010
Host: Faculty of Humanities, Charles University in Prague, Czech Republic

The neoliberal reconfigurations (or dissolution) of ‘the social’ and the tendency to define the individual responsibility as the response to social issues have increasingly been challenged; predominantly, scholars have pointed out the overburdening impacts on the ‘private’ and supportive networks be it community, family or otherwise. Likewise, novel subjectivities emerging in response to the interpellation to manage one’s life and its risks responsibly (such as ‘the entrepreneurial self’, ‘the private self’ etc.) have been a subjected to critical discussion.

However, with few exceptions, the effects of neoliberalism have not been explored in their specific interactions with disability, nor have been their particular (dis/abling) effects on the lives of people with various forms of disabilities. Similarly unexplored remain historical contingencies of neoliberal forms of governance in relation to dis/ability and physical/psychical/mental/sensory difference.

Hence, this conference aspires to:

    – Map out the ways in which neoliberal governance affects people with disabilities;
    – Explore how and in what ways disability is operationalised and in what ways compulsory ablebodiedness intersects with the (novel) forms of bio-power and bio-capitalisation of human life, or for redefinition of the ‘human’ as such;
    Complicate the historical lineage of these neoliberal forms of power by both outlining rationalities and categories of differentiation that can be linked to the present neoliberal rationality, while at the same time looking for archaeology of other forms of imagination, categorisations and differentiations.
    – Lastly, we hope to engage in instigating discussion delineating the possible alliances between feminist, crip, queer, ethnic/racial as well as class critiques (as well as their possible conflicts) of neoliberalism and neoliberal governance. To this effect, we are planning to organise a roundtable discussion.

We expressly wish to create a forum for an interdisciplinary exchange and invite papers from various fields of humanities and social sciences (cultural, literary and visual studies, history and history of arts, sociology, anthropology and other). Likewise, the intersectional perspective and papers exploring the neoliberal governance of disability in relation to gender, sexuality, ethnicity, race, and class are particularly called for.

We propose to centre the conference dialogues on the following themes and questions:

a) Neoliberal governance of the ‘disabled subject’

First, exploring the entanglements of the neoliberal governmentality with compulsory ablebodiedness, we call for papers discussing the specific effects these power relations have on people with disabilities. We hope for papers that would – for instance – explore the ways, in which neoliberal politics of privatisation affect people with disabilities; explore the forms of responsibilities which are being carved out in relation to one’s health and capability/ability, their somatic effects. Likewise, we invite critical reflections on the rationalities shaping the self/ ‘the disabled subject’; or papers outlining the challenges that the neoliberal discourse of diversity, individualised freedom of choice etc. presents for disability, crip as well as feminist, queer, multicultural/multiethnic politics and their agendas.

b) Neoliberal invocations of ‘disability’

Second, we encourage papers exploring the novel forms of biopolitics and their interactions with dis/ability. Possible issues to be addressed include: relations of biopolitics and bioeconomics; forms and rationalities of economies of vitality; new shapes of ‘valuable life’ and (economic) rationalities defining ‘quality of life’; novel rationalities of eugenics; neoliberal redefinition of care, intimacy, sexual ethics and interdependence. How does the neoliberal biopolitics shape the futural perspectives of ‘the human’ and of the (bodily) difference, or how does it shape the notions of the future as such?

c) Historical perspectives on knowledge and representation of bodily difference and extraordinary bodies
Third, we open the call for historical perspective that would indicate genealogical lineage with the neoliberal forms of rationality, disciplination and/or identification as well as complicate this master narrative. In respect to both perspectives, we invite papers presenting and discussing various forms of early modern monster theories, teratology, commercialisation of freak shows, commodification of (bodily) difference, classification and/or typology of physical/psychical/mental/sensory difference, the ‘birth of the disabled subject’, rationalities of eugenic theories. Again, we are also interested in papers considering futural developments/imaginations of extraordinary bodies.

d) Alliances in cripping Neoliberalism: Roundtable discussion with keynote speakers
discussing possible alliances (and/or conflicts) between various critical positions

Important information:
Application Requirements:
We invite abstracts for 20-minute papers related to one of the topics outlined in the CFP. Abstracts should be in English and should not exceed 300 words. Please include a brief biographical note of no more than 250 words outlining your current research interests, most recent publications, academic affiliation.
Deadline for abstract submission: June 30, 2010
Notification: A committee will review applicants and notify candidates selected for participation by mid July 2010.

Contact: kater_kolar@gmx.de
Organisation: Kateřina Kolářová, Lucie Storchová, and student support

There is no fee charge and we take care of your accommodation and catering during the conference! However, please note that travel funds can only be granted in exceptional cases and we ask participants to apply in time for travel funding at their home institutions.

The conference language is English. Please indicate your accessibility needs as well as any other possible requirements (childcare, dietary needs), we will do our best to meet them or get back to you to figure out what we can do. We kindly ask participants to let us know about applicable requirements or other special needs by June 20, 2010.

Vortrag von Olaf Stuve: Identitätskritische Jungenarbeit und intersektionale Perspektiven

Wiederum weit über den sprichwörtlichen Elfenbeinturm hinausgehend, haben wir heute Abend Olaf Stuve von Dissens e.V. zu Gast. Dissens e.V. ist ein seit 1989 bestehendes Beratung- Bildungs- und Forschungsinstitut in Berlin, welches pädagogischen Einrichtungen Fortbildungen zum Thema geschlechtsdifferente Pädagogik anbietet.

In der Debatte um Jungenarbeit hat sich in den letzten Jahren scheinbar so etwas wie ein „pragmatischer Konsens“ herausgebildet, der zum Inhalt hat, dass Jungen in ihrer Jungenrealität erkannt und gefördert werden sollten und dekonstruktivistische Reflexionen, die die Brüchigkeit von Geschlecht beleuchten, hilfreiche Korrekturen darstellen. Damit ist einer Identitätskritik nicht Genüge getan, denn in der Praxis werden allzu gerne individuelle Förderungen mit Re-Maskulinisierungs-stragtegien (Edgar Forster) verwechselt. Ich möchte in dem Vortrag die Identitätskritik in der geschlechterreflektierten Jungenarbeit zum einen erneut stärken und zweitens mit einer intersektionalen Perspektive anreichern.

Mittwoch 01.07.2009, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

Vorankündigung: Vortrag von Swantje Köbsell über Behinderung und Geschlecht

In der Woche nach Pfingsten ist an der Uni Hamburg traditionell Vorlesungspause. Deswegen findet heute kein Vortrag in unserer Reihe statt. Nächste Woche stehen dafür gleich zwei Termine an. Die Buchpräsentation mit Antke Engel im Centro Sociale am Dienstag und der Mittwochsvortrag mit Sophinette Becker. An dieser Stelle möchten wir Euch aber ausnahmsweise schon einmal auf unsere Veranstaltung in zwei Wochen hinweisen. Anlässlich unserer zweiten Kooperationsveranstaltung mit dem ZeDiS (Zentrum für Disability Studies) spricht Swantje Köbsell am 17. Juni 2009 über Behinderung und Geschlecht. Swantje Köbsell ist Behindertenpädagogin der Universität Bremen, Mitglied der emanzipatorischen Behindertenbewegung und der AG Disability Studies.

Bei der Veranstaltung werden Schriftmittler_innen und DGS-Dolmetscher_innen (Deutsche Gebärdensprache) anwesend sein!

Behinderung wurde lange Zeit lediglich als physischer Defekt betrachtet; behinderte Menschen galten als geschlechtslos. Die Reduzierung von Behinderung auf individuelle körperliche Merkmale ohne Einbeziehung gesellschaftlicher Dimensionen wurde zunehmend – und in besonderem Maße von behinderten Menschen selbst – als „medizinisches Modell von Behinderung“ kritisiert und durch ein soziales Modell von Behinderung ersetzt. Nach diesem wird Behinderung nun nicht mehr in der individuellen Beeinträchtigung, sondern in der gesellschaftlichen Reaktion darauf verortet. Behinderung wurde jedoch auch hier als scheinbar geschlechtsneutrales Phänomen betrachtet. Gleichzeitig wurde durch den Fokus auf die gesellschaftlichen Dimensionen von Behinderung der Körper zunehmend „unsichtbar“. Behindert-Werden ist kein geschlechtsneutraler Prozess, vielmehr hat das Zusammenspiel von Beeinträchtigung und Geschlecht für Frauen und Männer in vielen Bereichen sehr unterschiedliche Auswirkungen. Mit dem Einbezug der Genderperspektive begann der Körper im Diskurs um Behinderung zumindest mittelbar eine Rolle zu spielen. Direkt thematisiert wurde er kaum, da die Befürchtung bestand, dass man damit denen in die Hände spielen würde, die nach wie vor ein verkürztes, medikalisiertes Verständnis von Behinderung haben. Diese Ignoranz dem beeinträchtigten Körper gegenüber wird inzwischen von Wissenschaftler/inn/en der Disability Studies in Frage gestellt und das Zusammenspiel von Behinderung, Geschlecht und anderen Diskriminierungskategorien zunehmend aus einer intersektionalen Perspektive untersucht.

Swantje Köbsell
Behinderung und Geschlecht
Mittwoch 17.06.2009, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079