Schlagwort: kunst

  • Vortrag entfällt: Gender-Rollen und (Homo-)Sexualität japanischen Comics

    Der für den 3. November 2010 geplante Vortrag von Jan Worath muss leider kurzfristig entfallen!

    Aus Berlin kommt Jan Worath, um uns einen Einblick in Genderrollen japanischer Comics jenseits der dazu sonst üblichen Allgemeinplätze zu geben.

    Abstract

    Japanische Mangas (Comics) und Animes (Animationsfilme) haben den europäischen Comic-Markt erobert. Dass selbst Comics, die sich an Kinder richten, oft sexualisiert sind und sexistische Darstellungen von Frauen und Mädchen vorzuherrschen scheinen, konnte ihrem Siegeszug keinen Abbruch tun: Kaum ein Comic-Laden, der nicht einen Großteil seines Umsatzes mit Mangas bestreitet und diesen mittlerweile sein Überleben verdankt; keine Bahnhofsbuchhandlung, die nicht regalweise schwule Liebesgeschichten an junge Mädchen verkauft. Animes, die im Kinderfernsehen laufen, müssen nicht nur wegen der Gewaltdarstellungen oft stark geschnitten werden, um eine Jugendfreigabe in Deutschland zu erhalten. Den deutschen ZensorInnen fällt, wie bei dem Action-Anime Naruto, auch schon mal ein Kuss zwischen zwei Jungen zum Opfer. Diese widersprüchlichen Signale zeigen, dass eine genauere Betrachtung der japanischen Kulturindustrie notwendig ist, wenn wir uns nicht mit dem oft herangezogenen Allgemeinplatz von den eben etwas „verrückten Japanern“ zufriedengeben wollen, deren kulturelle Eigenartigkeit als Erklärung schon ausreichend sei.

  • PartyProgramm

    Wie Ihr mitbekommen haben werdet, feiern wir am 19.06.2010 ab 21 Uhr im Centro Sociale mit Euch ein rauschendes Fest:

    Hier Folgt das qualitätativ wie quantitativ überwältigende Programm:

  • Vortragseinladung 16.06.2010: Störbilder der visuellen Geschlechterordnung

    Josch Hoenes, M.A.
    Störbilder der visuellen Geschlechterordnung : queere Körper, queeres Sehen, queeres Begehren
    Mittwoch, 16. Juni 2010, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Queer/Trans-Aktivist Josch Hoenes, welcher einen Magister in Kunst/Kulturwissenschaft vorzuweisen vermag, sucht mit uns Mittwoch neue Wege, heteronormative Selbstverständlichkeiten im – scheinbar so unmittelbaren – Sehen zu brechen.

    Der Referent zu seinem Vortrag:

    Innerhalb queerer Theorie und Kunst der 1990er Jahre sind Transgender-Figuren sowie möglichst irritierende Repräsentationen von Körpern, die Spuren der Transformation tragen und sich durch eine „Ästhetik der Turbulenz“ (Halberstam) einer Vereindeutigung widersetzen, teilweise zu den queeren Körpern par exellence avanciert. Dagegen gelten Körper, die sich einer solchen Ästhetik verweigern und Effekte evidenter Männlichkeit produzieren, häufig als affirmativ in Bezug auf Heteronormativität. So wichtig und vielversprechend Strategien und Ästhetiken der Verwirrung sind, tragen sie das Problem mit sich, den ohnehin schon stigmatisierten trans/queeren Körper zusätzlich die Last aufzutragen, Widerständigkeit zu repräsentieren und Unruhe zu stiften. Ich schlage daher vor, die Bilder, die sich scheinbar auf den ersten Blick unmittelbar in die Ordnung heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit einfügen, einer queeren Betrachtung zu unterziehen. Gerade in der Produktion von Evidenzeffekten besitzen solche Bilder – so die grundlegende These meines Vortrags – das Potential, bislang weitgehend ungebrochene heteronormative Selbstverständlichkeiten in Bezug auf Vorstellungen von Körper und Subjektivität, sowie einer Unmittelbarkeit des Sehens zu verunsichern und damit einen Raum für wichtige Fragen und Diskussionen zu öffnen.

    Im Zitieren verschiedener Wahrnehmungs- und Darstellungskonventionen produzieren sie verschiedene Spannungsverhältnisse: zwischen Geschlecht und Sexualität; öffentlich und privat; Text und Bild; Physiognomie, Psychiatrie und Kunst. Damit führen die Fotografien nicht nur die Existenz einer visuellen westlich-modernen Geschlechterordnung vor Augen, sondern werfen grundlegende Fragen nach Praktiken und Technologien des Sehens und Wissens auf. Anhand ausgewählter Arbeiten werde ich aufzeigen, wie diese die Normalisierung und Disziplinierung von Identität, Geschlecht und Sexualität durch Wahrnehmungs- und Darstellungskonventionen problematisieren und wie sie die nach wie vor für unmittelbar und „natürlich“ gehaltenen Praktiken des Sehens ent-selbstverständlichen. Abschließend möchte ich zur Diskussion stellen, wie Praktiken des queeren Sehens – eines Sehens gegen die Norm – produktiv gemacht werden können: für eine Kritik heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit und für die Affirmation alternativer Entwürfe von Geschlecht und Sexualität.

  • 20 Jahre – Die Jubiläumsparty am 19. Juni 2010 im Centro Sociale

    AG Queerstudies & Freund*Innen 20 Jahre „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ Jubiläumsparty Samstag, 19. Juni 2010, 21 Uhr, Sternstraße 2 im Centro Sociale

    Die AG-QueerStudies feiert 20 Jahre ‚Jenseits der Geschlechtergrenzen‘. Anno 1990 – das Veröffentlichungsjahr von „Gender Trouble“ – als studentisches Projekt an der Uni Hamburg gestartet, besteht die immer noch selbstorganisierte Vortragsreihe seit nunmehr zwei Dekaden. Damals wie heute geht es um kritische Interventionen in die Produktion von (Hetero-)Normalitaeten. Denn: Wir sind gekommen, um zu bleiben  – und uns an den Verhältnissen zu reiben! Was für ein Anlaß zum Feiern! Mit queer-kulturellem Rahmen-Programm, Stößchen, (auch veganer) Torte und Tanz, am 19. Juni ab 21 Uhr im Centro Sociale. Das – umfangreiche wie grandiose – Programm findet sich hier

  • Vortragseinladung: 14.04.2010 – „Queering Hiphop“

    Katharina Morawek (Mag.A.)
    Andere Sichtbarkeiten?
    Queering Hip Hop zwischen Repräsentation und Aneignung
    Mittwoch, 14. April 2010, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Für alle die sich schon auf dieses heiß diskutierte Thema gefreut haben und für alle, die es ab jetzt für ähnlich spannend halten, präsentieren wir Katharina Moraweks Vortrag zur Wahnehmung von und subversive Strategien im Hiphop. Die Referentin ist Lehrbeauftragte am Institut für das künstlerische Lehramt an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

    Die Autorin zu ihrem Vortrag:

    Das Bild vom „sexistischen und homophoben Hip Hop“ ist eng verknüpft mit der Projektion, Kulturen des Hip Hop würden lediglich aus Schwarzen, männlichen, heterosexuellen Körpern bestehen – ein Paradigma, das die Soziologin Tricia Rose als „highly visible commercialized rap“ bezeichnet. Die Matrix, die dieser Wahrnehmung zu Grunde liegt, ist eine des Weiss-Seins, welches die eigene Position innerhalb von Populärkultur nicht hinterfragt. Doch wird das reibungslose Kursieren von mit Hip Hop verbundenen, stereotypen Bildern immer wieder von Hip Hop Artists in Frage gestellt und seit einigen Jahren sogar empfindlich gestört: Hip Hop wird offiziell ge-queert. Dabei kommen Repräsentationsstrategien zum Einsatz, die zwischen Parodie und Selbstbehauptung andere Sichtbarkeiten anstreben.
    Der Vortrag wird einige Strategien queerer Artists vorstellen.

  • Vortrag am Freitag: Queer Animality

    Prof. Eva Hayward
    Cut Sex Animal – The Social Aesthetic of Trans
    Freitag, 4.12.2009, 12 Uhr (c.t.) an der Universität Hamburg
    Fachbereich Soziologie, Allende-Platz 1, Raum 245

    Außer der Reihe möchten wir Euch zu einem Vortrag mit dem vielversprechenden Titel „Cut Sex Animal – The Social Aesthetic of Trans“ einladen, den wir in Kooperation mit der Koordinationsstelle für Frauenstudien/Frauenforschung ermöglicht haben und der am morgigen Freitag, dem 4. Dezember 2009 stattfindet. Prof. Eva Hayward ist zurzeit Guest Researcher am Center for Gender Research an der Uppsala University in Schweden und Assistant Professor am Department of Cinematic Arts des Interdisciplinary Film and Digital Media Program der University of New Mexico.

    Im Vortrag (in englischer Sprache) geht es um den Schnitt am transsexuellen Körper als eine materialisation des Selbst, um die Probleme der Kategorie „menschlich“, um „ambiguously specied/sexed bodies“, und um die tierisch-menschliche Vermischung von Buffalo Bills Haut. In ihrem Vortrag überschreitet Eva Hayward Grenzen von Kunst und Wissenschaft sowie von Intimität, Transsexualität und Animalität.

    Ein ausführliches Abstract zum Vortrag findet Ihr weiter unten. Alle Interessierten sind herzlich Willkommen!
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  • Del LaGrace Vulcano zu pervers für Studierende? Aufruf zum Protest

    Auf dem ZtG Blog habe ich untenstehende Email von Del LaGrace Volcano entdeckt. Dem Lecturer im Bereich Photographie am britischen East Surrey College Simon Burgess drohen Disziplinarmaßnahmen und die Kündigung, weil er einer_m Student_in die Arbeit von Del LaGrace Volcano empfahl. Die Hochschulleitung bewertet die Arbeiten des bekannten amerikanischen Queer-Künstlers als pornographisch, wertlos und irrelevant. Gegen diesen homo- und transphoben Backlash muss interveniert werden, und in diesem Sinne fordert Del dazu auf, rechtzeitig zur Anhörung am 17. August Emails und Briefe zu schreiben:

    Lecturer being fired for showing my work to students!

    Dear Friends and Colleagues:

    I am asking for a favour. A young man who used to attend my lectures as a photography student is being threatened with redundancy because he recommended my work to a student doing a project on gender and sexuality. Please send letters of support for Simon Burgess to Dr Eugenie Shinkle as soon as possible! Time IS of the essence here as it seems the institutional powers that be at East Surrey College have scheduled the hearing for a time when it will be hard for Simon to rally support.

    If you value the work I and others like me have done over the past 25 years please stand up and say so! Simon needs your “expert” opinions if he is to keep his job! If you would be so kind as to Bcc: me that would be great!

    Thank you so much!

    Del LaGrace Volcano

    From: UoW UoW
    Date: Tue, 4 Aug 2009 21:37:40 +0100
    To: Shirley O’Loughlin
    Subject: support for Simon Burgess

    Simon Burgess, a lecturer at East Surrey College, is facing serious disciplinary action (and possible redundancy) for introducing students to the work of photographic artist Del LaGrace Volcano.

    Management are claiming it is pornography, salacious, grotesque, worthless and not relevant to, or appropriate for 2nd year level 3 photography students preparing for higher study.

    Apart from being censorious, backward, and homophobic, management’s stance displays a remarkable ignorance of contemporary debates and image-making strategies. This is a serious matter that has implications for all academics, teachers, and students, and we would be very grateful for an email expressing your support for Simon, and offering your expert opinion on the relevance of Del’s work to contemporary debates and practices, his status as an international transgender artist, etc.

    All emails should be sent to Eugenie Shinkle (shinkle@wmin.ac.uk), and she will forward them on to the appropriate person (we’re not sure just yet whether they should be sent to Simon, to his UCU rep, or directly to management). We’re under a bit of time pressure as his hearing has been scheduled for August 17th – which I’ve only just found out, so apologies if this reaches you at an awkward time.

    Dr. Eugenie Shinkle
    Senior Lecturer in Photographic Theory and Criticism
    School of Media, Arts and Design
    University of Westminster
    Watford Road, Northwick Park
    Harrow, Middlesex
    HA1 3TP