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Vortrag von Sophinette Becker: Wie queer sind die realen Subjekte?

Nach der Pfingstpause wird am kommenden Mittwoch Dr. phil. Sophinette Becker in unserer Vortragsreihe fragen „Wie queer sind die realen Subjekte?“. Sophinette Becker ist Leiterin der Sexualmedizinischen Ambulanz der Uniklinik Frankfurt am Main. Ihr Vortrag war ursprünglich für das vergangene Wintersemester geplant und wird am 10. Juni 2009 nachgeholt.

Der poststrukturalistische Genderdiskurs hat die Auflösung der Geschlechterdifferenz bzw. das Verschwinden der Geschlechter ausgerufen, mal mit mehr, mal mit weniger revolutionärem Pathos. In der Tat erodiert die binäre diskursive Ordnung der Geschlechter – zugleich existiert sie aber fort, selbst in ihren Zerfallserscheinungen. Auch den extremsten Inszenierungen, Maskeraden, Parodien haftet noch das an, wovon sie sich abstemmen. Diese ‚Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem‘ wird ein Thema des Vortrags sein. Die Potenziale und Grenzen des poststrukturalistischen Genderdiskurses werden unter 4 Aspekten diskutiert: Geht es ganz ohne Ontologie? Geht es ganz ohne Subjekte? Gibt es keinen (geschlechtlichen) Körper jenseits seiner Diskursivierung? Geht es ohne gesamtgesellschaftlichen Bezug? Ob die Queer Theory neben ihrer wichtigen Funktion als Kritik an der heteronormativen Definition von Geschlecht und Begehren auch eine emanzipatorische Lebenspraxis beschreibt, soll am am Beispiel von SM diskutiert werden.

Sophinette Becker
Wie queer sind die realen Subjekte?
Mittwoch 10.06.2009, 19:15, Von Melle Park 5 (”Wiwi Bunker”) 0079