Kategorie: Termine

  • Vortragstausch 06.11.2013 <-> 22.01.2014

    Wie angekündigt entfällt bedauerlicherweise der Vortrag von Danny Canal am 06.11.2013. Doch fällt der Vortragstermin nicht aus:

    Kathrin Ganz hat sich bereit erklärt, ihren Vortrag unter dem Titel Digitale Gesellschaft „for the rest of us“? Perspektiven feministischer Netzpolitik, zunächst geplant für den 22.01.2014 vorzuziehen.

    Wir danken der Referentin und hoffen, Euch nächste Woche zu ihrem spannenden Vortrag begrüßen zu dürfen.

  • Planungschaos

    Leider müssen wir Euch informieren, daß der Vortrag am kommenden Mittwoch, 2013-10-29 leider entfällt.

    Behaltet diese Verteilerin unter Beobachtung, denn leider kann Danny Canal übernächsten Mittwoch (2013-11-06) nicht referieren, gerade laufen allerdings die Planungen für eine mögliche Ersatzveranstaltung

  • Vortragseinladung 2013-10-23: Karriere des konstruierten Gegensatzes

    Koray Yilmaz-Günay
    Karriere des konstruierten Gegensatzes ‹Muslime versus Schwule›. Sexualpolitiken und Bilder vom Orient nach dem 11. September 2001
    Mittwoch 23.10.2013, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Verzeiht die späte Ankündigung, die Organisation dieses Vortrags war im Vorfeld von massivem Pech verfolgt. Umso mehr freuen wir uns, morgen Koray Yilmaz-Günay in unserer Ringvorlesung begrüßen zu können, tätig im Migrationsrat Berlin-Brandenburg e.V. und der RLS zu Berlin.

    Aus dem Abstract

    Die Anschläge vom «11. September» und ihr Nachgang haben Arten und Weisen verändert, wie «Einwander_innen» gesehen und adressiert werden, sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern Europas. «Islam» und «Integration» haben ethnische Attributierungen verdrängt, vor allem nach dem Mord an Theo van Gogh in den Niederlanden rückte eine neue «muslimische» Identität in den Fokus rassistischer Diskurse. Die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen und Homosexuellen wurde zum Schlüssel-Argument in der Konstruktion einer «westlichen» Identität, die sich den Anmaßungen «vormoderner» muslimischer Identitäten und Vorstellungen und Verhaltensweisen widersetzen muss – inklusive feministischer und queerer Aktivist_innen, die sich über das Blaming von «Anderen» Zugang in die «Mitte der Gesellschaft» erhoffen. Der Vortrag spürt der Geschichte, dem Verlauf und den Konsequenzen dieser neuen Allianzen nach.

  • Vortragseinladung 2013-07-10: Intergeschlechtliche Biographien

    Anja Gregor
    Autonomie der Geschlechtsentwicklung!? Intergeschlechtliche Biographien zwischen medizinischer Definitionsmacht und Selbstbestimmung.
    Mittwoch 10.07.2013, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Anja Gregor ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für allgemeine und theoretische Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

    Mit dem medizinischen Zugriff auf intergeschlechtliche Körper wird in ganz besonderer Weise Einfluss auf die Geschlechtsentwicklung genommen. Durch die sexuellen und geschlechtlichen Zurechtweisungen im Sinne der gesellschaftlichen Normen ist es zwar auch bei Menschen mit körperlich gültigem (und dem Empfinden entsprechenden) Geschlecht problematisch, von einer autonomen Geschlechtsentwicklung zu sprechen. Es macht jedoch einen Unterschied, das ist eine These des Vortrags, ob Geschlecht gleichsam ‚ins Fleisch geschnitten‘ und also der Körper normalisierend zugerichtet oder dem Menschen über normative gesellschaftliche Werte vermittelt wird. Die Geschlechtsentwicklung wird dann eine ‚außergewöhnliche‘, wenn sich der Herrschaftsmechanismus der Normalisierung durch medizinische Zugriffe im intergeschlechtlichen Körper materialisiert. Es sind nicht mehr die disziplinierenden Interaktionen und Zuschreibungen über die Lesbarkeit des Antlitz und die Sprache, das Antlitz wird lesbar gemacht, mit für die Entwicklung des Individuums maßgeblichen Folgen.

    Im Vortrag werde ich zunächst kurz einige Punkte zu meinem Verständnis von der Autonomie der Geschlechtsentwicklung sagen, meine Überlegungen dazu danach ausführlicher an Auszügen aus den biographischen Interviews verdeutlichen, die mir intergeschlechtliche Menschen gegeben haben. Ich möchte den Vortrag mit einigen an den jüngsten politischen und rechtlichen Ereignissen orientierten Überlegungen zur Notwendigkeit eines akzeptierenden Umgangs mit intergeschlechtlichen Menschen schließen, um anschließend in die Diskussion einzusteigen.

  • Vortragseinladung 2013-07-03: Enhancement

    Mike Laufenberg
    Regenerative Körper? Biomedizin, Enhancement und die Krise der gesellschaftlichen Reproduktion
    Mittwoch 03.07.2013, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Dr. Mike Laufenberg ist Soziologe und arbeitet z.Zt. als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZIFG zu Berlin. Er referiert am Mittwoch zu folgendem Thema:

    Der regenerative Körper ist eine alte Vision der Medizin, die jedoch seit einiger Zeit neuen Aufwind erfährt. Von der Präventions- über die Stammzellforschung bis zur Gen- und Zelltherapie setzt die Biomedizin heute vermehrt auf die Anregung körpereigener Reparatur- und Regenerationsprozesse. Die Medizin tritt dabei nicht mehr erst im Krankheitsfall auf den Plan, sondern beansprucht zunehmend Krankheiten zu verhindern, bevor sie entstehen. Nicht der symptomatische, sondern der präsymptomatische, nicht der pathologische, sondern der ’normale‘ Körper wird der modernen Medizin damit zusehends zum Problem und Interventionsfeld. Im Vortrag wird dieser Paradigmenwechsel in der Medizin als Ausdruck einer biopolitischen Neuanordnung von Individuum, Körper und Gesellschaft analysiert. Im Zentrum steht dabei die Beobachtung, dass der Ausbau einer milliardenschweren Hightech-Medizin in den Ländern der OECD zeitlich mit der Entsicherung sozialer Pflege- und Sorgestrukturen korreliert. Der regenerative Körper der Biomedizin ist die Vision eines autonomen, sich selbst reproduzierenden Körpers, der auf Bindungen zu sozialen Gemeinschaften nicht mehr angewiesen zu sein scheint. Medizinischer Autonomismus, statt communities of care? So wie die Medizin sich seit geraumer Zeit erneuert, muss sich auch die Medizinkritik erneuern, will sie die Umstände und Konsequenzen dieser Entwicklungen analytisch erfassen. Im Vortrag werden traditionelle Elemente der Medizinkritik (z.B. Kritik an Pathologisierung und Normierung) auf ihre Aktualität hin befragt und in ihrer begrenzten Reichweite kritisiert. Davon ausgehend sollen die Konturen einer queer-feministischen Medizinkritik gezeichnet werden, die die moderne Biomedizin und deren Leitbild des regenerativen Körpers gesellschafts- und kapitalismustheoretisch einzuordnen sucht und Alternativen aufzeigt.

  • Vortragseinladung 2013-06-26: Euer Schweigen schützt euch nicht!

    Peggy Piesche
    „Euer Schweigen schützt euch nicht:
    Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland“
    Mittwoch 26.06.2013, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Peggy Piesche ist Kultur- und Literaturwissenschaftlerin am Hamilton College in NY. Sie ist Mittwoch zu Gast für eine Lesung mit Gespräch zu:

    Audre Lordes Einfluss auf die US-amerikanische Frauenbewegung, ihre aufrüttelnden Texte und ihr brillantes Beleuchten von Sexismus, Rassismus und Homophobie wurden Mitte der achtziger Jahre allmählich auch in der deutschen Frauenbewegung bekannt. Es gelang ihr tatsächlich in Deutschland, Schweigen in Sprache und Handeln zu verwandeln.

    Peggy Piesche wird den zu Audre Lordes zwanzigstem Todestag erschienenen Band „Euer Schweigen schützt euch nicht: Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland“ vorstellen und deren Texte in den Kontext von Audre Lordes Leben und Werk stellen. Der Band vereinigt bereits erschienene Texte Lordes mit Beiträgen, Interviews und Gedichten afrodeutscher Frauen. Kaleidoskopartig entsteht so die Geschichte der Schwarzen Frauenbewegung in Deutschland.

  • Vortragseinladung 2013-06-19: Das Fatale Genitale

    Diana Hartmann
    Das fatale Genitale
    Mittwoch 19.06.2013, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Diana Hartmann ist KunstfotografIn und Intersex-AktivistIn in Hamburg. Sie referiert Mittwoch zu folgendem:

    Eine zu große Klitoris zu haben ist nicht erlaubt in Deutschland. Mit zu „groß“ wird die Länge bei Neugeborenen bei ca. 1,5 cm angesetzt, ungefähr die Länge einer Fingerkuppe. Ein zu kleiner Penis mit weniger als ca. 2 cm ist ebenfalls nicht erlaubt. Bei einer großen Klitoris hat man/n die Befürchtung, dass sie sich über Gebühr erigieren könnte, und bei einem kleinen Penis befürchtet man/n eine nicht genügende Erektionsfähigkeit. Solche Genitale werden zum Störfaktor der strikt aufrecht gehaltenen und beruhigenden sozialen Ordnung unserer heutigen Gesellschaft, in der jede/r zu glauben hat, dass unsere Körper nur in zwei Formen zu existieren haben: perfekt männlich oder perfekt weiblich. Unsere Genitale sind jedoch überraschend mehr- und auch uneindeutig. Tag für Tag werden Kinder in unsere Gesellschaft geboren, die nicht zu dem reflexartigen Ausruf „Es ist ein Mädchen!“ oder „Es ist ein Junge!“ animieren, und noch viele mehr haben Genitalien, die als „maskulinisiert“ oder „feminisiert“ definiert werden, obwohl das Geschlecht des Kindes außer Frage steht. Gemäß der Leitlinie der Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin wird empfohlen, die Genitalien der Kinder im Alter von ca. einem Jahr operativ zu modifizieren, um ihre Körper in eine Richtung zu manipulieren, die dem gesellschaftlichen Konsens der „wahren“ Weiblichkeit oder Männlichkeit entsprechen. Klitorale Chirurgie und Phalloplastie sind brutal und unlogisch und – egal wie man es nennen will – sie sind immer eine Verstümmelung. Wir werden in diesem Vortrag den misogynen, homofeindlichen und sexualitätszerstörenden Hintergrund der sog. „Genitalen Zwangsoperationen“ an Mädchen, Jungen und Intersexe beleuchten.

  • Vortragseinladung 2013-06-12: Bini Adamczak

    Bini Adamczak
    bzw. – Beziehungsweise. Liebe & Kapital.
    Mittwoch 12.06.2013, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Bini Adamczak ist freie Wissenschaftlerin im weiten Berlin und zum zweiten mal zu Gast in unserer Vorlesungsreihe (ihr erster Vortrag „Kritik der polysexuellen Ökonomie“ befindet sich in unserem Podcast). Ihre Monographien Kommunismus. Kleine Geschichte wie alles anders wird und Gestern Morgen. Über die Einsamkeit kommunistischer Gespenster und die Rekonstruktion der Zukunft fanden große Beachtung. Dieses mal referiert sie Folgendes:

    Ware und Liebe sind Beziehungen, Beziehungsweisen, die zudem in inniger Beziehung zueinander stehen. In beiden maskiert sich eine gesellschaftliche Beziehung von öffentlichem Interesse als bloßes Privatverhältnis, als zweigliedriger Austausch von Dingen und Geld, von Obszönitäten und Zärtlichkeiten – oder beidem zugleich. Als Austausch, jedenfalls, von Arbeit – Waren produzierender oder Arbeitskraft reproduzierender Arbeit; Lohnarbeit oder Liebesarbeit. In beiden Beziehungsweisen manifestiert sich eine erstaunliche Symbiose von Singularität und Universalität, privatester Privatheit und öffentlichster Öffentlichkeit. Die Ware beansprucht – trotz aller Serialität – als gebrauchswertiger Körper immer ein konkretes Bedürfnis zu befriedigen und trägt zugleich einen Preis, als Zeichen ihrer allgemeinen Austauschbarkeit. Die Liebe, ganz ähnlich, behauptet, jedes Mal unverwechselbar und einzigartig zu sein und dudelt doch täglich unentrinnbar in Radio, TV wie Kino. Zu lieben (romantisch) soll ebenso Merkmal einer allgemeinen Anthropologie sein wie zu tauschen (äquivalent) oder zu kacken (individuell). Gerade in der Vereinzelung soll die Allgemeinheit bestehen. Doch der private Handel verbirgt die öffentliche Aushandlung.

  • Vortragseinladung 2013-06-05: Intimchirurgie

    Anna Katharina Messmer
    „Und dann ändert man eben seinen Körper“ – Intimchirurgie zwischen
    Medikalisierung und Rohstoffisierung
    Mittwoch 05.06.2013, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Anna Katharina Messmer ist als Diplom-Soziologin und derzeit an der LMU München tätig, hat aber auch theoretische und praktische Erfahrungen im Bereich Medien- und Kommunikationspolitik. Sie trägt zu Aspekten ihres Dissertationsthemas vor:

    Die Selbstoptimierung mittels ‚Schönheitschirurgie’ ist im weiblichen Genitalbereich angekommen. Zur Intimchirurgie/Female Genital Cosmetic Surgery bzw. Vaginal Rejuvenation zählen Schamlippenkorrekturen, Modellierungen des Venushügels, Vaginalverengungen, Geburtsfolgenkorrekturen und G-Punkt-Unterspritzungen. Begründet werden diese Eingriffe zunehmend über ‚biologische Defizite’ und ‚medizinische Notwendigkeiten’. Der weibliche Körper erscheint hier abwechselnd als zu behandelndes, medizinisches Problem und als formbare Rohmasse. Dabei zeichnen sich zahlreiche Grenzverhandlungen ab: unter anderem zwischen ‚Natur’ und ‚Kultur’, zwischen ‚Krankheit’ und ‚Gesundheit’, aber auch zwischen ‚richtigen’ und ‚falschen’ Genitalien, zwischen ‚Zwang’ und ‚Selbstermächtigung’ sowie zwischen ‚Intimchirurgie’ und ‚Genitalverstümmelung’. Auf der Grundlage empirischer Analysen des Intimchirurgie-Diskurses werde ich diese Grenzziehungen nachzeichnen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen, wer die zentralen Diskursakteur_innen sind, die um Deutungshoheit kämpfen, und auf welche Strategien zur Begründung und Legitimation sie dabei zurückgreifen.

  • queer and the colony: conversation of nation, sex and home

    Wir freuen uns, für morgen noch zu einer weiteren Veranstaltung

    mit Kyla Pasha, Lahore/Pakistan & Ponni Arasu, Chennai/ India,

    einladen zu können:

    um 19.00 Uhr im Hörsaal C, VMP 6 (Philo-Turm)

    queer and the colony: conversation of nation, sex and home

    Die queer-feministischen Aktivistinnen Ponni Arasu aus Indien und Kyla Pasha aus Pakistan unterhalten sich darüber, was es bedeutet queer zu sein und was es bedeutet zuhause zu sein. Zuhause sein als Feministinnen im globalen Süden, in Interaktion mit dem globalen Norden, getrennt durch vielfältige Grenzen. Was bedeutet das für Allianzen und grenzüberschreitende Feminismen?

    Ponni führt Kylas Ein-Personen-Stück Dost (Freund_in) auf, Kyla trägt Gedichte vor und beide unterhalten sich mit Urmila Goel darüber, was das Ganze mit Deutschland zu tun haben könnte.
    Die Veranstaltung findet in Englisch statt.

    Mehr Infos auch auf: http://www.urmila.de/queerandcolony/

    Erkenntnisreiches Erscheinen wünscht,

    eure AG Queer Studies