Patrick Henze
Die Verschwulung der Welt! – Utopien im schwulen Mainstream-Porno
Mittwoch 19.11.2014, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079
Patrick Henze – auch bekannt als Patsy l’Amour laLove – promoviert zur Schwulenbewegung der
1970er Jahre in Berlin und versteht sich als Polit-Tunte.
Aus dem Abstract
Schwule Pornofilme schaffen einen utopischen Raum sexueller Freiheit und inszenieren damit die Erfüllung identitätspolitischer Wunschträume – so sagen es die Porn Studies. Nach deren Vorreiterin Linda Williams können die sexuellen Filmsequenzen in unterschiedliche Arten von Utopien eingeteilt werden. Im schwulen Porno spitzt sich dabei der höchste Wert in der Subkultur, die Oberfläche, in geradewegs grotesker Weise zu. Der Vortrag gibt einen kurzen Ein blick in die Grundzüge der Porn Studies und gibt eine schwule politisch-theoretische Perspektive auf die Spannung zwischen Emanzipation und Normierung.
Muriel Aichberger
Progressive Männlichkeiten : von der Hegemonie zur Intersektionalität Mittwoch 29.10.2014, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079
Muriel Aichberger, Kunstwissenschaften & Philosophie, freie*r Vortragende*r und queere*r Aktivist*in, München trägt vor zu
Hegemoniale Männlichkeit wird von vielen als Grundlage für Herrschaftsstrukturen gesehen und daher wird Männlichkeit oft generell abgelehnt. Dass Männlich keit aber nicht nur eine Form hat und dass diese Formen wichtige politische Handlungsmöglichkeiten bieten, wird in diesem Vortrag herausgearbeitet. Was ist ein „moderner“ Mann und welche Möglichkeiten hat er?
Sookee
Männlichkeitsentwürfe und (Hetero-)Sexismus im deutschsprachigen Rap Mittwoch 04.12.2013, 19:15, Von Melle Park 6 („Philturm“) Hörsaal C
Da für den zu erwartenden Andrang unser üblicher Seminarraum wohl nicht ausgereicht hätte, findet die Vorlesung diesen Mittwoch abweichend im Hörsaal C des Philosoph*innenturms statt.
Wer Sookee noch nicht kennt: Sie ist Hip Hop Artist & Queer-Feministische Aktivistin im weiten Berlin, studierte Germanistik und Genderstudies und referiert zu folgendem:
Der Input gibt einen Einblick in die Entstehung, Potentiale und problematischen Aspekte von Rap. Aufbauend auf Theorien zur Konstruktion von Geschlecht und aus der kritischen Männerforschung wird der Zusammenhang von Männlichkeitsentwürfen und (hetero-)sexistischen Images und Performances im deutschsprachigen Rap thematisiert. Hierbei geht der Input vor allem auf sprachliche Mechanismen ein, diskutiert die Verquickung von Gewalt und Sexualisierung und setzt sich mit dem Aspekt der Mehrdeutigkeit auseinander: Wie sind Männlichkeitsvorstellungen und (hetero-)sexistische Lines in Rap-Texten einzuordnen? Lassen sie sich alle eins zu eins übersetzen oder handelt es sich um bloße Ironie? Welche Rolle spielen hier rassistische Diskurse der Mehrheitsgesellschaft?
Im Mai letzten Jahres hatten wir Paul Scheibelhofer zu Gast. In seinem Vortrag „Begehren, Gewalt und die Krisen des ‚unmarkierten Geschlechts'“ setzt er sich mit Diskursen um die Krise der Männlichkeit auseinander und zeigt Zugänge einer kritischen Männlichkeitsforschung auf. Paul Scheibelhofer ist Lektor an der Universität Wien und Promovend am Gender Studies Department der Central European University, Budapest. Dankenswerterweise hat er uns die Literaturliste zum Vortrag zur Verfügung gestellt.
[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/scheibelhofer_2012_CC.mp3[/podcast] Download (mp3 41,3 MB 43 Minuten)
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Das Reden von der “Krise des Mannes” ist so populär wie problematisch. In diesem Vortrag wird zunächst ein kritischer Blick auf den dominanten Männerkrisen-Diskurs und dessen Effekte geworfen. Dabei zeigt sich: der Diskurs zeichnet ein Bild beschädigter “normaler” (heterosexueller, Weißer, Mittelschichts-)Männlichkeit, die es zu “heilen” gilt und propagiert antifeministische backlash-Politiken. Vor diesem Hintergrund wird im Vortrag eine andere, kritische Perspektive auf den Komplex “Männlichkeit und Krise” entwickelt. Homosoziale Räume werden dabei nicht nur als wichtige Instanzen männlicher Vergesellschaftung erkannt, sondern auch als Orte der ambivalenten Regulierung von Sexualität, Begehren und Gewalt. Aus so einer Perspektive wird normative Männlichkeit als intrinsisch krisenhaft erkennbar. Und es ist diese Krisenhaftigkeit, die Ausgangspunkt für emanzipatorische männlichkeitskritische Politiken darstellen kann.
Andreas Kemper
‘Maskulismus’ – Abwehrmechanismen komplizenhafter Männlichkeit Mittwoch, 23.05.2012, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079
Am Mittwoch zu Gast ist Andreas Kemper (M.A.) vom Verein Zabiba zum Abbau von Bildungsbarrieren.
Seit zehn Jahren entwickelt sich im deutschsprachigen Raum ein zunehmend aggressiver werdender organisierter Antifeminismus. Sogenannte „Männerrechtler“, die sich selber auch „Maskulisten“ nennen, traten bislang hauptsächlich in ihren eigenen Blogs und Foren im Internet auf, aber auch auf den Kommentarseiten von Online-Artikeln größerer Zeitschriften. Zunehmend werden die antifeministischen Inhalte mit rechtspopulistischen Ideen vermengt und Neo-Nazi-Seiten wie Thiazi.net oder Altermedia verlinkt. Nach der Ermordung von 77 Menschen in Oslo durch Breivik, dessen Antifeminismus einige Maskulisten teilen, kam es in dieser Szene zu einer Spaltung. Arne Hoffmann, der (ehemalige?) Star-Autor dieser Szene versucht nun einen „linken Maskulismus“ zu etablieren. Schon länger geht es ihm und der Initiative AGENS darum, wissenschaftliche Reputabilität zu erhalten. In der Düsseldorfer Universität findet bspw. 2012 zum zweiten Mal eine „Männerkonferenz“ statt. Reetabliert sich hier ein „akademischer Maskulinismus“?
Paul Scheibelhofer
Begehren, Gewalt und die Krisen des ‘unmarkierten Geschlechts’. Zugänge einer kritischen Männlichkeitsforschung Mittwoch, 09.05.2012, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079
Paul Scheibelhofer, Lektor an der Universität Wien und Promovend am Gender Studies Department der Central European University, Budapest. Er beschäftigt sich mit kritischer Männlichkeitsforschung. Interessierten an der Trope „Krise der Männlichkeit“ seien auch die Forschungen von Felix Krämer zu dem Thema ans Herz gelegt.
Das Reden von der „Krise des Mannes“ ist so populär wie problematisch. In diesem Vortrag wird zunächst ein kritischer Blick auf den dominanten Männerkrisen-Diskurs und dessen Effekte geworfen. Dabei zeigt sich: der Diskurs zeichnet ein Bild beschädigter „normaler“ (heterosexueller, Weißer, Mittelschichts-)Männlichkeit, die es zu „heilen“ gilt und propagiert antifeministische backlash-Politiken. Vor diesem Hintergrund wird im Vortrag eine andere, kritische Perspektive auf den Komplex „Männlichkeit und Krise“ entwickelt. Homosoziale Räume werden dabei nicht nur als wichtige Instanzen männlicher Vergesellschaftung erkannt, sondern auch als Orte der ambivalenten Regulierung von Sexualität, Begehren und Gewalt. Aus so einer Perspektive wird normative Männlichkeit als intrinsisch krisenhaft erkennbar. Und es ist diese Krisenhaftigkeit, die Ausgangspunkt für emanzipatorische männlichkeitskritische Politiken darstellen kann.
Lesbische und schwule Kontaktanzeigen aus den 1970er und 80er Jahren sind ein Gegenstand von Benno Gammerls aktuellem Dissertationsprojekt, das sich mit Homosexualität und Gefühlsleben auf dem westdeutschen Land (1960-1990) beschäftigt. In seinem Vortrag „Von Amazone bis Zögling. Männlichkeiten und Weiblichkeiten in gleichgeschlechtlichen Kontaktanzeigen“ aus dem Sommersemester 2011 interessiert sich der Historiker insbesondere dafür, wie sich die Inserent_innen entlang der Kategorie Geschlecht positionieren. Benno Gammerl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Forschungsbereich Geschichte der Gefühle zu Berlin.
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Heute präsentieren wir euch einen älteren Vortrag aus dem Wintersemester 2008/2009 – was man leider auch an der nicht ganz so guten Tonqualität hören kann. Marc Thielen sprach über „Prozesse sexueller Subjektpositionierungen in der Migration“. Der Träger des Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien ist zurzeit Vertretungsprofessor für Lernbehindertenpädagogik/Lernhilfe an der Goethe-Universität Frankfurt (Fachbereich Erziehungswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik). 2009 erschien seine Monographie „Wo anders leben? Migration, Männlichkeit und Sexualität. Biografische Inter- views mit iranischstämmigen Migranten in Deutschland“ (Münster: Waxmann).
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Die Vorlesungszeit des Sommersemesters 2011 liegt nun hinter uns. Bis wir im Oktober in die neue Saison starten habt ihr also genügend Zeit, verpasste Vorträge im Podcast nachzuhören oder euch eine Repetition zu gönnen. Diese Woche präsentieren wir euch einen Vortrag von Morten Hillgaard Bülow und Marie-Louise Holm, die sich mit Männlichkeit, Testosteron und Hormonforschung auseinandersetzen: „What men are made of – The construction of concepts of masculinity in research projects about testosterone in Denmark from the 1910s to the 1980s“. Morten Hillgaard Bülow ist PhD Fellow am Medical Museion der Copenhagen University und Mitglied des board of Network for Research on Men and Masculinities (NeMM), Dänemark. Marie-Louise Holm ist Forschungsassistentin am Institut für Psychologie und Education Studies der Roskilde Universität und ebenfalls im NeMM aktiv.
[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/holm-buelow_2011_CC.mp3[/podcast] Download (mp3, 29,2 MB, 64 Minuten) Dieser Werk bzw. Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert. Weiterlesen →
Im laufenden Semester hatten wir die große Freude Silke Meyer in unserer Reihe zu haben, die über „Doing Difference unter Linux“ sprach. Wie wird in der Freie Software Szene und insbesondere in Linux User Groups Geschlecht verhandelt? Welche Bedeutung haben T-Shirts mit Aufdrucken wie „There are only 10 kinds of people in the world. Those who understand binary and those who don’t.“, welche hat die richtige Hardware oder aber auch eine Sexualisierung derselben? Die Referentin hat sich diesen Fragen durch ethnographische Methoden und Interaktion im Feld genähert und berichtet uns von ihren Ergebnissen.
Silke Meyer lebt und promoviert in Berlin. Sie ist Mitglied bei reflect!, wo sie auch die Reihe Alles unter Kontrolle mitorganisierte. Sie bloggt und bezeichnet sich als Verfechterin und Kritikerin freier Software. Die ak hat vor kurzem ein Interview mit ihr über Geschlechterverhältnisse im Internet und feministisches Bloggen veröffentlicht.
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