Schlagwort: queer

  • Vortragseinladung 19.01.2011 – Fanfiction im Internet

    Dr. Ulrike Nolte
    Fanfiction im Internet – Wo Homosexualität der Mainstream ist. Einführung in eine neue, globale Literaturform unter soziologischen, literaturwissenschaftlichen und ethischen Gesichtspunkten
    Mittwoch, 19.01.2011, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Ulrike Nolte ist promovierte Skandinavistin und arbeitet als preisgekrönte Autorin und Übersetzerin in Hamburg.

    Im Laufe der letzten Jahre ist im Internet eine neue Art von Literatur entstanden: die Fanfiction. Dabei handelt es sich um nicht-kommerzielle Geschichten und Romane, die meistens auf bekannten Kinofilmen, Büchern und Fernsehserien beruhen. Inzwischen gibt es eine große, weltweit vernetzte Community, die sich gegenseitig inspiriert und lektoriert. Alleine aus dem Harry-Potter-Universum dürften zurzeit annähernd eine Million Geschichten im Netz stehen. Diese Literatur hat viele neue, experimentelle Formen herausgebracht, spielt mit Interaktivität und Crossover-Effekten. Auch inhaltlich weicht sie gerne von der Norm ab und nutzt die Anonymität des Internets, um gesellschaftlich wenig akzeptierte Fantasien und Lebensentwürfe wie Poly-Beziehungen oder BDSM positiv darzustellen. Besonders gilt das für Homosexualität, denn in vielen Fandoms übertrifft die Zahl queerer Storys tatsächlich die der heterosexuellen. Dieses ungewöhnliche Massenphänomen soll im Laufe des Vortrags näher untersucht werden. Es gibt eine Einführung in die Welt von Slash und Femmeslash, von Yaoi und Yuri, von Lemon, Lime and Plot-What-Plot-Storys. Dabei wird auch die Kehrseite der in den Fandoms verbreiteten ’Alles ist erlaubt’-Toleranz nicht verschwiegen, bei der sich oft wenig Gedanken um Jugendschutz oder Legalität gemacht wird.

  • Vortragseinladung 26.01.2011: Die Gewalt, ihre Zeit und ihr Ort

    Jin Haritaworn
    Die Gewalt, ihre Zeit und ihr Ort:
    Liebe, Hass und Genozid im vitalen Ghetto
    Mittwoch, 26.01.2011, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Jetzt aber wirklich: In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung – welcher wir herzlich danken – präsentieren wir voller Vorfreude Jin Haritaworn. Jin Haritaworn ist im Helsinki Collegium of Advanced Studies, intellektuell, politisch und kreativ auf der Schnittstelle Critical Race
    und Trans/Gender/Sexuality tätig und präsentiert uns folgenden Vortrag:

    Mein Vortrag folgt Küssen durch Berlin. Wie werden manche vormals verschrankte, kriminalisierte und pathologisierte Intimitäten plötzlich zu einem schönen Anblick? Die Küsse, die ich verfolge, evozieren und orientieren uns, erinnernd und vergessend, auf unterschiedliche queere Orte und Zeiten unterschiedlich hin: vom Konzentrationslager, Gefängnis, der Anstalt und dem ,Ghetto‘; zur NS-Zeit, Aids-Krise und (weniger offensichtlich) dem Neoliberalismus und dem Krieg ohne Ende. Zeichen der Liebe, Fürsorge, Freiheit und freien Wahl, bedürfen sie dennoch für ihr Erscheinen der Ko-Präsenz hasserfüllter Anderer, deren Bewegung durch dieselben Orte einer verwandten und doch verschobenen Zeitlinie folgt: Im selben Moment, da bestimmte queere Subjekte die ‚wenig begangenen, schlecht beleuchteten‘ (Lauren Berlant und Michael Warner) Gegenden ihrer Vergangenheit verlassen, überlassen sie, in Jasbir Puars Worten, den Bereich des Todes ethnisierten Anderen. Der Vortrag untersucht diese nekropolitischen Konversionen in Bezug auf mehrere Schauplätze: aktivistische und mediale Texte über homophobe Hassgewalt, Stadtplanung am ‚Tatort‘ der revitalisierenden Innenstadt, die Debatte ums ‚Homo-Denkmal‘ und die Darstellung von Genozid, Wahnsinn, Sexradikalität und Hassgewalt in Bruce LaBruces schwulem Zombie-Porno Otto, Or Up with Dead People.

  • Vortragseinladung 08.12.2010: Polyamory

    Gesa Mayer, Robin Bauer
    MonoPoly : Monogamie-Norm und Polyamory auf dem Spielfeld der Besitzansprüche, Treue und des Bekanntgehens
    Mittwoch, 08.12.2010, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Gesa Mayer ist Lehrbeauftragte am Department Sozial-wissenschaften, Robin Bauer lehrt Gender & Queer Studies, beide an der Universität Hamburg. Sie präsentieren uns mittwoch folgenden Vortrag:

    „Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende …“ Das selbstverständlich zu zweit und in aller Regel auch heterosexuell. Das Lebenskonzept der monogamen Zweierbeziehung ist weit verbreitet und wird nur selten infrage gestellt, obwohl man angesichts der hohen Zahl von sogenannten Seitensprüngen in angeblich monogamen Beziehungen von einer Doppelmoral sprechen muss. Doch nicht nur Heterosexuelle sehen in dieser Art des Zusammenlebens oftmals den einzig „richtigen“ Weg, glücklich zu werden. Auch viele lesbischwule Menschen reproduzieren die scheinbar selbstverständliche Idee der romantischen Zweierbeziehung, wie beispielsweise die Verlagerung des Schwerpunkts schwul-lesbischer Politik auf die Forderung der „Homo-Ehe“ in den 1990er Jahren verdeutlicht. Zwar ist die sogenannte offene Beziehung in Teilen der schwulen Subkultur eher die Norm als sexuelle Exklusivität, diese stellt jedoch die Vorstellung, es gebe den einen richtigen Partner, kaum infrage. Auf der Grundlage ihrer empirischen Forschung stellen Gesa Mayer und Robin Bauer in ihren Vorträgen der Norm der Monogamie in unserer Gesellschaft die Vielfalt tatsächlich gelebter Beziehungsformen entgegen. Sie zeigen, wie sich die Monogamie-Norm historisch entwickelt hat und bis heute auch im Leben von Polyamoristen gleichzeitig wirkungsmächtig bleibt und hintergangen wird. So zeichnen sie ein realistischeres Bild der Möglichkeiten und Grenzen alternativer Beziehungskonzepte jenseits der Logik von egoistischem Verhalten und „heimlichen Affären“.

  • Vortragseinladung 17.11.2010: Transsexualität aus der rechtlichen Perspektive

    Deborah Reinert
    Transsexualität aus der rechtlichen Perspektive
    Mittwoch, 17.11.2010, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Viele verbinden „Queer“ intuitiv mit Transsexualität; gleichwohl wir keine Deutungshoheit beanspruchen können oder wollen, handelt es sich um ein Thematik – und eine damit verbundene politische Auseinandersetzung -, die uns am Herzen liegt. Von daher freuen wir uns auf den Vortrag von Deborah Reinert, die uns als Rechtsanwältin und Gründungsmitglied des Instituts zur Förderung der geschlechtlichen Vielfalt in Köln uns etwas über die rechtliche Perspektive vortragen wird

    Die Referierende zu ihrem Vortrag

    Transsexualität ist zuallererst eine Selbstdiagnose. Wenn sich die Betroffenen sich mit ihrer Situation auseinandergesetzt und für einen entsprechenden Weg entschieden haben, werden sie in der Regel mit einer Fülle von psychologischen, sozialen, ökonomischen und vor allem medizinischen und juristischen Fragen konfrontiert, auf die sie eine ganz persönliche Antwort finden müssen. Mein Vortrag behandelt die in diesem Zusammenhang bedeutsamen juristischen Gesichtspunkte und beschränkt sich hierbei im Wesentlichen auf das Transsexuellengesetz (TSG), das alle grundlegenden juristischen Regelungen enthält. Eingegangen wird darauf, was im TSG geregelt wird, und wie die Betroffenen die derzeitigen Regelungsinhalte sehen. Kritisch betrachtet wird ferner die Verzahnung des medizinischen mit dem juristischen Verfahrens und es wird aufgezeigt, wo die Grenzen des TSG liegen. Unter Einbeziehung der jüngsten Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts wird die Frage diskutiert, ob das TSG noch den aktuellen verfassungsrechtlichen Anforderungen genügt und wie eine Reform aussehen könnte.

  • Robert McRuer: Crip Theory

    Logo des Podcasts von Jenseits der Geschlechtergrenzen

    Nach einer kleinen Pause melden wir uns heute mit einer neuen Podcastfolge zurück. Im Januar 2010 hatten wir die große Freude, Robert McRuer bei unserem Workshop Queer Meets Disability begrüßen zu dürfen, den wir zusammen mit dem Zentrum für Disability Studies veranstalteten. Robert McRuer ist Professor für English in Washington. 2006 veröffentlichte er seine Monographie „Crip Theory. Cultural Signs of Queerness and Disability“. Um das Verhältnis von Queer Studies, Disability Studies und den Begriff Crip/Krüppel geht es auch in seinem Vortag, der in englischer Sprache gehalten und vor Ort gedolmetscht wurde. Eine Dokumentation des Workshops auf Deutsch befindet sich auf den Seiten des ZeDis . Als Mitschnitt liegt die englische Version vor.

    [podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/mcruer_2010.mp3[/podcast]
    Download (mp3, 34,6 MB)

  • Vortragseinladung 20.10.: Einführung

    AG Queerstudies
    Vorstellung und Einführung in Queere Theorien
    Mittwoch, 20.10.2010, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Mittwoch starten wir wieder ins Semester mit einer kurzen Vorstellung und einer – nicht ganz so kurzen – Einführung in unser Verständnis von „Queer“ unter dem Arbeitstitel „Queer101“1; da sich dieser Einführungsvortrag in steter Weiterentwicklung befindet,wären wir dieses mal für Euer Feedback besonders dankbar.


    1 „101“ bezieht sich auf die Kennziffer von Einführungsveranstaltungen an US-Amerikanischen Universitäten

  • Sanja Kajinic: Visual aspects of queer festivals in ex Yugoslavia

    Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenIn der aktuellen Ausgabe unserers Podcast senden wir einen Vortrag aus dem Wintersemester 2009/2010. Sanja Kajinic, PhD Student des Gender Department der Central European University in Budapest, war zu Gast und sprach über „Visual aspects of queer festivals in ex Yugoslavia“. Wie immer bei Podcasts zu visuellen Themen, die mit Filmausschnitten, Bildanalysen und ähnlichem Arbeiten stehen wir für den Podcast vor dem Problem, dass euch Hörer_innen wichtige Informationen fehlen. Um dem entgegen zu wirken haben wir zwei youtube Videos heruasgesucht, auf die sich die Referentin bezieht.

    [podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/kajnic_2010_cc_vielvisuelles.mp3[/podcast]
    Download (mp3, 48,3 MB)
    Creative Commons License
    Dieser Werk bzw. Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.

    Den Ankündigungstext zum Vortrag (in englischer Sprache) findet ihr nach dem Klick.

    (mehr …)

  • PartyProgramm

    Wie Ihr mitbekommen haben werdet, feiern wir am 19.06.2010 ab 21 Uhr im Centro Sociale mit Euch ein rauschendes Fest:

    Hier Folgt das qualitätativ wie quantitativ überwältigende Programm:

  • Vortragseinladung 16.06.2010: Störbilder der visuellen Geschlechterordnung

    Josch Hoenes, M.A.
    Störbilder der visuellen Geschlechterordnung : queere Körper, queeres Sehen, queeres Begehren
    Mittwoch, 16. Juni 2010, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Queer/Trans-Aktivist Josch Hoenes, welcher einen Magister in Kunst/Kulturwissenschaft vorzuweisen vermag, sucht mit uns Mittwoch neue Wege, heteronormative Selbstverständlichkeiten im – scheinbar so unmittelbaren – Sehen zu brechen.

    Der Referent zu seinem Vortrag:

    Innerhalb queerer Theorie und Kunst der 1990er Jahre sind Transgender-Figuren sowie möglichst irritierende Repräsentationen von Körpern, die Spuren der Transformation tragen und sich durch eine „Ästhetik der Turbulenz“ (Halberstam) einer Vereindeutigung widersetzen, teilweise zu den queeren Körpern par exellence avanciert. Dagegen gelten Körper, die sich einer solchen Ästhetik verweigern und Effekte evidenter Männlichkeit produzieren, häufig als affirmativ in Bezug auf Heteronormativität. So wichtig und vielversprechend Strategien und Ästhetiken der Verwirrung sind, tragen sie das Problem mit sich, den ohnehin schon stigmatisierten trans/queeren Körper zusätzlich die Last aufzutragen, Widerständigkeit zu repräsentieren und Unruhe zu stiften. Ich schlage daher vor, die Bilder, die sich scheinbar auf den ersten Blick unmittelbar in die Ordnung heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit einfügen, einer queeren Betrachtung zu unterziehen. Gerade in der Produktion von Evidenzeffekten besitzen solche Bilder – so die grundlegende These meines Vortrags – das Potential, bislang weitgehend ungebrochene heteronormative Selbstverständlichkeiten in Bezug auf Vorstellungen von Körper und Subjektivität, sowie einer Unmittelbarkeit des Sehens zu verunsichern und damit einen Raum für wichtige Fragen und Diskussionen zu öffnen.

    Im Zitieren verschiedener Wahrnehmungs- und Darstellungskonventionen produzieren sie verschiedene Spannungsverhältnisse: zwischen Geschlecht und Sexualität; öffentlich und privat; Text und Bild; Physiognomie, Psychiatrie und Kunst. Damit führen die Fotografien nicht nur die Existenz einer visuellen westlich-modernen Geschlechterordnung vor Augen, sondern werfen grundlegende Fragen nach Praktiken und Technologien des Sehens und Wissens auf. Anhand ausgewählter Arbeiten werde ich aufzeigen, wie diese die Normalisierung und Disziplinierung von Identität, Geschlecht und Sexualität durch Wahrnehmungs- und Darstellungskonventionen problematisieren und wie sie die nach wie vor für unmittelbar und „natürlich“ gehaltenen Praktiken des Sehens ent-selbstverständlichen. Abschließend möchte ich zur Diskussion stellen, wie Praktiken des queeren Sehens – eines Sehens gegen die Norm – produktiv gemacht werden können: für eine Kritik heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit und für die Affirmation alternativer Entwürfe von Geschlecht und Sexualität.

  • 20 Jahre – Die Jubiläumsparty am 19. Juni 2010 im Centro Sociale

    AG Queerstudies & Freund*Innen 20 Jahre „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ Jubiläumsparty Samstag, 19. Juni 2010, 21 Uhr, Sternstraße 2 im Centro Sociale

    Die AG-QueerStudies feiert 20 Jahre ‚Jenseits der Geschlechtergrenzen‘. Anno 1990 – das Veröffentlichungsjahr von „Gender Trouble“ – als studentisches Projekt an der Uni Hamburg gestartet, besteht die immer noch selbstorganisierte Vortragsreihe seit nunmehr zwei Dekaden. Damals wie heute geht es um kritische Interventionen in die Produktion von (Hetero-)Normalitaeten. Denn: Wir sind gekommen, um zu bleiben  – und uns an den Verhältnissen zu reiben! Was für ein Anlaß zum Feiern! Mit queer-kulturellem Rahmen-Programm, Stößchen, (auch veganer) Torte und Tanz, am 19. Juni ab 21 Uhr im Centro Sociale. Das – umfangreiche wie grandiose – Programm findet sich hier