Antje Schrupp: Symbolische Unabhängigkeit

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenDr. Antje Schrupp, Politikwissenschaftlerin und Journalistin aus Frankfurt, dürfte vielen ein Name sein, die sich im Internet für feministische und geschlechterpolitische Themen interessieren. Im Rahmen ihres Vortrages „Symbolische Unabhängigkeit: Das Denken der Geschlechterdifferenz als politische Praxis“ diskutierte sie mit uns ihren Feminismusbegriff. Antje ist mit einigen italienischen Feministinnen aus der Philosophinnengemeinschaft Diotima und dem Mailänder Frauenbuchladen befreundet und hat Teile ihrer Texte ins Deutsche übersetzt. Mehr von ihr lesen könnt Ihr unter www.antjeschrupp.com, weitere Vorträge findet ihr in ihrem Podcast. Die Folien zum Vortrag bei „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ stehen in Form einer Prezi im Netz.

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Differenzfeminismus steht in Deutschland in dem Ruf, essenzialistisch und biologistisch zu sein und die Unterschiede der Geschlechter zementieren zu wollen. Völlig falsch! Vielmehr ist das Denken der Geschlechterdifferenz eine politische Praxis die, ausgehend von den Erfahrungen und den Ideen von Frauen, Handlungsmöglichkeiten und neue Perspektiven eröffnet – für Frauen und Männer (und andere). Es geht dabei nicht um Lobbyismus und Teilhabe an ehemals männlichen Privilegien, sondern um Freiheit und symbolische Unabhängigkeit von überlieferten Normen und Maßstäben. Das ist unverzichtbar in Zeiten, in denen die etablierte Machtpolitik immer mehr Krisen produziert, aus denen auch die traditionellen frauenpolitischen Konzepte von Gleichstellung, Gender- Mainstreaming und Emanzipation keinen Ausweg bieten. Und: Nur wer die GeschlechterDIFFERENZ denkt, kann GeschlechterGRENZEN überwinden.