„Ich bin schw…, ehm, homosexuell – Wissenschaft und Homosexualität in der DDR“ lautete der Titel des Vortrages, den Sebastian Mohr zu Beginn des laufenden Semesters in unserer Reihe gehalten hat. Sebastian Mohr ist Promovent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department of Public Health Universität Kopenhagen und Lehrbeauftragter am Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt Universität zu Berlin
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In den Wissenschaften bestand in den frühen Jahren der DDR eine einhellige Meinung: Am besten gar nicht über Homosexualität sprechen und schreiben und wenn doch, dann als Abnormität und Perversität ins ‚richtige‘ Licht rücken:
„Die echte Homosexualität beruht auf einer Mißbildung der Keimdrüsen, gehört infolgedessen nicht unter die Obhut der Richter, sondern unter die der Ärzte.“ So hieß es noch 1957. In der 1980er Jahren hingegen setzten sich Wissenschaftler_innen gezielt für die Entdiskriminierung von Lesben und Schwulen ein, was zur Strafrechtsreform im Jahr 1989 führte und zur Straffreiheit von Lesben und Schwulen. Der Vortrag wird der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit und Thematisierung von Homosexualität in der DDR der 1980er Jahre nachgehen und die unterschiedlichen Kontexte, in denen dies möglich war, nachzeichnen. Mit dem Blick zurück auf diese Zeit soll aber auch eine Sensibilität für zeitgenössische Forschungen zum Thema Homosexualität in naturwissenschaftlich-medizinischen Wissenschaften und deren politischen Ökonomien geschaffen werden.
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