Schlagwort: subkultur

  • Weitere Initiativen

    Menschenbilder in der Psychologie
    Individuum und Gesellschaft
    Dienstags, ab 18.10.2011, 18:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 4048

    Assoziation Kritische Psychologie Hamburg
    Lektürekurs „Grundlegung der Psychologie“
    Donnerstags ab 20.10.2011, 19:00, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 3016

    An die Psychologie stellen viele Queerinteressierte Fragen, so nach Subjekt oder Wahrnehmung. Ihr Mainstream weist aber gewisse methodische Schwächen auf, wir berichteten. Gerade deshalb freuen wir uns, Euch auf ein paar Veranstaltungen abseits von jenem aufmerksam machen zu können. Zum einen das Programm des Menschenbilderseminars. Leider können dieses Semester nur Leistungspunkte an Psychologiestudierende vergeben werden; von daher wird zwecks Interdisziplinarität auf viele Interessierte gehofft, Vorwissen sollte nicht von Nöten sein.

    Zum anderen liest die Assoziation Kritische Psychologie Hamburg Klaus Holzkamps Grundlegung der Psychologie, das Grundsatzwerk der Kritischen Psychologie (Berlin School of Critical Psychology). Dieses Werk hat es in sich, von daher ist zur Lektüre eine derartige Gruppe empfehlenswert.

  • Werbung in eigener Sache

    AG Queer Studies
    Ringvorlesung Jenseits der Geschlechtergrenzen
    Mittwochs ab 19.10.2011 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Habt Ihr eigentlich schon das Programm für kommendes Semester gesehen ;)

    Dabei muß noch erwähnt werden, daß der Vortrag von Noah Sow am 26.10.2011 Diskurs mit Schieflage – Wie Kommunikation zum Dominanzerhalt genutzt wird – an Beispielen aus Medien und Bildungsinstitutionen und Kathrin Schrader & Gudrun Greb am 11.01.2012 „Die Würde ist unantastbar und das ist auch so“ Vom Überlebenskampf und alltäglichen Grenzverletzungen Drogengebrauchender SexarbeiterInnen in Deutsche Gebärdensprache (DGS) übersetzt wird, sowie der Vortrag von Rebecca Maskos am 14.12.2011 „Bist Du behindert oder was?“ Behinderung, Ableism und souveräne Bürger_innen schriftgemittelt.

    Und es gibt sogar noch mehr als Horizonterweiterung oder -aktualisierung: Es können gegen ein Essay zwei Punkte im freien Wahlbereich erworben werden.

  • Radio im Oktober

    Auch im Oktober präsentieren wir Euch auf FSK Vortragsmitschnitte und mehr. Mehr dazu auch im Online-Transmitter

    • Am 03.10.2011 ab 14:00 hört Ihr (in Hamburg: 93,0 Antenne, 101,4 Kabel, weltweit hier) eine aktualisierte Fassung unseres Einführungsvortrags „Queer101“, dem Versuch, unser Queerverständnis allgemeinverständlich zu vermitteln, vom langjährigen Radioteam für die Sendung eingelesen
    • Am 17.10.2011 gibt es dann den Vortrag von Ulrike Nolte zu Fanfiction im Internet, präsentiert und kommentiert von einem ausgewiesenen Experten
  • Vortragseinladung 2011-07-13: Kritik an Queer

    Tove Soiland
    Warum sich gesellschaftliche Verhältnisse nicht dekonstruieren lassen: Eine an Marx und Foucault orientierte Kritik an queer.
    Mittwoch 13.07.2011, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Zum Ende des Semesters – daß wir die vorgetragene Kritik gleich durch Auflösung der AG umsetzen könnten – präsentieren wir Tove Soiland aus Zürich. Sie ist feministische Theoretikerin und erfüllt Lehraufträge an diversen Universitäten. Sie stellt uns ihre Kritik an „queeren“ und dekonstruktivistischen Ansätzen vor. Wir können uns also vorwefen lassen, scheißliberal zu sein

    Die Referentin zu ihrem Vortrag:

    Geschlechterverhältnisse lassen sich ebenso wenig dekonstruieren wie Produktionsverhältnisse. Mit dieser These tritt der Vortrag einer allzu simplen Vorstellung von der politischen Veränderbarkeit gesellschaftlicher Verhältnisse entgegen, wie sie sich im Umfeld der US-amerikanischen Cultural Studies entwickelt hat, in deren Tradition auch die Queer-Theorie steht. In einem lediglich vermeintlichen Rekurs auf den französischen Poststrukturalismus erscheinen gesellschaftliche Verhältnisse hier als primär durch Bedeutung konstituiert und darum auch auf der Ebene der Bedeutung verschiebbar. Produktionsverhältnisse und die dazugehörigen Subjektivierungsweisen, so wird der Vortrag argumentieren, lassen sich aber als Bedeutungsfestschreibungen nicht nur nicht beschreiben. Im Rahmen dieser kulturalistischen Umdeutung des historischen Materialismus kann auch nicht mehr verstanden werden, dass das – aus dieser Perspektive subversiv erscheinende – Instabilwerden von Identitäten zu den veränderten Produktionsbedingungen des spätkapitalistischen Akkumulationsregimes gehört. Dieser „kultureller Materialismus“ wird deshalb weder Marx Kritik der politischen Ökonomie noch Foucaults Spätwerk, das als Adaption des Marxismus für spätkapitalistische Gesellschaften gelesen werden kann, gerecht, sondern vergibt vielmehr deren gesellschaftskritisches Potential.

    Sollte jemand zustimmend stattdessen lieber eine nicht-queere marxistische Veranstaltung besuchen wollen oder sich aus Harmoniebedürfnis nach einer Alternative umsehen, empfehlen wir den Vortrag von Wolfgang Maiers.

  • Vortragseinladung 29.06.2011: Kontaktanzeigen

    Benno Gammerl
    Von Amazone bis Zögling. Männlichkeiten und Weiblichkeiten in gleichgeschlechtlichen Kontaktanzeigen
    Mittwoch 29.06.2011, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Benno Gammerl ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Forschungsbereich Geschichte der Gefühle zu Berlin. Er referiert Mittwoch zu folgendem Thema:

    Zwischen Tuntenstreit und Hypermaskulinität, zwischen Damenkränzchen und sexpositivem Feminismus: Konflikte um die angemessene und politischen wie persönlichen Erfolg verheißende Aneignung bipolarer oder transgressiver Geschlechtlichkeiten haben die Geschichte der Homosexualitäten seit den 1950er Jahren geprägt. In Kontaktanzeigen bezeichneten frauenliebende Frauen und männerliebende Männer sich selbst und die von ihnen Gesuchten als „Menschinnen“, „Jeanstypen“, „Hexen“, „boys“, „Traditionslesben“ oder „Kameraden“ und markierten damit Positionen in einem weiten Spektrum von Männlichkeiten, Weiblichkeiten und anderen Möglichkeiten. Wie haben sich diese Selbst- und Fremdbeschreibungen im Lauf der Zeit verändert? Kann man zwischen dominanten Versionen und marginalisierten Alternativen unterscheiden oder von einer zunehmenden Pluralisierung sprechen? Und welche Schlüsse lassen sich daraus für heutige Konstellationen ziehen – zwischen der Vielfältigkeitsparty, dem schwulesbischen Identitätsbau und queeren Verwerfungen?

  • Vortragseinladung 22.6.2011: Post-anarchistische und queere Allianzen

    Dr. Lena Eckert
    Affinität statt Identität. Post-anarchistische und queere Allianzen – eine Utopie?
    Mittwoch 22.06.2011, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Lena Eckert ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Kulturtechniken, Bauhaus-Universität Weimar. Sie referiert zu folgendem:

    Affinität bezeichnet in der Chemie die Triebkraft einer chemischen Reaktion; es ist das Bestreben von Atomen eine Bindung einzugehen. Je höher die Affinität, desto größer die Assoziationskonstante. Übersetzt: die Anziehung zwischen zwei Dingen, die nicht notwendiger Weise die gleichen Charakteristika besitzen, kann zu Bindungsaffinitäten führen. Mein Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, wie dieses Bild in queeren und post-anarchistischen Denkbewegungen funktionieren könnte. Schon für Gustav Landauer ist ein „sozialer Anarchismus“ eine Vereinigung von Einzelnen die sich in kleinen Zusammenschlüssen frei assoziierend zusammenfügen. In der Queeren Theorie basieren politische Zusammenschlüsse nicht auf einer homogenen Identität, sondern auf dem gemeinsamen Widerstand gegen gesellschaftliche Machtkonstellationen. Sexualität und Politik beinhalten immer die Möglichkeit von Veränderung, Bewegung, Neudefinition und subversiver Performanz. Sowohl queere als auch post-anarchistische Theorien bieten eine Vielzahl an Anknüpfungspunkten füreinander. In diesem Vortrag frage ich danach, wie queer-anarchistische Ansätze formuliert werden können, um unterschiedliche Schwerpunktsetzungen in politischen und theoretischen Bewegungen zusammen denken zu können – Bindungsaffinitäten zu formen. Mein Vortrag arbeitet theoretische und politische Gemeinsamkeiten heraus und argumentiert für temporäre und situationsgebundene Allianzen zwischen queeren und post-anarchistischen Denkbewegungen.

  • Präsentationen und Texte

    Kleiner Werbeblock

    Aufgrund regen Interesses hat Lüder Tietz die Präsentation seines Vortrags dankenswerterweise zum freien Download zur Verfügung gestellt. Beachtet, daß wir neben der Audio-Doumentation (im Netz und im Radio) auch einige Präsentationen und Links zu lesenswerten Onlinetexten sammeln und zwar unter „Vortragsreihe->Texte“. Auch die Präsentation zu Antje Schrupps Vortrag ist neuerdings dort verlinkt.

  • Vortragseinladung 25.05.2011: Verschwinden des Körpers

    Dr.-Ing. Bernard Robben
    Phantasien vom Verschwinden des Körpers im allgegenwärtigen Computer
    Mittwoch 25.05.2011, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Unser mittwöchentlicher Vortrag wird dieses mal von Bernard Robben gestaltet, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung, Informatik, Universität Bremen.

    „Der Cyberspace besteht aus Beziehungen, Transaktionen und dem Denken selbst, positioniert wie eine stehende Welle im Netz der Kommunikation. Unsere Welt ist überall und nirgends, und sie ist nicht dort, wo Körper leben.“ schreibt Jean Perry Barlow in seiner Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace. In dieser Vorstellung der Körperlosigkeit des digital definierten Seins spiegeln sich frühere Phantasmen des Theoretikers der Artifiziellen Intelligenz Marvin Minsky, der davon träumte seine Seele vollständig in den Computer zu laden, um so unsterblich zu werden. Derartige Imaginationen formten auch einen typischen Plot für Science Fiction-Darstellungen, etwa im Roman „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ von Philipp K. Dick, den Ridley Scott unter dem Titel „Blade Runner“ verfilmte, oder im Kultfilm „The Matrix“ von Larry and Andy Wachowski. Der Vortrag wird das Auftauchen der Phantasien vom Verschwinden des Körpers im Medium des Computers nachzeichnen, so dass ihre nach wie vor große Faszination sowohl verständlich als auch kritisierbar wird.

  • Vortragseinladung 19.01.2011 – Fanfiction im Internet

    Dr. Ulrike Nolte
    Fanfiction im Internet – Wo Homosexualität der Mainstream ist. Einführung in eine neue, globale Literaturform unter soziologischen, literaturwissenschaftlichen und ethischen Gesichtspunkten
    Mittwoch, 19.01.2011, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Ulrike Nolte ist promovierte Skandinavistin und arbeitet als preisgekrönte Autorin und Übersetzerin in Hamburg.

    Im Laufe der letzten Jahre ist im Internet eine neue Art von Literatur entstanden: die Fanfiction. Dabei handelt es sich um nicht-kommerzielle Geschichten und Romane, die meistens auf bekannten Kinofilmen, Büchern und Fernsehserien beruhen. Inzwischen gibt es eine große, weltweit vernetzte Community, die sich gegenseitig inspiriert und lektoriert. Alleine aus dem Harry-Potter-Universum dürften zurzeit annähernd eine Million Geschichten im Netz stehen. Diese Literatur hat viele neue, experimentelle Formen herausgebracht, spielt mit Interaktivität und Crossover-Effekten. Auch inhaltlich weicht sie gerne von der Norm ab und nutzt die Anonymität des Internets, um gesellschaftlich wenig akzeptierte Fantasien und Lebensentwürfe wie Poly-Beziehungen oder BDSM positiv darzustellen. Besonders gilt das für Homosexualität, denn in vielen Fandoms übertrifft die Zahl queerer Storys tatsächlich die der heterosexuellen. Dieses ungewöhnliche Massenphänomen soll im Laufe des Vortrags näher untersucht werden. Es gibt eine Einführung in die Welt von Slash und Femmeslash, von Yaoi und Yuri, von Lemon, Lime and Plot-What-Plot-Storys. Dabei wird auch die Kehrseite der in den Fandoms verbreiteten ’Alles ist erlaubt’-Toleranz nicht verschwiegen, bei der sich oft wenig Gedanken um Jugendschutz oder Legalität gemacht wird.

  • Vortragseinladung 01.12.2010: Doing Difference unter Linux

    Silke Meyer
    Doing Difference unter Linux
    Mittwoch, 01.12.2010, 19ct, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Im Sinne „‚queerer‘ ‚Ökonomiekritik’“ stets auf der Suche nach Möglichkeiten, kapitalistische Verhältnisse zu dezentrieren, scheinen die Ideen s.g. Free/Libre/OpenSource-Software Verfahren eines anderen Wirtschaften zu eröffnen. Wird noch andernorts über die Chancen reflektiert, haben wir uns Silke Meyer, Verfechterin und Kritkerin „freier“ Software aus Berlin eingeladen, die Bereiche aufzudecken, in denen dieses Wirtschaften leider gar kein so anderes ist.

    Die Referentin zu ihrem Vortrag

    Dem „freien“ Betriebssystem Linux wird oft ein fast subversiver Charakter zugeschrieben: Die alternative Software soll emanzipativen Ansprüchen gerecht werden, Computernutzer_innen von ökonomischen und rechtlichen Zwängen befreien. Die Philosophie hinter Linux sieht Computerprogramme als öffentliche Güter an, die gemeinwohlorientiert und von allen Interessierten gemeinsam entwickelt werden sollen. Kritische Stimmen zeigen jedoch, wo der Anspruch im Widerspruch zur Praxis steht, in der Linux entwickelt und vermittelt wird. Mich interessiert die konkrete Praxis, in der Linux entwickelt und vermittelt wird und die Frage nach Distinktions- und Ausschlussprozessen in dieser Praxis. Im Vortrag stelle ich Ergebnisse meiner teilnehmenden Beobachtung in Linux User Groups vor, die innerhalb der Community zentrale Plattformen für den angestrebten offenen Wissenstransfer sind. Dabei wird deutlich: Weder die Technologien selbst noch der Umgang mit ihnen liegt jenseits von Geschlechtergrenzen – Geschlecht ist aber auch bei weitem nicht das einzige K.O.-Kriterium für Neulinge…