Dipl.-Soz. Pat Treusch
Domestizierte Roboter als Antwort auf die Care-Krise?
Mittwoch 08.07.2015, 19:15, Raum 0079, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“)
Pat Treusch ist Diplom-Soziologin und promoviert am Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin mit dem Projekt „Eine dialogische Reise durch das Feld der Companion Robots & Co“.
Hier das Abstract zum Vortrag:
Der Roboter als menschenähnlicher* Akteur* der Zukunft, beispielsweise in Privathaushalten, ist ein Phänomen breiter medialer Aufmerksamkeit. Doch was genau macht diese Maschine aus, die in den Alltag Einzug halten soll?
Um dieser Frage nachzugehen, habe ich ein Labor aktueller Robotikforschung besucht. Dort untersuchte ich vor allem die performativen Aushandlungen, welche darüber stattfinden, was menschlich und was menschenähnlich ist beziehungsweise sein soll. Dabei ging es mir darum, machtvolle Grenz/neu/ziehungen zwischen Mensch und Maschine, Labor und Küche sowie Subjekt und Objekt aufzuspüren.
Diese Aushandlungen bringen ‚domestizierte’ Roboter hervor, welche zur Antwort auf gesellschaftliche Problemdiskurse – etwa die der ‚Care-Krise’ – zu avancieren scheinen.
In meinem Vortrag werde ich konkrete Einblicke in das von mir untersuchte Küchen-Robotiklabor geben. Anhand jener möchte ich diskutieren, wie dort ein zukünftiger* Akteur* in ihrem_seinem Einsatzfeld – der Küche – und mit ihren_seinen Aufgaben der (Für-)Sorge hergestellt und transformiert wird. Welche Möglichkeiten der queer-feministischen und posthumanistischen Kritik an hegemonialen Vorstellungen eines Alltags mit solchen Robotern gibt es?