Mittwoch, den 15.11.2017 um 19.15 Uhr
Von-Melle-Park 5, Raum 0079
Lookismus zwischen Theorie und (Alltags-)Praxis – Vortrag und Lesung aus dem aktuellen Buch
Herausgeber*innen- und Autor*innenkollektiv
Hier das Abstract zum Vortrag:
Seit Jahren werden in queeren, linken und feministischen Diskursen immer wieder sogenannte lookistische Diskriminierungen thematisiert. Der Begriff des Lookismus scheint dabei keinesfalls klar umrissen zu sein, weshalb es sich lohnt danach zu fragen, was unter dem Terminus verstanden und miteinander verhandelt wird. Grob lässt sich Lookismus wie folgt zusammenfassen: Lookismus fragt nach Prozessen der alltaglichen Wahrnehmung und Bewertung von Körpern, wobei es immer wieder um Fragen der Diskriminierung, Ausgrenzung und Ausschließung geht. Offen bleibt die Frage, inwiefern Lookismus mit anderen -ismen einhergeht. Und, wenn dem so ist, ob sich eine klare Abgrenzung und Erweiterung zu bestehenden -ismen überhaupt lohnt. Genügen die bestehenden Analysekategorien aus, um gegenwärtige, körperbezogene, sexistische, misogyne, rassistische, klassistische usw. Diskriminierungen zu erfassen? Oder bedarf es eines stärker körperfokussierten -ismus, um bisher ungeklärte und unbedachte Leerstellen zu betrachten?
Der Beitrag ist so aufgebaut, dass er sich nach einer gemeinsamen, theoretischen Beschäftigung mit dem Begriff zunächst einer kritischen Betrachtung von Empowermentstrategien widmet, um abschließend in der Diskussion ein Fazit zu ziehen – im Sinne eines gemeinsamen An-, Weiter- und Umdenkens.