Autor: Marc

  • Programm Ringvorlesung „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ Sommersemester 2022

    20.04.2022 (Präsenz) Felicia Ewert: Transfeindlichkeit – Geschlecht, Diskriminierung, Solidarität.

    Der Vortrag umfasst eine Aufklärung über gängige diskriminierende Begriffe und zeigt wie sie im Alltag verankert sind. Die Referentin beschäftigt sich mit der Existenz von offen transfeindlichen Personen und Organisationen. Hierin wird auch dargestellt, dass Transfeindlichkeit ein verbindendes Element (Querfront) zwischen entgegengesetzten politischen Strömungen sein kann. Wie tief deutsches Recht in die Leben von trans Personen eingreift, zeigt sie mit einem Überblick über das sogenannte „Transsexuellengesetz“ und widmet sich der Frage, was *wir alle* tun müssen, um bestehende diskriminierende geschlechtliche Vorstellungen zu erkennen und abzubauen.

    18.05.2022 (Online, Englisch) Shofie Bahalwan: Queer Affects and Transformative Justice.

    What does queer theory have to offer for thinking about transformative justice? What is affect theory, and what does it have to do with queer theory? In this lecture, we will introduce the groundbreaking contributions of queer theorists in the development of affect theory. We will discuss the various possibilities opened up by queer affect in thinking about justice. This lecture will also serve as a Black queer intervention on how Black queer feminist authors and scholars contributed and prefigured the development of affect theory despite the under-citation of their contributions.

    25.05.2022 (Online, Englisch) Selin Üreten: Exploring the field of intersectionality and diversity in technology.

    This session is about intersectionality and diversity in technology. Especially, the product developers perspective will be focused upon. We will look at some challenges in socio-technical systems with our critical lens and explore best practices as well.

    01.06.2022 (Online) Kalle Hümpfner: Trans*rechte sind Menschenrechte! – worum geht es bei der Forderung nach geschlechtlicher Selbstbestimmung?

    Im Koalitionsvertrag hielt die Bundesregierung fest: „Wir werden das Transsexuellengesetz abschaffen und durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzen.“ Vor der parlamentarischen Sommerpause sollen erste Eckpunkte für ein Selbstbestimmungsgesetz veröffentlicht werden. Diese Änderung ist längst überfällig und wird seit Jahren von queeren Aktivist*innen und Verbänden gefordert. Anknüpfend an aktuelle politische Diskussionen wird die Veranstaltung die Frage aufgreifen, welche gesetzlichen Änderungen es braucht, damit geschlechtliche Selbstbestimmung keine ferne Vision bleibt, sondern real umgesetzt wird.

    15.06.2022 (Online) Djalila Boukhari: Rassismuskritik – ohne Intersektionalität funktioniert es nicht!

    Zunehmend beschäftigen sich Institutionen und Mehrheitsangehörige mit den Themen Rassismuskritik und Intersektionalität und deren Umsetzung in der Praxis. Was aber bedeutet Rassismuskritik und Intersektionalität eigentlich und wofür ist es gut? Wie können diese Themen bearbeitet und behandelt werden, ohne dabei einerseits rassismuserfahrene Menschen zu belasten und andererseits nicht in Schuld und Scham zu verhaften? Dieser Input beschäftigt sich u.a. mit diesen Fragen und gibt eine Einführung in die Themen Rassismuskritik und Intersektionalität.

    29.06.2022 (Online) Prof. Dr. Gundula Ludwig: Heteronormativität und Staat.

    Der Staat greift routinemäßig in sexuelles Verhalten ein, und zwar auf einem Niveau, wie es in keinem anderen gesellschaftlichen Lebensbereich geduldet werden würde“ – so schrieb Gayle Rubin 1983. In dem Vortrag wird aufgefächert, in welch vielfältiger und oftmals auch subtiler Weise der moderne westliche Staat Sexualitäten, Geschlechter, Körper und Begehren reguliert, normalisiert und normiert. Zugleich wird dargelegt, wie heteronormative Strukturen und Logiken tief in die Architektur des Staates eingeschrieben sind: in das Rechtssystem, in Staatsbürger*innenschaftskonzepte oder in wohlfahrtsstaatliche Sicherungssysteme. Ebenso wird gezeigt, wie sexuelle Politiken Machttechniken sind, um rassistische Biopolitiken und postkoloniale Grenzziehungen zu legitimieren.

    06.07.2022 (Präsenz) Dr. Carolin Wiedemann. Von der Berharrlichkeit des Patriarchats. Diese Veranstaltung fällt leider krankheitsbedingt aus!

    Carolin Wiedemann zeigt, wie grundlegend der Glauben an eine vermeintlich natürliche Geschlechterordnung für die bürgerliche, kapitalistische Gesellschaft ist und dass rechte, liberale und sogar manch linke Antifeminist*innen umso mehr auf dieser alten Ordnung beharren, je stärker sie herausgefordert wird. Und das wird sie: durch kollektive queerfeministische Praxis, auf der Straße und im Alltag.

    13.07.2022 (Präsenz) Zarah Henschen vom Fuck Yeah Sexshopkollektiv: Mit Dildos gegen das Patriarchat?- Feminismus zwischen Ausverkauf und Selbstermächtigung.

    Wie passen feministische Vorstellungen von Körper, Begehren, Gender und Sex mit einem Sexshop zusammen? Welche Chancen kann ein solcher Raum bieten? Lassen sich politische Ideale mit den Sachzwängen der kapitalistischen Logik zusammenbringen? In dem Vortrag wird ausgehend von dem ersten Sexshop der Welt in Flensburg, ein historischer Bogen zu den später aufkommenden ersten explizit feministischen Sexshops in den USA gespannt. Dabei sind die dahinter liegenden gesellschaftlichen und politischen Kämpfe und Veränderungen interessant. Abschließend können die Teilnehmenden Anhand von reellen Sachfragen aus dem Sexshop Alltag, diskutieren, wie Feminismus, Kapitalismus und sexpositive Inhalte zusammen kommen können.

    Die Anmeldung finden pandemiebedingt zum Teil online via Zoom statt. Die Präsenztermine finden in Räumen der Universität Hamburg statt.

    Anmeldung unter: anmeldungjdg@riseup.net

    Uhrzeit: 19:15- 20:45 Uhr.

  • Programm Ringvorlesung „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ Wintersemester 2021/22

    Meldet euch für die Vorträge an! Schreibt einfach eine Mail an anmeldungjdg@riseup.net und ihr bekommt den Link kurz vorher zugeschickt! Wir freuen uns auf euch!

    06.10.21: Care trans_formieren. Eine ethnographische Studie zu trans und nicht-binärer Sorgearbeit (Francis Seeck)

    Wie werden Fürsorge und Selbstsorge in nicht-binären und trans Räumen organisiert und gelebt – abseits medizinischer und familiärer Versorgungskontexte? Dazu gibt es bislang kaum Forschung. Francis Seeck wendet sich dieser Leerstelle zu und interviewte und begleitete Personen, die Sorgearbeit für andere trans und nicht-binäre Personen leisten. Die ethnographische Studie vertieft das Verständnis des komplexen Verhältnisses von Gender und Care. Zudem macht sie auf die Bedeutung der Kategorie Klasse in Sorgebeziehungen aufmerksam. Die hier entwickelte Forschungsstrategie der Sorgenden Ethnographie ermöglicht, Care-Praktiken als zentralen Bestandteil ethnographischer Forschung produktiv zu machen.

    20.10.21: „Gute Nacht, träum queer“ (Rilando June Lamadjido)

    Als ein Teil ihrer dekolonisierenden Arbeit erstellt Rilando June Lamadjido als Kuratorin für Vermittlung und Bildung im MARKK (Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt) unterschiedliche Vermittlungsprojekte, in denen Kinder und Jugendliche über Queer-Geschichte lernen können. Warum fokussiert auf Kinder und Jugendliche? Warum in einem ethnografischen Museum? Anhand des Projekts “Gute Nacht, träum queer” spricht Rilando June Lamadjido über die zentrale Rolle eines ethnografischen Museums in der Vermittlung von Queer-Geschichte an junges Publikum.

    17.11.21: Klassismus – eine intersektionale Einführung in Verschränkung mit race und gender (Jacqueline Saki Aslan)

    Klassismus ist die strukturelle, kulturelle und individuelle Diskriminierung aufgrund des sozialen Status und richtet sich gegen Angehörige der Arbeiter:innenklasse und Menschen in Armutsverhältnissen. Klassismus erfahren wir in der Schule, zeigt sich in unserem Umgang mit Geld und er begegnet uns in Beziehungen. Er sitzt uns in den Knochen, wenn wir uns irgendwo bewerben und er ist auch noch da, wenn wir einen Doktortitel haben.

    24.11.21: Feminist International. Scale, concepts and constellation. (Verónica Gago)

    A new era of the feminist movement has already been established. We are living in it. Our thoughts are nourished by it. I choose the strike as a concept to think our transnational feminist practices because the organization of the international strikes of women, lesbians, trans persons, and travestis since 2017 has marked a turning point in the scale of the movement and, in the conceptualization and constellation of struggles that consider themselves feminists. It is the connection among multiplicity of struggles, geographic scale, and common grammar, I would like to propose, that has produced, with great political efficacy, concrete analyses and practices that oppose the extractivist modes of the current phase of patriarchal and colonial capitalism.

    01.12.21: Queer Paradigm and Mental Health: Possible Dialogues? (Bruno Mesquita Araujo)

    This workshop aims to provoke queering people (of color) with an intriguing question, that is, what are the social costs of social differences? Bearing in mind that mental health is a problem requiring a grammar of social understanding, as well as collective solutions, how is the political economy of differences possible in the utopian scenario of a postgendered society? Drawing on social network analysis, this presentation proposes a decolonized and critical response not only to the idea of mental health itself, but also to the queer paradigm. Bring your queerness and hopefully enjoy this presentation!

    15.12.21: Politische Männlichkeit am Ende des Patriarchats (Dr. Susanne Kaiser)

    Der Hass auf Frauen und LGBTQ+ Personen hat in den letzten Jahren eine ganz neue, politische Dimension angenommen. Rechtsextreme, Incels, Fundamentalisten vernetzen sich weltweit, um sichtbar gewordene politische Minderheiten wieder auf ihren untergeordneten Platz in der gesellschaftlichen Hierarchie zurückzudrängen. Autoritäre Politiker versprechen mit ihren Programmen der hegemonialen Männlichkeit, das Patriarchat zu restaurieren und männliche Privilegien zu bewahren.

  • Programm Ringvorlesung „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ Sommersemester 2021

    26.05.21: Telling anger – Feministische Emotionen und Emotionen im Feminismus (Leslie Debus)

    Während der Mainstream wissenschaftlicher Forschung die Bedeutung von Emotionen lange Zeit vernachlässigt hat, haben feministische Wissenschaftler:innen vermehrt darauf geachtet, was Emotionen uns sagen können. Aber was passiert, wenn wir Emotionen wirklich zuhören? Dieser Vortrag wird einige Einblicke geben, wie man sich Emotionen nähern kann und welche Art von (marginalisiertem) Wissen in ihnen enthalten sein könnte.

    02.06.21: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt auf YouTube – aktivistische Wissensgenerierung, -vermittlung und -kommunikation  in den Gender und Queer Studies (Annika Spahn)

    Auf YouTube hat sich in den vergangenen Jahren ein eigenes Genre von queeren Video-Essays herausgebildet, z.B. von den Creator*innen ContraPoints, PhilosophyTube und Rowan Ellis. Diese rezipieren und kommunizieren nicht nur wissenschaftliche Literatur, sondern schaffen auch eigenes Wissen über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Diskriminierungsmechanismen, Geschlechterverhältnisse usw. und geben wichtige Impulse für die Forschung und Theoriebildung zu Sexualität und Geschlecht. In diesem Vortrag wollen wir uns diesen Videoessays widmen und fragen, welche Bedeutung sie für die Gender und Queer Studies haben (können). 

    09.06.21: Vom Kümmern, Kummer und der Kleinfamilie. Feministische Familienkritik & Elternschaft heute. (Alicia Schlender)

    Welche Rolle spielt die Kleinfamilie oder die Norm der 40-Stunden-Woche eigentlich dabei, geschlechtsbezogene Ungleichheit und die gesellschaftlichen Idealbilder bestimmter Elternrollen immer wieder zu erzeugen? Im Vortrag werden die (Un-)Möglichkeiten gleichberechtiger(er) Elternschaft beleuchtet und wir gehen der Frage nach, wie Familie feministisch gedacht und gelebt werden kann, um die Perspektiven auf mögliche familiäre Lebensentwürfe zu erweitern.

    16.06.21: Femmefeindlichkeit in queeren Kontexten (Jana Haskamp)

    Menschen, die emotional sind, sich um andere kümmern, keine maskulinen oder androgynen Szene-Normen erfüllen, Make-up und Style zelebrieren oder andere feminin konnotierte Praktiken nutzen, werden in queeren und feministischen Bewegungen dafür zum Teil negativ bewertet, ignoriert, nicht ernst genommen oder ausgegrenzt. Viele Femmes machen die Erfahrung, dass ihnen Heterosexualität, eine unpolitische Haltung oder die Reproduktion von sexistischen Normen zugeschrieben wird. Dabei lässt sich die Wiederaneignung von Praktiken, die als feminin gelten und deshalb abgewertet werden, auch als queer, feministisch und widerständig deuten.

    23.06.21: Black Brazilian Feminisms‘ contributions to transnational feminism (Allyne Andrade e Silva)

    And discuss the contributions of the black Brazilian feminist movement to transnational feminism. The presentation highlights strategies that activists in the black women’s movement have used to challenge racism and sexism and the impact of their efforts vis-à-vis the black movement and women’s movement as well as the Brazilian state. We are eager to discuss their experience and knowledge of transnational border-crossing practices; agency and resistance in global perspective; decolonization of theory, knowledge, and practice; egalitarian collaboration and alliance building; theories and practices that support critical consciousness, law and social change.

    30.06.21: “We’re here, we’re queer” Wie Jugendliche sich selbst als queer bezeichnen  (Folke Brodersen)

    ‚Queer‘ ist ein derzeit in aller Munde – Sportvereine, Philosophie und Politik ist queer. Was es heißt, wenn sich Jugendliche gegenwärtig selbst als ‚queer‘ bezeichnen und was sie damit meinen, diskutiert der Vortrag. Zwischen identitärer Zugehörigkeit und heterogener Inklusivität sowie zwischen politischem Ausbruch und der Forderung nach Anerkennung in heteronormativen Ordnungen entsteht ‚queer‘ dabei als in sich verbundene, komplexe Erfahrung, die politisch, lebendig und engagiert ist.

    07.07.21: „Gute Nacht, träum queer“ (Rilando June Lamadjido)

    Als ein Teil ihrer dekolonisierenden Arbeit erstellt Rilando June Lamadjido als Kuratorin für Vermittlung und Bildung im MARKK (Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt) unterschiedliche Vermittlungsprojekte, in denen Kinder und Jugendliche über Queer-Geschichte lernen können. Warum fokussiert auf Kinder und Jugendliche? Warum in einem ethnografischen Museum? Anhand des Projekts „Gute Nacht, träum queer“ spricht Rilando June Lamadjido über die zentrale Rolle eines ethnografischen Museums in der Vermittlung von Queer-Geschichte an junges Publikum.

  • News zur Vernetzung: Queering Academia und unser Statement

    Liebe Freund*innen der AG Queer Studies und „Jenseits der Geschlechtergrenzen“,

    wir haben uns nun mit Studierenden, Gremien, Solidarischen und Interessierten vernetzt und daraus ist das Aktionsbündnis „Queering Academia“ entstanden. Gemeinsam wollen wir für mehr Gender und Queer Studies in Hamburg kämpfen und im kommenden Semester auch wieder Veranstaltungen organisieren! Bald soll es auch einen Mail-Verteiler von Queering Academia geben, wo ihr neben diesem Blog auch weitere Infos erhalten könnt. Stay tuned! Im folgenden Statement könnt ihr unsere Kritik an der derzeitigen Situation und unsere Forderungen nachlesen:

    Statement zur aktuellen Situation der Gender und Queer Studies in Hamburg von Queering Academia

    (mehr …)

  • Ankündigung: Struktur- und Protestsemester & Vortragseinladung 27-11-19: Selbstorganisierte, queer-feministische Wissensproduktion vor dem Aus? Zur Geschichte und Zukunft von „Jenseits der Geschlechtergrenzen“

    Verehrte Freund*innen der AG Queer Studies und der Reihe „Jenseits der Geschlechtergrenzen“,

    vielleicht habt ihr euch schon gefragt, wo das Programm unserer Ringvorlesung „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ für das kommende Wintersemester 2019/20 bleibt. Leider wird es erstmal keines geben! Grund hierfür sind strukturelle Veränderungen seitens der Universität Hamburg, welche fürs uns ganz unmittelbar den Wegfall der Ausfinanzierung zur Folge hatten. Die Vortragsreihe wurde bisher zu einem großen Teil durch das Zentrum GenderWissen finanziert. Die dortige Leitungsstelle, die uns stets wohlwollend unterstützt hat, ist seit Sommer diesen Jahres nicht mehr da. Zwar soll diese Stelle zukünftig nachbesetzt werden, allerdings ist unklar wann das wirklich passieren wird. Auch ist unklar, welche Veränderungen dies mit sich bringt und was das im Endeffekt für den Erhalt unserer langjährigen Vortragsreihe bedeutet.

    Aus dieser Ungewissheit heraus haben wir uns entschieden, ein „Struktur- und Protestsemester“ einzulegen. Wir wollen uns im kommenden Semester ordnen, neue Perspektiven und Möglichkeiten für die Zukunft erarbeiten, uns vernetzen und auch Kritik üben. Neben weiteren regelmäßigen Treffen unserer AG, wird aus gegebenem Anlass ein Vortrag zur Aktualität und Geschichte der AG Queer Studies stattfinden. Wir freuen uns sehr, dass sich zwei ehemalige Mitstreiter*innen bereiterklärt haben, diesen Vortrag am 27. November um 19.15 Uhrin Raum 250 am Allende-Platz 1 (Pferdestall) zu halten!

    Wir wollen weiterhin viele gesellschaftskritische Vorträge organisieren, wir wollen eine baldige Nachbesetzung der Leitung des Zentrum GenderWissens und wir wollen weiterhin queer-feministische Präsenz in universitärem Raum zeigen!

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    Selbstorganisierte, queer-feministische Wissensproduktion vor dem Aus? Zur Geschichte und Zukunft von „Jenseits der Geschlechtergrenzen“

    Dr. Kathrin Ganz, Freie Universität Berlin

    Bertold Scharf, M.A., Museum der Arbeit Hamburg

    Seit 29 Jahren existiert an der Uni Hamburg eine studentisch organisierte Ringvorlesung zu Sexualitäts- und Geschlechterpolitiken, heute bekannt unter dem Titel „Jenseits der Geschlechtergrenzen“. Dieses Semester kann sie nicht stattfinden. Grund dafür sind die fehlende Ausfinanzierung und der Wegfall von wichtigen Strukturen an der Universität Hamburg – ausgerechnet im Jahr von Unijubiläum und Exzellenz.

    Anlass für uns, zurückzublicken: Angefangen bei der tabubrechenden Vortragsreihe “(Männliche) Homosexualität in Kultur und Wissenschaft” des AStA-Schwulenreferats schlagen wir den Bogen über die AG LesBiSchwule Studien und den hochschulübergreifenden Studiengang Gender & Queer Studies bis hin zu den intersektionalen Perspektiven, die „Jenseits der Geschlechtergrenzen“ heute ausmachen. Wir möchten aber nicht nur einen Blick zurück auf die bewegte Geschichte der AG Queer Studies und ihrer Ringvorlesung werfen, sondern auch darüber sprechen, wie es weitergeht. 

    Selbstorganisierte studentische Arbeitsgruppen an der Universität sind wichtig, um ein politisches und herrschaftskritisches Verständnis von Wissenschaft zu entwickeln. Zusammen mit zwei ehemaligen Mitstreiter*innen diskutieren wir darüber, wie sich die Bedingungen für die studentische Selbstorganisation im Laufe der Zeit verändert haben und was passieren muss, damit die Vortragsreihe nach diesem Protestsemester auch ihren 30. Geburtstag erlebt.

    Kommt vorbei und sagt es weiter!

    Eure AG Queer Studies

  • Vortragseinladung 26-06-19: TransFormations – Trans* Film Festival Berlin: Re:envisioning Gender

    Mittwoch, den 26.06.2019 um 19:15 Uhr
    WiWi-Bunker, Von-Melle-Park 5, Raum 0079, Uni Hamburg

    Julius und AnouchK, Teil des TFFB Organisationsteams, Berlin

    Hier das Abstrakt zum Vortrag:

    Räume anbieten, in denen WIR inklusiv ist.
    Wir wollen darüber reden, wie ein inklusiver Raum geschaffen und ermöglicht werden kann. Wir werden auch erzählen, welche Wünsche wir hatten und haben für TFFB und welche Herausforderungen und Resistenzen es gibt.
    Was bedeutet INKLUSIV für uns, wer ist dieses WIR…

  • Vortragseinladung 12-12-2018: Sorgende Netze – Care in einvernehmlich-nichtmonogamen Beziehungsnetzwerken

    Mittwoch, den 12.12.18 um 19:15 Uhr
    Von-Melle-Park 5, Raum 0079

    Sorgende Netze – Care in einvernehmlich-nichtmonogamen Beziehungsnetzwerken

    Michel Raab, arbeitet seit vielen Jahren wissenschaftlich und politisch zu unkonventionellen Beziehungsformen, Erfurt

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    Seit den 2000er-Jahren wird die Kritik an Monogamie und Mono-Normativität verstärkt dis­kutiert. Die aktuell populärste Alternative zu Ehe und Zweisamkeit nennt sich Polyamory und meint die Möglichkeit, mehr als zwei Menschen zur selben Zeit zu lie­ben. Nun hilft die Aussage „Ich liebe Dich/Euch“ wenig bei der Frage, wer den Ab­wasch macht, das Bad putzt oder sich anderweitig kümmert. Womöglich trägt der star­ke Fokus auf Liebe, Sexuali­tät und Eifersucht dazu bei, die Dimension der Sorge/Care aus dem Blick zu verlieren. Die Veranstaltung nimmt daher die gesellschaftliche Bedeutung der Monogamie zum Aus­gangspunkt für die Frage, unter welchen Bedin­gungen konsensuelle Nichtmonogamie ei­nen subversiven Charakter hat, wie sie ein schöneres Leben ermöglichen kann und wann sie schlichtweg eine modernisierte Varia­nte der für den Kapitalismus funktionalen Gestal­tung der Geschlechterverhältnis­se im sozialen Nahraum ist. Grundlage der Ausführungen ist eine marxistisch und feministisch inspirierte Interviewstudie zur Frage von Care in ein­vernehmlich-nichtmonogamen Beziehungsnetzwerken.

  • Votragseinladung 28-11-2018: Antifeminismus vor Gericht – Über die Macht psychologischer Sachverständiger in Sexualstrafprozessen

    Mittwoch, den 21.11.18 um 19:15 Uhr
    Von-Melle-Park 5, Raum 0079

    Antifeminismus vor Gericht – Über die Macht psychologischer Sachverständiger in Sexualstrafprozessen

    Clara Kern*, Diplom-Psychologin, lebt zerstreut zwischen Wien und manch anderen Orten, interessiert sich insbesondere für (Un-)Rechtsfragen

    Anne Roth, Diplom-Psychologin, begleitet und unterstützt Betroffene sexualisierter Gewalt bei LARA, Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen* in Berlin

    Hier das Abstract zum Vortrag:

    Innerhalb des Staats- und Justizsystems werden für bestimmte Fälle psychologische Sachverständige zu Stellungnahmen aufgefordert, die einen maßgeblichen Einfluss auf das Urteil haben. Dabei geht es u.a. um die Einschätzung, inwieweit eine Person „glaub­würdig“ ist – sei es in Entschädigungs- und Strafverfahren nach Gewalttaten, bei der Über­prüfung der „Legitimität“ des asylrechtlichen Aufenthalts oder der Feststellung der „Arbeits(un)fähigkeit“. Die Gutachter_innen wenden dabei „objektive“, „wissen­schaftliche“ Methoden an, um die „Lügner_innen“ von den „Wahrheitstreuen“ zu unter­scheiden. Diese (Vor-)Verurteilungen werden stark durch populäre false-memory-Modelle und moralische Wertvorstellungen der Gutachter_innen beeinflusst, was für die begutachteten Personen massive negative Folgen haben kann – z.B. wenn eine „wissenschaftlich fundierte“ Begut­achtung ergibt, Betroffene sexueller Gewalt hätten sich das Erlebte nur eingebildet.

    In dem Beitrag möchten wir versuchen, die vermeintliche Objektivität der psychologi­schen Begutachtung zu hinterfragen, die gängigen Praxen kritisch aufzeigen und mit den Teilneh­mer_innen über mögliche Widerstandsformen und Alternativen diskutieren.

    Unser Wunsch wäre außerdem die Vernetzung mit anderen Psycholog_innen und Jurist_innen, um perspektivisch feministische (Gegen-)Stimmen zur herrschenden Gutach­tenpraxis zu bündeln.

    Die Veranstaltung kann ohne besondere Vorkenntnisse besucht werden.

    Triggerwarnung: Es werden konkrete Erfahrungen von Betroffenen sexualisierter Gewalt im Justizsystem und bei der Suche nach Unterstützung beschrieben.

     

  • Vortragseinladung 13-06-2018: Selbstfürsorge, ver_Rückte Zustände und Psychiatriebetroffenheit im Kontext gegenwärtiger neoliberaler gesellschaftlicher Verhältnisse

    Mittwoch, den 13.06.18 um 19:15 Uhr
    Von-Melle-Park 5, Raum 0079

    Selbstfürsorge, ver_Rückte Zustände und Psychiatriebetroffenheit im Kontext gegenwärtiger neoliberaler gesellschaftlicher Verhältnisse

    Franziska Hille, Soziologin, promoviert an der Universität Innsbruck

    Hier das Abstract zu Vortrag:

    Anhand erster Ergebnisse aus Interviews mit psychiatriebetroffenen Personen zur Bedeutung von Selbstfürsorge im Zusammenhang mit ver_Rückten Zuständen werfe ich die Frage auf, inwiefern Selbstfürsorge und Reproduktionsarbeit zusammenhängen und was dies mit sozialen Positionierungen in gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen zu tun hat. Ich diskutiere ein alternatives Verständnis von ,psychischen‘ Krisen und kontextualisiere Selbstfürsorge im Spannungsfeld gegenwärtiger neoliberaler gesellschaftlicher Verhältnisse: einerseits als empowernd und handlungsbefähigend, zugleich jedoch auch als Verschiebung gesellschaftlicher Widersprüche in die – nicht bewältigbare – Verantwortung des einzelnen Subjekts.

  • Vortragseinladung 30-05-2018: Von fiercen Femmes und Körpernormen – eine theoriegeleitete Annäherung an das Konzept Lookismus im Kontext queer/feministischer Subkultur(en) in Deutschland

    Mittwoch, den 30.05.18 um 19:15 Uhr
    Von-Melle-Park 5, Raum 0079

    Von fiercen Femmes und Körpernormen – eine theoriegeleitete Annäherung an das Konzept Lookismus im Kontext queer/feministischer Subkultur(en) in Deutschland

    Svenja Spyra promoviert in der Soziologie an der LMU München

    Hier das Abstract zu Vortrag:

    Der Vortrag fragt im Kontext lesbischer, queerer und feministischer Bewegungsgeschichte(n) in Deutschland danach, welchen Stellenwert bestimmte Körpernormen für die Teilhabe an jenen Subkulturen haben, und diskutiert diese vor dem Hintergrund des Konzepts Lookismus. Leitend ist die Frage, ob es ausreicht, gesellschaftliche Formen sexistischer, rassistischer, klassistischer Blicke und Darstellungen zu kritisieren. Worin liegt das emanzipatorische Potenzial des Lookismus-Begriffs auch im Hinblick auf queere und feministische Zusammenhänge? Bestehen nicht auch dort Normen, welche die Teilhabe bedingen?

    Der Vortrag befasst sich mit der Frage, welches Wissen gegenwärtig unter dem Begriff Lookismus verhandelt wird, und bezieht sich dabei insbesondere auf Normen und Vorstellungen von Körperlichkeit in den benannten Subkulturen. Judith Butler formulierte im Unbehagen der Geschlechter (1991), dass ,feministische‘ Zielsetzungen und Repräsentationsansprüche zu scheitern drohen, wenn sie die konstitutive Macht nicht anerkennen und berücksichtigen, in deren Rahmen sich ,feministische‘ Subjekte bilden (vgl. Butler 1991: 20). Doch welche Zielsetzungen und Repräsentationsansprüche sind in ,queeren‘ und ,feministischen‘ Räumen eigentlich vorherrschend? Und wie sind diese vor dem Hintergrund geschichtlicher Entwicklungen einzuordnen und zu verstehen?