Gesa Ziemer
Darf Kunst das? Performer/innen mit Behinderung erzählen
Die Regisseurin zu ihrem Film „Augen blickeN“
Mittwoch 24.10.2012, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079
Am Mittwoch freuen wir uns auf unsere Kooperationsveranstaltung mit dem Zentrum für Disability Studies (ZeDiS), zu Gast ist Prof. Dr. Gesa Ziemer, Professorin für Kulturtheorie und kulturelle Praxis, sowie Vizepräsidentin für Forschung an der Hafencity Universität Hamburg. Der erwähnte Film wird mindestens ausschnittweise gezeigt.
Aus dem Abstract
Hauptteil meines Beitrages wird die gemeinsame Visionierung des Forschungsfilmes ‚AugenblickeN’ sein, in dem fünf Performer/innen mit körperlichen Behinderungen über die Verletzbarkeit des Körpers und ihre Erfahrungen, diesen auf der Theater- oder Tanzbühne zu exponieren, sprechen. Der daran anschließende und zu diskutierende theoretische Input bezieht sich auf die visuelle Konstruktion von Behinderung durch Blicke. Welche Blicke konstituieren welche Körperwahrnehmung? Zeigt uns Kunst Möglichkeiten, einen „realistischen Blick“ (Rosemarie Garland-Thomson) einzustellen?
Verletzbarkeit ist nicht nur eine ästhetische, sie ist auch eine ethische Kategorie, die gemeinschaftsbildend ist. Sie verweist primär darauf, dass alle Körper verletzbar sind und sich somit das Gefälle von Betrachter und Betrachtetem mindert. Was (filmische) Bilder zur Minderung dieses Machtgefälles beitragen können und wodurch die Polarisierung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung entkräftet werden kann, soll auf dieser Grundlage gemeinsam diskutiert werden.