Vortragseinladung 2013-01-09: Noah Sow zu Medienbegegnungen

Noah Sow
Vorsicht, Falle! Strategien für eine traumafreie Begegnung mit den Medien – bzw. – „Hilfe, ich erkenne mein Interview nicht wieder!“
Mittwoch 09.01.2013, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

Achtung: Da eine hohe Besucher*innenzahl erwartet wird, ist eine Raumänderung in letzter Minute z.Zt. nicht ausgeschlossen. Rechtzeitiges Erscheinen könnte sich ggf. als hilfreich erweisen; v.a. lohnt sich aber, die nächsten Tage diese Seite und/oder die eMailverteilerin zu beachten.

Kurz nach Zahlenwechsel auf dem Kalender – die üblichen guten Wünsche für die nächsten 359 Tage seien hinzugedacht – präsentieren wir ein starkultverdächtiges Highlight dieses Semesters, es referiert Noah Sow – Autorin, Künstlerin, Medienkritikerin, Gründerin und Vorstandsmitglied der ersten Schwarzen deutschen media watch Organisation der braune mob e.V. u.v.m.

Selbst mit viel Erfahrung ist eine unmittelbare Medienbegegnung schwer manövrierbar. Damit eine solche Begegnung im potenzierten Dominanzgefälle Marginalisierte Person – Medienproduktion überhaupt eine Chance hat, ansatzweise kontrolliert und selbstbestimmt zu geschehen, sind für Angehörige von Minderheiten vielerlei Dinge zu beachten und Strategien zu entwickeln.

Es sind zumeist dieselben Praxen im dokumentarischen Filmbeitrag, Interview oder anderen medialen Produktionen, in denen die Dominanzkultur sich eines Themas annimmt, die „Anderssein“ (sprich: Anderung) oder Widerstand beinhalten, die regelmäßig zu Ergebnissen führen, die die Be-sprochenen ihre Bereitschaft zur Mitwirkung bereuen lässt, sie nicht selten traumatisiert. Diese Themenfelder sind beispielsweise Rassismus, (Cis)Sexismus, Behindertwerden. Sie werden von und für die Dominanzgesellschaft bearbeitet, Inhalte, Bilder und Aussagen nach Belieben entlang der (imaginären) Verständnisachse der Dominanzgesellschaft verzerrt, und so zum dauerhaften verfälschten Display unserer eigenen Geschichte/n / Leben /Themen. Die Auswirkungen auf die Geschichtsschreibung, Wissensproduktion, Emanzipationsbewegung und gesellschaftlichen Verhältnisse sind auf den zweiten Blick schwerwiegend.

• Inputvortrag über die klassischen „Fallen“ im Umgang mit hegemonialer Medienproduktion: Macht und Ohnmacht
• Input: Welche Strategien gibt es um medialen Verzerrungen und kontraproduktiven Ergebnissen vorzubeugen?
• Wie kann ich unzumutbare und schmerzhafte Medienbegegnungen verhindern?
• Q&A, extensive Fragerunde zur Praxis, ggf. mit Input des Justitiars von der braune mob e.V.

Aufbauend auf dem Vorjahres-Vortrag „Diskurs mit Schieflage: Wie Kommunikation zum Dominanzerhalt genutzt wird“.

6 Gedanken zu „Vortragseinladung 2013-01-09: Noah Sow zu Medienbegegnungen

  1. Wasserstandsmeldung: Ein größerer Raum konnte nicht organisiert werden :(

    D.h., wir rechnen mit Gedränge und verbrauchter Luft. Verspäteten kann möglicherweise kein Einlaß mehr garantiert werden.

    Uni-Hamburg: Das gibt’s doch gar nicht.

  2. Videoaufzeichnung wäre ja auch mal an der Zeit, schliesslich ist es ja mittlerweile eine ganz normale „buchbare“ Vorlesung mit Kreditpunkten.

  3. @coriandreas ich habe mir erzählen lassen, dass kein umzug notwendig war und der sauerstoff reichte, um den abend zu überstehen. die schlaufoncyborg war leider nicht im dienst, darum konnten wir keinen twitterdienst anbieten.
    was die videoaufzeichnungen angeht: wir hatten das schon mal diskutiert und werden das sicher auch noch mal aufgreifen. die vorlesungsreihe wird ja von der ag queer studies ehrenamtlich organisiert und wir sind dabei schon mit den bisherigen angeboten an unserer kapazitätsgrenze, was die arbeit angeht. immerhin stellen wir die vorträge – sofern die vortragenden einverstanden sind – auch als podcast zur verfügung und senden sie bei fsk.

  4. @coriandreas bei videoaufzeichnungen kommen ein paar schwierigkeiten hinzu:
    – es ist schwieriger/seltener, dafür eine lizenz zu bekommen
    – die datenmenge ist deutlich größer bei gerinerem informationsgewinn
    – die nachbearbeitung ist deutlich aufwendiger
    – die zuverlässigkeit ist deutlich geringer. so war ich an projekten beteiligt, die bei lecture2go eine (technische) ausfallquote von 50% hatten – pannen bei unserer audioaufzeichnung düften im kleinen einstelligen prozentbereich liegen -, sodaß eine zusätzliche audioaufzeichnung immer geboten scheint

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