Andreas Kemper: ‘Maskulismus’ – Abwehrmechanismen komplizenhafter Männlichkeit

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenAm 23. Mai war Andreas Kemper in unserer Reihe zu Gast mit einem Vortrag über „Maskulismus“ und die Abwehrmechanismen komplizenhafter Männlichkeit. Andreas veröffentlichte zum Thema 2011 das Buch „[r]echte Kerle Zur Kumpanei der MännerRECHTSbewegung“ beim Unrast-Verlag, wo jünst auch der von ihm herausgegebene Sammelband „Die Maskulisten. Organisierter Antifeminismus im deutschsprachigen Raum“ erschienen ist. Andreas engagiert sich beim Verein Zabiba zum Abbau von Bildungsbarrieren, der unter anderem das Projekt The Dishwasher, ein Magazin für studierende Arbeiterkinder betreibt.

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Seit zehn Jahren entwickelt sich im deutschsprachigen Raum ein zunehmend aggressiver werdender organisierter Antifeminismus. Sogenannte “Männerrechtler”, die sich selber auch “Maskulisten” nennen, traten bislang hauptsächlich in ihren eigenen Blogs und Foren im Internet auf, aber auch auf den Kommentarseiten von Online-Artikeln größerer Zeitschriften. Zunehmend werden die antifeministischen Inhalte mit rechtspopulistischen Ideen vermengt und Neo-Nazi-Seiten wie Thiazi.net oder Altermedia verlinkt. Nach der Ermordung von 77 Menschen in Oslo durch Breivik, dessen Antifeminismus einige Maskulisten teilen, kam es in dieser Szene zu einer Spaltung. Arne Hoffmann, der (ehemalige?) Star-Autor dieser Szene versucht nun einen “linken Maskulismus” zu etablieren. Schon länger geht es ihm und der Initiative AGENS darum, wissenschaftliche Reputabilität zu erhalten. In der Düsseldorfer Universität findet bspw. 2012 zum zweiten Mal eine “Männerkonferenz” statt. Reetabliert sich hier ein “akademischer Maskulinismus”?