Felix Krämer: Playboy tells his story

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenDie aktuelle Folge unseres Podcastes führt uns zurück ins Wintesemester 2006/2007, in dem Queer AG Mitglied und damals frisch gebackener Historiker Felix Krämer einen Vortrag zu seiner Magisterarbeit bei uns gehalten hat: „Playboy tells his story. Hegemoniale Männlichkeit und Kriesenszenario in den USA der 1970er Jahre“ erzählt davon, wie das Krisenszenario der Männlichkeit im Playboy artikuliert wurde.

Zurzeit ist Felix Doktorand im Exzellenzcluster „Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne“ der Universität Münster und wir freuen uns schon darauf, ihn demnächst mit seiner Arbeit zu „Geschlecht, Religion und soziokulturelle Ordnung in den USA, 1969 – 1989“ wieder bei uns in der Reihe begrüßen zu dürfen.

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Die Rede von einer Krise der Männlichkeit erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Doch welcher Körper wird in den Szenarien um eine gebeutelte Männlichkeit repräsentiert? Wenn bisher von Krise der Männlichkeit die Rede war, so handelte es sich immer um weiße, heterosexuelle Männlichkeit der Mittelklasse (nach Connell: die hegemoniale Männlichkeit). Ich will versuchen theoretische Bezüge der Körper- und Geschlechtertheorie aufzugreifen, um einen markanten Kulminationspunkt der Krisenanrufung Mitte der 1970er Jahre genauer zu beleuchten. Butlers Performanztheorie und Foucaults Analytik der Macht sollen helfen, das Krisenszenario um die hegemoniale Männlichkeit, wie es auch im Playboy-Magazin Mitte der 1970er auftaucht, einzuordnen und auf seine strategischen Implikationen hin zu untersuchen. Der Playboy muss dabei selbst auch als institutionalisiertes Zeichen in der modernen Sexualitätsgeschichte gelesen werden.

Historisch betrachtet war in der US-Geschichte seit dem 19. Jahrhundert in regelmäßigen Abständen immer wieder von einer Krise der Männlichkeit die Rede. Allerdings muss die Krisentrope, die sich in den 1970ern entfaltet, vor dem Hintergrund der sozialen Bewegungen der 60er und 70er Jahre in den USA gelesen werden. Im Zuge der Darstellung der Männlichkeit als dem Opfer sozialer und politischer Entwicklungen wurden im Playboy etliche als männlich vorgeführte Ideale auf die Tagesordnung gesetzt – vom Kleinfamilienideal (unter väterlicher Führung) bis hin zu allerlei Potenzphantasien, die angeblich ihrer Restaurierung harrten. Begriffen als Machtmechanismus wird das Krisegerede schließlich historisierbar und ich will versuchen zu erklären, welche Ordnung über das Szenario hervorgebracht bzw. mitgeschrieben wurde.

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