Kategorie: Vortragsreihe

  • Vortragseinladung 2014-10-29

    Muriel Aichberger
    Progressive Männlichkeiten : von der Hegemonie zur Intersektionalität
    Mittwoch 29.10.2014, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Muriel Aichberger, Kunstwissenschaften & Philosophie, freie*r Vortragende*r und queere*r Aktivist*in, München trägt vor zu

    Hegemoniale Männlichkeit wird von vielen als Grundlage für Herrschaftsstrukturen gesehen und daher wird Männlichkeit oft generell abgelehnt. Dass Männlich keit aber nicht nur eine Form hat und dass diese Formen wichtige politische Handlungsmöglichkeiten bieten, wird in diesem Vortrag herausgearbeitet. Was ist ein „moderner“ Mann und welche Möglichkeiten hat er?

  • Vortragseinladung 2014-10-15: Einführung in queere Theorie und Praxis

    Sandra Laczny
    Que(e)ry the Norm: Eine Einführung in queere Theorie und Praxis
    Mittwoch 15.10.2014, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Diesen Mittwoch beginnt das neue Semester mit einer neuen Einführung in queere Theorie & Praxis, dieses mal von der als Sanczny bekannten Bloggerin und Netzaktivistin Sandra Laczny aus Wasserberg (Kr.Heinsberg).

    Aus dem Abstract

    Queer ist kein Synonym für lesbisch und schwul oder LGBT. Aber was genau ist „queer“? Wieso verschließt es sich so hartnäckig der Festlegung, was es eigentlich sein will? Was ist Queerfeminismus und was will er erreichen? Ein Versuch einer Einführung in eine Bewegung und ihre Agenda, die Stärken und Risiken einer Verhandlung von Normabweichungen jenseits essentialistischer Bezüge und über Geschlecht und Sexualität hinaus. Eine notwendigerweise unvollständige Antwort darauf, wie Queer Theory gängige Vorstellungen von Geschlecht und Begehren zerlegt und nicht vollständig wieder zusammengesetzt hat.

  • Vortragseinladung 2014-07-11: Religion, Secularity and Queer Critique

    Achtung! Der Vortrag muss leider abgesagt werden!

    Nikita Dhawan
    The Empire Prays Back: Religion, Secularity and Queer Critique
    Freitag 11.07.2014, 19:15, Allende Platz 1 (“Pferdestall”) 250

    Prof. Dr. Nikita Dhawan ist Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Schwerpunkt Gender / Postkoloniale Studien im Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität zu Frankfurt/Main. Sie schließt unser highlightreiches Sommersemester mit folgendem Thema:

    The past decades have been ones of unprecedented sociocultural and legal gains for queer politics. But these achievements have been accompanied by a severe critique of the imperialist agenda of global gay politics. The employment of gender and sexuality as alibis for legitimizing violence against religious groups, especially Muslims, has opened up fundamental questions regarding the future of queer emancipatory politics.

    The urgent critique of Western queer politics within recent postcolonial scholarship has, however, been accompanied by a troubling silence on heteronormativity in diasporic and postcolonial contexts. The sole focus on homonationalism neglects how supposedly conflicting ideologies of heteronormative nationalisms on both sides of the postcolonial divide in fact collaborate with each other. Thus there is an urgent need to pursue a more complex, multidirectional politics of critique that is directed at coercive practices across the secularism-religion divide.

    Against this backdrop, my talk will engage with fundamental questions of power, agency, resistance and its relation to the practice of postcolonial queer critique.

  • Vortragseinladung 2014-07-02: Gewalt gegen Frauen mit Behinderung

    Sabine Fries
    Gewalt gegen Frauen mit Behinderung
    Mittwoch 02.07.2014, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Bei diesem Vortrag werden Gebärdensprachdolmetscher*innen anwesend sein. Weitersagen!

    Sabine Fries ist LkfbA am Institut für Rehabilitationswissenschaften, HU Berlin.

    Aus dem Abstract

    Mädchen und Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen sind besonders häufig von jeglichen Formen von Gewalt betroffen. Das belegt eine von 2009-2011 im Auftrag des Bundesfamilienministeriums vom Interdisziplinären Frauenforschungszentrum der Universität Bielefeld durchgeführte Studie sowie weitere an diese Studie anknüpfende wissenschaftliche Untersuchungen. Diese werden vorgestellt und kurz skizziert.

    Am Beispiel einer qualitativen Befragung gehörloser Frauen wird aufgezeigt, was eigentlich genau hinter diesen beunruhigen den Zahlen und Fakten steht und in welchem Umfang und Ausmaß diese Personengruppe von Grenzverletzungen und gewaltsamen Übergriffen betroffen ist. Hier sowie auch schon in den Ergebnissen der Bielefelder Studie wird deutlich, dass gehörlose Frauen nicht nur doppelte oder mehrfache Diskriminierungen erfahren.

    Gehörlose Frauen erleben vielmehr mehrere und unterschiedliche Formen von Diskriminierung, die in einer bloßen Aufzählung oder Aneinanderreihung nicht in ihrem Kern erfasst werden können. Nicht unbedingt „jenseits von Geschlechtergrenzen“, sondern vielmehr im Zusammenspiel von Geschlecht, Behinderung und Kommunikation wird nach den Ursachen und Risikofaktoren für die erhebliche Gewaltbetroffenheit zu suchen sein.

  • Vortragseindung 2014-06-25: Fat Transgressions

    Nina Mackert
    Fat Transgressions: Körperfett, Geschlecht und Befähigung in den USA der Progressive Era
    Mittwoch 25.06.2014, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Nina Mackert ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Nordamerikanische Geschichte der Universität Erfurt, hat einen QueerAG Hintergrund und wer tatsächlich noch Argumente braucht sich diesen Vortrag anzuhören höre Beiträge mit ihr auf FRN zu 50er Jugend und Das essende Subjekt.

    Aus dem Abstract

    Die ersten Diätratgeber, die sich in den Vereinigten Staaten massenhaft verkauften, forderten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunächst weiße Männer der Mittelklasse dazu auf, Diäten zu halten, um abzunehmen. Es ging darum, Selbstkontrolle und Körperdisziplin zu demonstrieren und als „Lohn“ die gesellschaftliche Anerkennung als erfolgreiches Subjekt zu ernten. Für die zur selben Zeit existierenden Fat Men’s Clubs dagegen, Vereinigungen von ebenfalls weißen Geschäftsmännern, bedeutete der Verlust von Pfunden keinen Gewinn – im Gegenteil: Abzunehmen galt als Kapitulation vor den zeitgenössischen „diet fads“. Im Vortrag geht es unter anderem am Beispiel der Fat Men’s Clubs um überraschende und ambivalente Verständnisse von Körperfett, Geschlecht und Befähigung in den Vereinigten Staaten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

  • Vortragseinladung 2014-06-18: Glee (Teil 2)

    Andrea Rick
    „Because of the layers? – Because of the layers.“ : Lesarten der Fernsehserie ‚Glee‘ (Teil 2)
    Mittwoch 18.06.2014, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Andrea Rick (M.A.) ist freischaffende Kulturwissenschaftlerin (u.a. Amerikanistik) in Hamburg und wird Freund*innen der AG Queer Studies u.a. durch einen Femmness Workshop oder vorherige Vorträge bekannt sein. Zu diesen zählte auch der gleichnamige erste Teil ihrer Ausführungen zur Serie „Glee“.

    Dieser Vortrag dürfte zwar auch ohne Kenntnis des ersten verständlich sein, aber kann Montag, 16.06.2014 ab 14:00 auf Radio-FSK nachgehört werden (in Hamburg über Antenne auf 93,0, in Hamburg und Umgebung über Kabel 101,4, weltweit über Livestream).

    Aus dem Abstract

    Im zweiten Vortrag zur amerikanischen Fernsehserie „Glee“ geht es vor allem um die Destabilisierung und Denaturalisierung von Heterosexualität, um die damit verbundene Darstellung/Erzeugung einer neuen „Homonormalität“, sowie um die Frage, wie und auf wessen Kosten diese Verschiebung kultureller und politischer Narrative im Rahmen von „Glee“ passiert.

    „Glee“, eine mehrfach preisgekrönte postmoderne Mischung aus Musical, Drama und Satire, setzt ein popkulturell gebildetes Publikum voraus, das die schier endlosen Anspielungen, Persiflagen und Hommagen an die Musik- und Medienlandschaft der letzten paar Jahrzehnte nicht nur erkennt, sondern auch deren Bedeutung für die Geschichten und Charaktere der Serie erfassen kann. Weiterhin zeigt sich „Glee“ auch in Bezug auf LGBTQ*-Kulturen mit unverkennbarem Insiderwissen ausgestattet, was sich insbesondere auf die Darstellung von lesbischen, bisexuellen, schwulen und Transgender-Figuren und deren Geschichten auswirkt. Schließlich stehen die Macher*innen von „Glee“ auch in regem Austausch mit Fans der Serie (v.a. über soziale Medien) und beziehen sich in der Serie auch auf visuelle und sprachliche Eigenheiten von kulturellen Produkten aus Fan-Zusammenhängen.

    Durch diese komplexe Erzählweise, die sich immer wieder auf ihr kulturelles Umfeld bezieht, wird „Glee“ zu einem extrem vielschichtigen Gebilde, das durch genaueres und wiederholtes Anschauen nur an Tiefe und Aussagekraft gewinnt. Dies möchte ich in meinem Vortrag anhand einiger Beispiele illustrieren, in denen ich sowohl gesprochene/gesungene Texte als auch visuelle Elemente (Kostüme, Szenenbild, Requisiten, Kameraperspektiven) betrachte.

    (Der Vortrag ist eigenständig; eine Teilnahme am ersten Teil im SoSe 2013 ist KEINE Voraussetzung für das Verständnis.)

  • Vortragseinladung 2014-06-04: #aufschrei

    Jasna Strick
    Beleidigungen, Todesdrohungen und Stalking – Gefahren feministischen Engagements am Beispiel des #Aufschrei
    Mittwoch 04.06.2014, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

    Jasna Strick ist Germanistin und Autorin in Düren, sowie eine der Initiator*innen von #Aufschrei.

    Aus dem Abstract

    Der Hashtag #aufschrei sorgte im Januar letzten Jahres dafür, dass auf Twitter tausende Frauen über sexualisierte Gewalt und Sexismus schrieben. Erstmals gelangte in Deutschland ein Thema, das im Internet stark diskutiert wurde, in die klassischen Medien und hielt sich dort viele Wochen. Verharmlosende Kommentare und Schuldzuweisungen sind unter anderem die Mechanismen, die verhindern, dass Opfer Gewalterlebnisse zur Anzeige bringen. Auch auf Twitter gehörte Victim Blaming zu den ersten Reaktionen auf die öffentlich geteilten Erlebnisse. Gegenreaktionen wurden mit steigender Aufmerksamkeit für das Thema und seine Protagonistinnen immer persönlicher und gingen in Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu Stalking über. Im Vortrag soll grundsätzlich erklärt werden, was Hate Speech ist und wie sie sich äußert. Es soll versucht werden, der Frage nachzugehen, wer hinter diesem Phänomen steht und über welche Methodik die Systematisierung des Hasses funktioniert. Um aufzuzeigen, welche Gefahren hinter öffentlichem feministischen Engagement stecken, sollen Beispiele aus dem Umfeld des #aufschrei und seiner Initiatorinnen gezeigt werden.

  • Vortragseinladung 2014-05-28: Extrem rechts orientierte Mädchen* und Schule

    Ina Pallinger
    Extrem rechts orientierte Mädchen* und Schule – Interdisziplinäre Annäherung an ein bisher vernachlässigtes Thema
    Mittwoch 28.05.2014, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Ina Pallinger ist tätig im Bereich Feministische Rechtsextremismusforschung an der Universität Marburg.

    Aus dem Abstract

    Frauen sind Teil der extremen Rechten. Sie sind (Mit-)Täterinnen, organisieren sich in extrem rechten Parteien, Vereinen und informellen Gruppierungen, sie besuchen neonazistische Demonstrationen, sie sind Nationalistinnen, Rassistinnen, Antisemitinnen. So banal diese Aussagen klingen, bedurfte es der intensiven Thematisierung durch feministische und antifaschistische Akteur_innen, um das Thema Frauen und Mädchen in der extremen Rechten präsent zu machen.

    Mittlerweile sind geschlechtersensible Perspektiven in Ansätzen der Prävention (in der außerschulischen Jugendarbeit) und in Analysen der extremen Rechten angekommen. Im Kontext der schulischen Präventions- und Interventionsarbeit haben sie bisher aber kaum Beachtung gefunden.

    Wie die Erkenntnisse der feministischen Rechtsextremismusforschung für den schulischen Kontext fruchtbar gemacht werden könnten, welche angrenzenden Themenfelder weiter inspirieren können, welche Potenziale für eine demokratische Erziehung im Sinne des schulischen Bildungsauftrags in der geschlechtersensiblen Betrachtung stecken und natürlich, was dem allem im Wege steht, soll Inhalt des Vortrages sein.

  • Vortragseinladung 2014-05-21: Vortrag und Film: „Abortion Democracy“

    Sarah Diehl
    Vortrag und Film: „Abortion Democracy“ zum Recht auf Abtreibung international
    Mittwoch 21.05.2014, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

    Sarah Diehl ist Schriftstellerin und Dokumentarfilmerin in Berlin.

    In den meisten Ländern ist der Schwangerschaftsabbruch immer noch illegal oder aufgrund seiner Stigmatisierung nicht zugänglich. Weltweit sterben etwa 48.000 Frauen aufgrund dieser Illegalisierung, etwa 5 Mio. tragen schwerwiegende Gesundheitsschädendavon. Weltweit versuchen Konservative mit der Fokussierung auf die Rechte des Embryos die Lebensrealität und die Bedürfnisse von Frauen unsichtbar zu machen. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Gesetze und Bewegungen, die Frauen davon abhalten, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Diesen Themenkomplex werden wir anhand des Films Abortion Democracy zeigen:
    Abortion Democracy: Poland/South Africa, Deutschland 2008, Regie: Sarah Diehl
    (Sprache: Englisch/Polnisch mit deutschen Untertiteln, 50 min.)

    Warum ist der Zugang zu einer illegalen Abtreibung in Polen leichter als zu einer legalen Abtreibung in Südafrika? Der Film vergleicht die politischen, legislativen und gesellschaftlichen Entwicklungen bezüglich des Schwangerschaftsabbruchs in den Ländern Polen und Südafrika.

    Erkenntnisreiches Erscheinen wünscht
    Eure AG Queer Studies

  • Vortragseinladung 2014-05-14: Affective Turn

    Marius Henderson
    Wuchernde Wunden & Wunder: Notizen zum „Affective Turn“ in queer-feministischen Theorien
    Mittwoch 14.05.2014, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“)
    0079

    Marius Henderson, M.A., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Hamburg.

    Aus dem Abstract

    In jüngster Zeit erfreuen sich affekttheoretische Ansätze in den Geistes- und Sozialwissenschaften immer größerer Beliebtheit, so dass oft von einem „Affective Turn“ die Rede ist. Was die meisten der mitunter recht unterschiedlichen, affekttheoretischen Ansätze eint, ist eine Hinwendung zu Affekten als prä-linguistischen, intensiven, unmittelbaren Gemüts(er)regungen, welche sich vordergründig auf körperlich-materiellen Ebenen ereignen und sich einer eindeutigen kognitiven und diskursiven Wahrnehmung entziehen. Fragen von Körperlichkeit und materieller Präsenz stehen, durchaus in Abgrenzung zu Paradigmen, die sich aus dem „linguistic turn“ speisten, somit wieder mehr im Mittelpunkt (kultur-)theoretischer Auseinandersetzungen.

    Auch im Bereich queer-feministischer Theoriebildung ist eine Hinwendung zu affekttheoretischen Perspektiven und Fragestellungen zu vernehmen. Zudem gingen und gehen entscheidende Impulse in der Affekttheorie von queer-feministischen Theoretiker*innen aus. In meinem Vortrag soll aus kulturwissenschaftlicher Perspektive der Versuch unternommen werden, überblickhaft einzelne affekttheoretische Strömungen und Positionen in queer-feministischen Theorien nachzuzeichnen; z.B. philosophisch-spinozistisch orientierte und (bio-)psychologische Ansätze. Gleichsam soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern affekttheoretische Fragestellungen auch schon vor einem möglichen „Affective Turn“ in den Wissensarchiven queer-feministischer Theorien eine vordergründige Rolle einnahmen – beispielsweise durch die Infragestellung starrer, vergeschlechtlichter Grenzziehungen zwischen öffentlicher und privater Sphäre oder die Einbeziehung von alltagspraktischen Erfahrungen und Empfindungen in politische und theoretische Reflexionsprozesse. Anhand von exemplarischen Lektüren ausgewählter literarischer und künstlerischer Positionen sollen die impulsgebenden und womöglich wundersam verwundernden Potentiale affekttheoretischen „Denken(s)-Fühlens“ kritisch diskutiert werden.