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Performing Back – Theater am 09. und 10. Oktober

Veranstaltung im Rahmen von 30 Jahre Initiative Schwarze Menschen in Deutschland
In Kooperation mit dem AK Hamburg Postkolonial und der AG Queer Studies Uni Hamburg
9. + 10.10. 2015 um 20.15 Uhr

Trailer zu Performing Back
https://vimeo.com/112166762

 

Erinnerung ist keine Wellness-Oase, aber trotzdem eine Reise wert. Das schwere Erbe im Gepäck, besucht Simone Dede Ayivi das Gestern in den Städten von heute. Sie schreibt Postkarten von zu Hause in die Heimat und umgekehrt, um dem Vergessen gegenüberzutreten.

Performing Back ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Kontinuität deutscher kolonialer Vergangenheit. Im Mittelpunkt der Performance steht Simone Dede Ayivis akribische Spurensuche im scheinbar unscheinbaren Stadtbild zwischen Autobahn und Schwänchenteich. Begleitet von den Stimmen Schwarzer deutscher Aktivist_innen und Kulturschaffender, bereist sie Orte ehemaliger Völkerschauen, Kolonialdenkmäler und koloniale Straßengebilde, berichtet von Widerstand und Visionen, gibt Ausblicke und Rückblicke.

Mit ihrer Kompilation aus vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Fundstücken hinterfragt Simone Dede Ayivi hegemoniale Formen der Geschichtsschreibung und dekonstruiert koloniale und rassistische Bilderwelten. Dabei sucht die Performerin nach neuen Formen einer postkolonialen Ästhetik.

Simone Dede Ayivi untergräbt die Theaterlandschaft mit Arbeiten aus Schwarzer Perspektive. Sie hat Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim studiert und inszenierte danach u.a. am postmigrantischen Theater Ballhaus Naunynstraße.

Konzept und Performance: Simone Dede Ayivi
Sound & Musik: Katharina Kellermann
Raum & Kostüm: För Künkel
Video: Juliane Kremberg
Licht: Anahí Pérez
Dramaturgie: Philipp Khabo Koepsell
Assistenz: Caroline Froelich und Mirjam Pleines
Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies kulturbüro

Ort: LICHTHOF Theater e.V.
Mendelssohnstraße 15
22761 Hamburg

Karten 18€/12€/8*€
(*Das 8 €-Ticket ist eine zusätzliche Vergünstigung, die nach eigenem Ermessen in Anspruch genommen werden kann. Es ist nur an der Abendkasse erhältlich.)
Reservierung: 040 / 855 00 840
VVK: lichthof-theater.de
und comfortticket
Das LICHTHOF ist über einen Fahrstuhl zu erreichen. Rollstuhlfahrer*innenplätze vorhanden. Leider keine barrierefreie Toilette!

Pressemitteilung

Robert Kulpa: Con-Temporal Peripheries

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenIm Mai diesen Jahres war Robert Kulpa bei uns zu Gast. Der aus Polen stammende Queer Theoretiker lebt seit einigen Jahren in London, wo er seine Doktorarbeit im Department of Psychosocial Studies am Birkbeck College schreibt. Darin, wie auch in seinem Vortrag, beschäftigt er sich mit Zeit, Raum, Wissen und Aktivismus zwischen den Sexualitäten Zentral-/Osteuropas und des Westens. Wenn aus westlicher Perspektive darüber gesprochen wird, die Gesellschaften und queer Bewegungen Zentral- und Osteuropas seien noch nicht „so weit“ wie wir, wird darin ein Narrativ linearer Entwicklung angelegt, bei der „der Westen“ voran schreitet und alle anderen diesen Pfad befolgen müssen. In „Con-Temporal Peripheries: Disjunctions in space and time, knowledge and activism, between Central-Eastern European and Western sexualities“ wird diese Konstruktion einer zeitlich-räumlichen Peripherie einer Dekonstruktion unterzogen. Künstlerisch haben sich die Pet Shop Boys übrigens schon 1993 im Video zu „Go West“ (Video bei youtube) mit diesem Narrativ auseinander gesetzt. Das Video wurde von Robert am Ende des Vortrages gezeigt.

Wer sich näher mit dem Thema dieses Vortrages beschäftigen möchte, der_dem sei der Band “De-centring Western sexualities: Central and Eastern European perspectives” empfohlen, den Robert zusammen mit Joanna Mizielinska herausgegeben hat.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/kulpa_2011_CC.mp3[/podcast]
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Anna Babka: Necessary Interconnections

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenIm Sommer 2006 feierten wir das 30. Jubiläumssemester unserer Vorlesungsreihe und hatten unter anderem Dr. Anna Babka zu Gast, die wir euch heute in unserem Podcast präsentieren dürfen. „Necessary Interconnections: Postkoloniale Theorien und Gendertheorien als Perspektiven für die (germanistische) Literaturwissenschaft“ lauteten Titel und Thema ihres Vortrages. Anna Babka ist zurzeit Assistenzprofessorin für Neure Deutsche Literatur und Inhaberin der Elise-Richter-Stelle des FWF am Institut für Germanistik der Universität Wien. Neben vielen weiteren Veröffentlichungen ist sie zusammen mit Susanne Hochreiter Herausgeberin des Bandes „Queer Reading in den Philologien. Modelle und Anwendungen“ (Wien 2008).

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/babka_2006_CC.mp3[/podcast]
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Vortrag von Christiane Hutson: Unverschämt. Wir im Spannungsfeld von Rassismus, Hetero/Sexismus und Ableism

Wir freuen uns ganz besonders, am kommenden Mittwoch Christiane Hutson (Lehrbeauftragte in den Gender Studies an der HU und in den Erziehungswissenschaften an der Uni Bielefeld) gemeinsam mit dem Zentrum für Disability Studies (ZeDiS) der Uni Hamburg begrüßen zu dürfen, denn der Vortrag findet in Kooperation mit der Ringvorlesung „Behinderung ohne Behinderte!? Perspektiven der Disability Studies“ des ZeDiS statt.

Unverschämt. Wir im Spannungsfeld von Rassismus, Hetero/Sexismus und Ableism

Was ist Ableism? Und was hat diese Diskriminierungsform mit Rassismus und Hetero/Sexismus zu tun? Diesen und weiteren Fragen geht der Vortrag aus der Perspektive einer Schwarzen kranken Hetera nach. Dabei wird nicht nur vorausgesetzt, dass Konstruktionen von Krankheit sowie Rassifizierungs- und Vergeschlechtlichungsprozesse im Zuge des Kolonialismus auf besondere Weise miteinander verknüpft worden sind, sondern dass Echos dieser Verknüpfungen bis in die Gegenwartvernehmlich spürbar sind. Anders ausgedrückt: Weiß- oder Schwarz-sein, das eigene Geschlecht, die eigene Sexualität und das eigene Gesund-, Krank- oder Behindertsein werden nicht „einfach so“ erlebt. Vielmehr erschließt sich die Sinnhaftigkeit des Erlebten erst über Rahmen, innerhalb derer wir in der Lage sind, es als Erfahrung zu verorten. Der Vortrag stellt diese Erfahrungen daher in den Rahmen postkolonialer Wissensproduktion und wählt die „koloniale Ethnisierung sexueller Normen“ (Grosse 2000) als einen wichtigen Ausgangspunkt. Von diesem aus soll aufgezeigt werden, in welcher Weise die gewaltvolle Gegenwart der kolonialen Vergangenheit in verschämenden Erklärungs- und Konstruktionsmustern von Krankheit widerhallt, und wie kranke People of Color diesen Echos unverschämt entgegentreten.

Bei der Veranstaltung werden Schriftdolmetscher_innen anwesend sein!

Zeit: 13. Mai 2009 um 19.00 Uhr – 21.00 Uhr
Ort: Universität Hamburg, Von-Melle-Park 5, Raum 0079