Kooperationsveranstaltung am 20-06-18: Schule – Macht – Rassismus mit Noah Sow

Wir laden diese Woche zu einer Kooperationsveranstaltung mit der Initiative und gleichnamigen Reihe „Schule – Macht – Rassismus“ und einem Vortrag von Noah Sow ein:

Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. Voraussetzungen für qualifizierte Antidiskriminierungsarbeit
Mittwoch, 20. Juni 2018
Bitte beachten:
diesmal von 18:00 – 19:00 Uhr und abweichend im Hörsaal A, Von-Melle-Park 5 (gleiches Gebäude)!

Hier die Beschreibung der Veranstaltung:

Vortrag

Wie in der Pädagogik gilt auch in der „Antidiskriminierungsarbeit“: gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht. Werden unhinterfragt Gepflogenheiten befolgt, verlaufen „gut gemeinte“ Projekte regelmäßig kontraproduktiv.
Die bekannte Autorin und Aktivistin Noah Sow klärt in ihrem Vortrag darüber auf wie pädagogische Unternehmungen zum Diskriminierungsabbau – Veranstaltungen, Interventionen, Gespräche, Konzerte, Workshops usw. – qualifizierter und traumafreier verrichtet werden können, wo Fallen liegen und wie zum Zweck des Diskriminierungsabbaus die traditionellen Mittel und Wege verlassen werden sollten.

Im Anschluss an den Vortrag wird es ein Colloquium of Color geben:
Das Colloquium of Color ist offen für für Studierende of Color, d.h. Menschen, die über negative Rassismuserfahrungen aus erster Hand verfügen und im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb strukturell benachteiligt werden. Das Kolloquium kann bis zu zwei Stunden dauern, ganz nach Wunsch der Teilnehmenden. Inhaltlich widmet sich das Kolloquium der Diskussion und Vertiefung der Vortragsthemen sowie dem Austausch der primär Belasteten.

Noah Sow
ist Deutschlands bekannteste Expertin zu Ökonomien und Praxen der Dekolonisierung kultur- und gesellschaftspolitischer Arbeit. Ihre Texte, Analysen und Praxis finden Einfluss in Popularmedien, Kultur und Wissenschaft. Ihr Buch »Deutschland Schwarz Weiß« wurde zum Standard in der Lehre und Diskussion über strukturellen Rassismus. Die Dozentin, Künstlerin Autorin und Medienschaffende hält Vorträge und Vorlesungen im In- und Ausland und betreibt eine eigene Online-Akademie, in der sich u.a. lernen lässt, erfolgreich rassismuskritisch zu veranstalten.

Vortragseinladung 2015-04-29: How Gender matters?! Zum Zusammenhang von Rechtsextremismus und Gender

Johanna Sigl
How Gender matters?! Zum Zusammenhang von Rechtsextremismus und Gender
Mittwoch 22.04.2015, 19:15, Raum 0079, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

MA Johanna Sigl ist Promovendin an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen. Sie arbeitet zum Thema „Verläufe der Zuwendung und Distanzierung von der extremen Rechten im Kontext der Geschlechterdimensionen und –interaktion. Lebensgeschichten von AussteigerInnen“. Außerdem ist sie im Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus.

Hier das Abstract zum Vortrag:

„Wie kann eine Frau nur so eiskalt sein?“ So oder ähnlich titelten viele Medien nach der Selbstenttarnung des NSU und der Festnahme von Beate Zschäpe im November 2011. Im Februar 2015 verteidigte sich eine Frau vor Gericht, die angeklagt war, auf der gewalttätigen Demonstration im Oktober 2014 in Köln (HoGeSa – Hooligans gegen Salafisten) unter anderem einen Hitlergruß gezeigt zu haben. Dies stritt die Angeklagte mit der Begründung ab, sie würde offen lesbisch leben.

Die Beispiele verweisen darauf, dass Rechtsextremismus ein gesellschaftliches Feld ist, das in seiner Rezeption, aber auch in seinen eigenen Interaktionspraxen weit da­von entfernt ist, sich „jenseits der Geschlechtergrenzen“ zu positionieren.

Noch immer überwiegt ein Bild über rechte Szenen, das sich vor allem durch das Merkmal Männlichkeit auszeichnet. Für Rechtsextremistinnen bedeutet das, dass sie häufig unerkannter wirken können und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, unterschätzt wird.

In dem Vortrag werden diese Thesen anhand mehrerer Beispiele beleuchtet und aus­gebaut. Darüber hinaus soll die Bedeutung von Gender für das Konstrukt der völkisch-rassistischen „Volksgemeinschaft“ sichtbar gemacht werden. Die anschließende Dis­kussion schließt dabei auch Schnittmengen mit gesamtgesellschaftlichen Debatten um geschlechterpolitische Themen ein.

Vortragseinladung 2015-04-08: Cripping Parenting?! Disability Studies, Queer Theory und rassismuskritische Elternschaft

Christiane Hutson
Cripping Parenting?! Disability Studies, Queer Theory und rassismuskritische Elternschaft
Mittwoch 08.04.2015, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

Christiane Hutson studierte Sozialwissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Kontextualisierung von Krankheits- und Behinderungs-erfahrungen aus den Perspektiven von People of Color.

„Hauptsache gesund!“ und „Hauptsache Abitur!“ – wenn das die Maximen von Eltern­schaft sind, dann sind wir ein armseliger Haufen.
Die Frage ist, wie kommt es dazu? Was verleitet Eltern dazu, die Beziehung zu und die Sichtweise auf ihre Kinder – selbst ihren Wunsch nach Kindern – auf diese Weise zu reduzieren? Mich interessieren dabei nicht Fragen nach dem „Warum Leute von heute überhaupt noch Kinder kriegen wollen“ – oder eben nicht wollen. Mich interessiert die Matrix, die Ideologie hinter Elternschaft. Genauer: Wodurch wird Elternschaft zu einer Position, die die herrschenden gewaltvollen Machtverhältnisse hinnimmt und (vielleicht ungewollt) mit trägt?

Disability Studies, Queer Theory und Kritik an Neoliberalismus verbindend, hat der Disability Studies-Forscher Dan Goodley folgende Idee: Normalität stellt sich auch darüber her, körperlich-geistige „Mangelhaftigkeit“ bei sich selbst zu verleugnen und stattdessen bei anderen zu finden. Als ehemalige Kranke/ vorübergehend gesunde Frau/ Mutter of Color möchte ich diese Idee auf Elternschaft anwenden: Ich betrachte sie als eine Strategie, mit unserem zwangsläufigen Versagen als „Normale“ klar­zu­kommen, indem wir „Versagen“ und „Mangelhaftigkeit“ in Kindern finden.

Kann eine rassismuskritische postkoloniale Perspektive dabei helfen, elterliche Gegen­strategien zu entwickeln?

Mittwoch beim ZeDiS: Queere Kritik an Diversity

Als Kooperationspartner*in des Zentrums für Disability Studie hatten wir die Freunde, einen Beitrag für UniVision 2020: ein Lehrhaus für Alle – Perspektiven für eine barriere- und diskriminierungsfreie Hochschule zu schreiben. Der Sammmelband wurde von Lars Bruhn und Jürgen Homann herausgegeben, ist 2013 im Centaurus-Verlag (Freiburg) erschienen und hier auch als PDF verfügbar. In der Vortragsreihe „Behinderung ohne Behinderte!? Perspektiven der Disability Studies“ wird Mit-Autor Olaf Wachenhausen unseren Beitrag an diesem Mittwoch vorstellen.

Olaf Wachenhausen:
Queere Kritik an Diversity – und was sich sonst noch alles ändern muss …
Mittwoch, 21.05.2014 16:30 Uhr, Edmund-Simers-Allee 1 Ost („rechter Flügelbau des Uni-Hauptgebäudes“)

Der Vortrag wird schriftgemittelt.

Unter dem Titel „Ein Lehrhaus für alle“ rief das ZeDiS mit einer Konferenz und einem Sammelband dazu auf, einen besseren Ort gemeinsamen Lernens zu entwickeln. Aus diesem Anlass überlegte auch die AG Queer Studies, was wir uns für eine künftige Gesellschaft und Universität wünschen und vor allem: Wie ein solcher Ort zu gestalten wäre.

Dabei erwies sichder verbreitete Ansatz des „Diversity Management“ als untauglich, strukturelle Hierarchien und Diskriminierungen konsequent zu thematisieren. Um andere Räume zu gestalten bedarf es grundlegend anderer Analysekategorien und Strategien, einen herrschaftskritischen Umgang mit Differenzen zu finden. Hierfür soll unser Verständnis von Intersektionalität vorgestellt werden. Statt verkürztem Machtverständnis gehen wir von sich gegenseitig beeinflussenden und nicht aufeinander reduzierbaren Machtachsen aus.

Auf dieser Basis streben wir nichts Unbescheideneres als eine materialisierte Utopie an, gedacht als unabschließbare Konstruktion. Baustelle betreten erbeten, Cyborgs haften für ihre Subjektivierungen!

Maureen Maisha Eggers: Diversität aus einer Critical Race Theory Perspective

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenDas Urteil im Fall der Tötung von Tray­von Martin (Linksammlung) lies mich an den Vortrag von Maureen Maisha Eggers in diesem Semester denken, in dem sie unter anderem Critical Race Theory als theoretische Brille erläuterte. In rassistischen Gesellschaften entfalten, so Eggers, als „neutral konzipierte gesellschaftliche Verfahren, Prozeduren und Instrumente […] ein wirkmächtiges, ungleichheitserhaltendes Gepäck bei ihrer Umsetzung“. Das Zitat stammt aus einem Artikel, denn uns die Referentin freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat: Diversity Matters: Thematisierungen von Gleichheit und Differenz in der rassismuskritischen Bildungsund Soziale Arbeit..

Höchste Zeit also, den den Vortrag „Diversität und intersektionelle Queer Theory aus einer Critical Race Theory Perspective“ online zu stellen. Weiterhin empfehlenswert ist der im Vortrag erwähnte Text Rassismus, Postkolonialismus und Recht – Zu einer deutschen Critical Race Theory? von Cengiz Barskanmaz (2008). Und hier noch der Link zum von ihr gezeigten Video: The Unequal Opportunity Race von Kimberle Crenshaw und Luke Harris (AAPF).

Maureen Maisha Eggers ist Professorin für Kindheit und Differenz (Diversity Studies) an der Hochschule Magdeburg Stendal.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/eggers_2013_CC.mp3[/podcast]
Download (mp3 34,5 MB 75 Minuten)
Creative Commons License
Dieser Werk bzw. Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Weiterlesen

Vortragseinladung 2013-06-26: Euer Schweigen schützt euch nicht!

Peggy Piesche
„Euer Schweigen schützt euch nicht:
Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland“
Mittwoch 26.06.2013, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

Peggy Piesche ist Kultur- und Literaturwissenschaftlerin am Hamilton College in NY. Sie ist Mittwoch zu Gast für eine Lesung mit Gespräch zu:

Audre Lordes Einfluss auf die US-amerikanische Frauenbewegung, ihre aufrüttelnden Texte und ihr brillantes Beleuchten von Sexismus, Rassismus und Homophobie wurden Mitte der achtziger Jahre allmählich auch in der deutschen Frauenbewegung bekannt. Es gelang ihr tatsächlich in Deutschland, Schweigen in Sprache und Handeln zu verwandeln.

Peggy Piesche wird den zu Audre Lordes zwanzigstem Todestag erschienenen Band „Euer Schweigen schützt euch nicht: Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland“ vorstellen und deren Texte in den Kontext von Audre Lordes Leben und Werk stellen. Der Band vereinigt bereits erschienene Texte Lordes mit Beiträgen, Interviews und Gedichten afrodeutscher Frauen. Kaleidoskopartig entsteht so die Geschichte der Schwarzen Frauenbewegung in Deutschland.

Verantstaltungstip: 2013-05-16 Afrofuturismus

Alexander G. Weheliye
Afrofuturismus : Schwarze Leitkultur in Science Fiction, Kunst, Musik, Film
Donnerstag, 16.05.2013, 19:00, Marktstraße 130 („Café Timbuktu“)
Eintritt: 3€

Zusätzlich zum Vortrag wird es Filmclips und im Anschluß eine „Musiklounge“ geben.

Prof. Dr. Alexander G. Weheliye tritt am Donnerstag mit einem anderen Vortrag am Mittwoch in unserer Vorlesungsreihe auf und ist Professor für African American und Diaspora Studies an der Northwestern University, Chicago; er hält den Vortrag in deutscher Sprache. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören afro- diasporische Literatur und Kultur, Kritische Theorie und Populärkultur. Neben diversen Essayveröffentlichungen über Schwarze Kulturen in Deutschland und den USA ist er Autor von Phonographies: Grooves in Sonic Afro-Modernity (2005) und Habeas Viscus: Racializing Assemblages, Biopolitics, and Black Feminist Theories of the Human (2014). Der Vortrag wird kuratiert von Noah Sow, der AG Queer Studies der Universität Hamburg, und dem Café Timbuktu.

Zum Vortragsinhalt

Afrofuturismus ist eine Kulturtheorie und künstlerische Bewegung in Musik (Sun Ra, Janelle Monae, Detroit Techno) Bildender Kunst (Krista Franklin, Hebru Brantley) und Literatur (Samuel Delany, Octavia Butler, Nalo Hopkinson), die die Zusammenhänge zwischen Science Fiction, Technologie, und Schwarzer Kulturpolitik beleuchtet. Im Afrofuturismus werden die wichtige Funktion von Technik, bisweilen auch alltäglicher (Plattenspieler, Handys) in afrodiasporischen Kulturen erläutert und durch den Einsatz von spekulativen, an Science Fiction angelehnte, Methoden dezidiert Schwarze Versionen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft imaginiert. Dabei meidet der Afrofuturismus chronologische Hierarchien, und vermeidet so die Darstellungstradition, weiße Kulturen als „entwickelter“ zu konstruieren.

Vortragseinladung 2013-05-15: Wie der Berliner Techno weiß wurde

Alexander G. Weheliye
„White Brothers With No Soul“: Wie der Berliner Techno weiß wurde
Mittwoch 15.05.2013, 19:15, Von Melle Park 5 („Wiwi Bunker“) 0079

 

Prof. Dr. Alexander G. Weheliye forscht und lehrt zu African American and Diaspora Studies an der Northwestern University, USA. Er referiert am Mittwoch über folgendes Thema:

Der Titel meines Vortrages stammt aus dem 2008 erschienen Dokumentarfilm „We Call It Techno!“, der die Entstehung der deutschen Technoszene beleuchtet. Wie auch in vielen anderen zeitgenössischen filmischen, journalistischen und wissenschaftlichen Dokumentationen über diesen Abschnitt der jüngeren deutschen Kulturgeschichte, wird hier eine dezidiert rassifizierte Variante des kollektiven Erinnerns praktiziert.

Infolgedessen befasst sich mein Beitrag mit dem sowohl im deutschen als auch im angelsächsischen Raum auftauchenden Konsens über den Werdegang von Berlin als Welthauptstadt des Techno seit 1990. Das Ausklammern der multikulturellen und queeren Vorgeschichte des Techno im West-Berlin der 80er Jahre, vor allem in der damaligen Klubkultur und Rezeption Schwarzer Musik, ermöglicht Kommentatoren, den Techno als fast ausschließlich heteromaskulin, weiß, und, im angelsächsischen Raum, stereotypisch „deutsch!“ darzustellen – eine Mythologisierung, die sich reibungslos in die rassifizierte Volkswerdungs-Erzählung der deutsch-deutschen Wiedervereinigung einfügt. Somit wird Techno retroaktiv zum Soundtrack des Zusammenschlusses von weißen und heterosexuellen Brüdern ohne Soul in Ost und West stilisiert. Um dieser Mythologisierung entgegenzuwirken betone ich sowohl die ethnische und sexuelle Vielfältigkeit der Berliner Musiklandschaft in den 80er Jahren als auch das Aufkommen von Eurodance Anfang der 90er Jahre, ein Genre, das oftmals ein afro-deutsches Gesicht in der Öffentlichkeit trug und als das feminisierte Pendant zu Techno fungierte.

Podcast der Lesung „The Little Book of Big Visions“

Logo des Podcasts von Jenseits der GeschlechtergrenzenMit etwas Verzögerung seit dem letzten Podcast präsentieren wir euch heute den Mitschnitt der Lesung „The Little Book of Big Visions: How to Be an Artist and Revolutionize the World“. Zu Gast waren Sharon Dodua Otoo, eine der Herausgeberinnen des bei edition assemblange erschienen Bandes, der Spoken-Word-Künstler Philipp Kaboo Koepsell (beide Berlin) und Misa Dayson, Doktorandin in Anthropologin an der University of California in Los Angeles. Im Rahmen der Lesung am 1. November 2012 führte Datoo in den gerade erschienen Band und die „Witnessed“ ein, Dayson las einen Ausschnitt aus ihrem Artikel „Imagine Us There. Visions of Radical.Art.People.Spaces“ und Koebsell trug Teile aus seiner 2010 bei Unrast erschienenen Textsammlung „Die Akte James Knopf“ vor.

[podcast]http://www1.uni-hamburg.de/QUEERAG/podcast/witnessed_2012_CC.mp3[/podcast]
Download (mp3 43,8 MB 64 Minuten)
Creative Commons License
Dieser Werk bzw. Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.

German theatres still have almost exclusively white ensembles and AfroGerman visual artists continue to struggle for recognition free of labels like “African” or “migrant” – even in 2012. “The Little Book of Big Visions: How to Be an Artist and Revolutionize the World,” edited by Sandrine Micossé-Aikins and Sharon Dodua Otoo, discusses the current situation of Black artists in Germany and presents their visions for equality in text and image form. This results in an innovative work engaging in a discourse reaching far beyond concepts of “integration” or “migration” – or even “race” or “equality” themselves. This anthology is aimed primarily at Black cultural producers living and working in Germany, as well as those who reside in English-speaking contexts throughout the diaspora. However, this book is also aimed at everyone who has an interest in revolutionizing the contemporary art scene in Germany and ensuring that it finally begins to be truly reflective of its actual and future populations.

Schwarze Künstler_innen in Deutschland befinden sich – notwendigerweise – in einer Position, in der double consciousness, Subversivität und Widerstand – sowohl implizit als auch explizit – zu wichtigen Strategien werden, die es erlauben, in diesem überwiegend weißen Umfeld überleben zu können. The Little Book of Big Visions. How to Be an Artist and Revolutionize the World, die erste Publikation der englischsprachigen Reihe Witnessed, beantwortet die Fragen, wie wahrlich egalitäre Gemeinschaften und Gesellschaften aussehen könnten und welche Rolle Schwarze Kulturschaffende in der Verwirklichung solcher Visionen spielen. Wie würden Schwarze künstlerische Praxen innerhalb solch visionärer Gemeinwesen aussehen? Was befindet sich jenseits von Reaktion und Widerstand? Dieses Buch möchte einen Beitrag zu einem in Deutschland unterrepräsentierten Diskurs leisten, indem es eine Diskussion der aktuellen Situation Schwarzer Kulturschaffender in Deutschland ermöglicht und einen Fokus darauf legt, wie zeitgenössische Schwarze Kulturschaffende in Deutschland Visionen von Chancengleichheit schaffen und kommunizieren.

Der Band ist die erste Veröffentlichung der Reihe Witnessed und ist erschienen bei Edition Assemblage.

Mit Beiträgen von:
Jamika Ajalon, Bibiana Arena, Mo Asumang, Sonia Elizabeth Barrett, Misa Dayson, Philipp Khabo Koepsell, Gyavira Lasana, Stephen Lawson, Sandrine Micossé-Aikins, Caille Millner, Yvette Mutumba, Sharon Dodua Otoo und
Alexander G. Weheliye.

Sandrine Micossé-Aikins & Sharon Dodua Otoo
Sandrine Micossé-Aikins ist Malerin, Konzeptkünstlerin und Kuratorin und lebt in Berlin. Sandrine Micosse-Aikins war 2008-2010 Projektleiterin der Veranstaltungsreihe Re/Positionierung – Critical Whiteness/Perspectives of Color und Co-Kuratorin des Workshops sowie der Ausstellung prét-a-partager.
Sharon Dodua Otoo ist Schwarze Britin – Mutter, Aktivistin, Autorin und Herausgeberin der englischsprachigen Buchreihe „Witnessed“ in der edition assemblage. „the things i am thinking while smiling politely“, ihre erste Novelle, erschien kürzlich in der edition assemblage (2012). Sharon lebt, lacht und arbeitet in Berlin.

Petition Stoppt Racial Profiling

Auf der Petitionsseite des Bundestages kann derzeit die Petition „Bundespolizei — Äußere Merkmale nicht als Grund für Identitätskontrollen und Durchsuchungen“ unterzeichnet werden. Darin geht es um Racial Profiling durch die Polizei, also um verdachtsunabhängige Kontrollen von Personen of Color. Racial Profiling steht so zwar weder im Gesetz und auch das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz hat kürzlich festgestellt, dass die Praxis nicht rechtmäßig ist. Weil staatliche Institutionen von strukturellem Rassismus durchzogen sind, ist sie aber trotzdem Alltag. Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) und das Büro zur Umsetzung von Gleichbehandlung (BUG) fordern konkrete politische Schritte zu unternehmen, um Racial Profiling in Deutschland abzuschaffen. Mit eurer Unterschrift könnt ihr einen Teil dazu beitragen, denn wenn innerhalb der nächsten zehn Tage 50 000 Unterschriften zusammenkommen, wird die Initiative vor den Petitionsausschluss geladen und das Thema bekommt mehr Öffentlichkeit.

Mehr Infos zum Thema:
Kampagenenseite: www.stoppt-racial-profiling.de
ISD Online: Stoppt Racial Profiling
iheartdigitallife.de: Das bisschen Solidarität